Kampfsport doch zu schüchtern?

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Ich persönlich finde es gut, wenn du dich für Kampfkünste bzw. Kampfsport interessierst - ganz egal wie alt du bist.

Alter

Menschen unterschiedlichen Alters beginnen mit dem Kampfsport, deshalb haben einige Vereine nicht nur den Unterschied zwischen Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Kursen, sondern auch nach Altersgruppen.

Es ist in deinem Alter durchaus wahrscheinlich, dass du in eine Jugendgruppe kommst, wo du mit in etwa Gleichaltrigen trainieren kannst. Du brauchst also wirklich keine Sorgen zu haben, was das Alter angeht.

Anfänger

Ich mache jetzt etwas ganz besonderes und verrate dir, welche technischen Vorkenntnisse und Fähigkeiten von einem absoluten Neuling in einem Kampfsport-Verein unbedingt verlangt werden:

Überhaupt keine. :-)

Du musst nicht wissen, wie man eine richtige Faust macht, ja nicht einmal, wie man die Grundstellung richtig einnimmt. Das ist alles Teil des Trainings und wird einem vom Lehrer beigebracht.

Du brauchst keine Angst zu haben, dich "dumm anzustellen" - der eine lernt schneller, der andere langsamer. Das ist eben so und jeder gute Lehrer kann das Training an das Niveau seiner Klasse anpassen. :-)

Erfahrung

Ich verrate dir auch noch eine uralte Weisheit, die seit Generationen innerhalb der verschiedenen Kampfsport-Traditionen weitergegeben wird;

"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen"

Jeder hat einmal klein angefangen und ein Gürtel, egal welche Farbe er hat, soll erst einmal die Jacke des Trainingsanzugs zuhalten. Lass dich nicht dadurch verunsichern. :-)

Bei uns im Aikido gibt es sogar keine farbigen Gürtel und Anfänger und Fortgeschrittene trainieren gemeinsam auf der Matte.

Jeder gute Kampfsportler oder Kampfkünstler weiß, dass er niemals zu Ende gelernt hat und sein ganzes Leben lang ein Schüler sein wird. Daher wird er mit Einsteigern freundlich umgehen und sie unterstützen.

Körper

Manche Menschen fürchten, sie wären zu dick, zu dünn, nicht fit oder muskulös genug, um mit dem Kampfsporttraining beginnen zu können und versuchen es deswegen erst gar nicht, weil sie sich schämen.

Das ist sehr schade - und absolut unnötig.

Natürlich hängt es auch etwas vom Stil ab - bei einigen Disziplinen kann etwas Grundkondition nicht schaden, aber niemand erwartet, dass die Anfänger da gleich als Top-Athleten auf der Matte stehen.

Je nach Stil wird unterschiedlich trainiert - aber praktisch immer wird ein Lehrer dafür Verständnis haben, wenn du am Anfang bestimmte Dinge aufgrund mangelnder Fitness noch nicht kannst.

Das ist nämlich alles eine Frage des Trainings und die Kondition und Fitness verbessert sich im Laufe des Trainings ganz von selbst. Also keine Angst - egal ob du klein und rundlich, oder groß und schlank bist. :-)

Sonstiges

Wenn du bei deinem Verein irgendwelche Fragen, oder Probleme hast, kannst du das mit dem Lehrer ansprechen. Falls es dir hilft, können auch deine Eltern vorab telefonieren und du, oder sie, von deinen Bedenken erzählen.

Kampfsport-Lehrer beißen nicht - nicht mal auf Wunsch. ;-)

Ich hoffe, meine Erklärungen haben dir ein bisschen die Angst vor dem Training genommen. Falls du noch Fragen hast, kannst du gerne weiter fragen.

Viel Freude beim Training. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Enzylexikon  25.04.2017, 13:31

Vielen Dank für den Stern. :-)

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He, he, he, ....

Mach es, tu es.

Ich war immer der Kleinste und Schwächste, aber immer der Klassenbeste (naja, der Zweitbeste). So kam ich über die Runden.

Kurze Zeit später kam ich drauf, so schwach war ich nicht. Ich hatte nur Angst, meine Angreifer zu verletzen.

Jeder Mensch hat eine Hemmschwelle. Mehr oder weniger ausgeprägt.

Was ich alles gemacht habe, Verteidigungs-, Angriffstechniken, egal. Die Angst. jemanden zu verletzen blieb.

Dann ging ich boxen. Beim Boxen geht es darum, entweder er schlägt Dich, oder Du schlägst - ist besser - ihn.

Seitdem. Die Angst, jemanden ernstlich zu verletzen, habe ich immer noch. Sie ist mir bewußt und ich vermeide es, mein - mit 68 - noch immer vorhandenes Können einzusetzen.

Aber! Wenn heute jemand meint, mit mir herumspielen zu können, ok. Soll er, ich lass ihn. Daß ich manchmal provozierende Antworten gebe, daß ich manchmal bei Handgreiflichkeiten (die mit mir nichts zu tun haben) lautstark meine: jetzt ist es aber genug, hör auf! Tja. Dann richtet sich die Aggression gegen mich.

Das Problem beginnt erst dann, wenn wer meint, mich angreifen zu wollen. Nur eine Hand auf meinen Körper genügt.

@ichfrageviel11

Tu es. Lerne. Du gewinnst ungemein an Selbstvertrauen. Du mußt niemanden etwas beweisen.

Aber! Verwende dann dein Können nur mit sehr viel Hirn. Mäßig! Gerade genug.

 

PS: Der Witz daran ist, daß alleine Deine Selbstsicherheit bei den schlagenden Typen Unsicherheit verursacht.

Und das Schöne daran (darf man sagen, nur ein Beispiel). Keine Ahnung warum, hat mir ein Deutscher in TH eine in die Fresse gehaut. In meinem Stammlokal. Hab mich zum Betreiber umgesehen (auch ein Deutscher, und Lokalbetreiber in TH sind keine Vaserl), ich wollte ja keinen Aufstand, der hat nur mit den Schultern gezuckt.

Also, hab mich wieder umgedreht und gefragt, warum? Und schon kam der nächste Hieb. Danach hat er gewußt, wie ein Billardtisch von unten aussieht. 

Und nein. Er und seine Freunde wurden auch Stammgäste. Für die Dauer ihres Urlaubes.

Aber Du erinnerst Dich. Keine ernsthaften Verletzungen!

ich bin 12 extrem schüchtern und gehe fechten !

Kampfsport ist super um dein Selbstvertrauen zu stärken es ist niemals zu spät um anzufangen also probiers aus


Ich würde dir raten einmal nach Kampfsportschulen/Clubs in deiner Nähe zu googeln und dann reinzuschauen und um Schnupperstunden zu fragen.

Bisher habe ich alle Kampfsportvereine bei denen ich war, als sehr sympathisch, höflich und vor allem unterstützend empfunden.

Egal wie schüchtern jemand war, die Person ist nicht dafür schief angesehen worden und man hat allen Mitgliedern geholfen und ihnen Fehler nachgesehen, vor allem Anfängern.

In meiner alten Karate-Schule hatten wir eine gemischte Gruppe, da es sich um eine Schule am Land gehandelt hat, dort waren die jüngsten Mitglieder 8-10 und die ältesten um die 60.

Bei Schulen in Großstädten, hab ich die Erfahrung gemacht, dass sie die Gruppen nach Alter und/oder Fortschritt aufteilen, aber das kannst du dem Trainingsplan der online gestellt ist (wenn er das ist) entnehmen.

Also schau dich um und mach ein paar Schnupperstunden, so findest du am Besten heraus was dir vom Sport und vom Club her zusagt.

Du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. Ich mache seit über vier Jahrzehnten Kampfsport. Meine Erfahrung ist, dass gerade in Kampfsportclubs die Leute allesamt supernett sind. So wie in vielen Filmen, wo in den Dojos und Hallen immer nur muskelbepackte Draufgänger zu sehen sind, ist es in der Wirklichkeit nicht.

Tatsächlich sind gerade in den Kampfsportgruppen ziemlich viele, die eher schwach, schüchtern, ängstlich, wenig selbstbewusst und so weiter waren, zu finden. Ich schreibe waren, denn das ändert sich im Laufe der Zeit.

Wegen der Altersgruppen - schau halt mal, wie es bei dir am Ort in den verschiedenen Clubs so ist. In vielen Clubs wird es so sein, dass du mit 13 wohl eher bei den Erwachsenen als bei den Kids mitmachen könntest - aber das ist von so vielen Faktoren abhängig, das kann ich so aus der Ferne nicht sagen.

TaeKwonDo ist eine gute Idee. Achte bitte darauf, dass es ein seriöser Club ist, am besten ein Verein, keine gewerbliche Schule. Und die Gruppe soll unbedingt einem korrekten Dachverband angeschlossen sein. Ich würde gerade einem Anfänger beim TKD dazu raten, bei einem Verein zu beginnen, der Mitglied in der DTU ist, dem Dachverband für olympisches TKD. Grund: Du hast dann die größte Sicherheit, bei einem seriösen Verein gelandet zu sein.

Schau aber auch mal, was es bei euch am Ort sonst noch gibt. Und mache bei allen Clubs, die du interessant findest, beim Probetraining mit. Dort, wo es dir am besten gefällt, da melde dich dann an.