Ist taekwondo eine Kampfkunst oder ein Kampfsport?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Taekwondo ist ein Kampfsport 50%
Taekwondo ist eine Kampfkunst 25%
Anderes… 25%

7 Antworten

Von Experte RagingDemon bestätigt
Anderes…

Sowohl das alte klassische Taekwon-Do, als auch das moderne olympische WT(F)-Taekwondo erfüllen die Kriterien für beide Begriffe. Aber man man muss die beiden Begriffe mal ein bisschen definieren.

In anderen Sprachen gibt es da meist gar keine Unterscheidung und ich schließe mich dem Beitrag von RagingDemon weitgehend an, eigentlich eine typische "Haarspalterei der deutschen Sprache.

Kampfsport ist eigentlich der Begriff für alles was Kampfstile sind, egal ob als Turniersport oder für Selbstverteidigung betrieben. Das richtige Training einer Kampfsportart befähigt zu mehr Stärke und Beweglichkeit. Ein richtig guter Kampfsportler hat normalerweise eine überdurchschnittliche Physis. Allgemein ist ein Kampfsportler im Falle eines Kampfes, einer Schlägerei, zu besonderer Härte fähig. Und sei es nur in einem bestimmten Bereich, beim Boxen/Schlagen, mit Kicks, mit Hebeln oder Würfen, mit Grappling allgemein, oder bei einem guten Allrounder/Freestylisten(MMA!) mit allem was zum kämpfen möglich ist. Eine gewisse Einschränkung kann man machen wenn man von der Versportlichung einer Kampfart spricht. Wenn ein Stilist aufgrund von engen/einschneidenden Wettkampfregeln gewisse Dinge gar nicht mehr gut kann. Beispiel: Olympisches Taekwondo benutzt eigentlich nur Kicks. Ein Kämpfer dieses Stils kann meist nicht gut Boxen/Schlagen und verliert schnell Kämpfe wenn er in einer Distanz kämpft wo er nicht mehr nur mit Kicks kämpfen kann. Altes klassisches Taekwon-Do ist da wesentlich umfangreicher und anwendbarer.

Jetzt kommen wir zum oft falsch verstandenen und oft falsch interpretierten Begriff Kampfkunst. Kampfkunst meint eigentlich das Trainieren einer Kampfart, damit diese auch ohne einschränkende Regeln als Selbstverteidigung funktioniert. "Kunst" als Begriff beim Kämpfen soll eigentlich "Können" interpretieren. Das Beherrschen und Funktionieren einer Kampfart. Aber das reine Erlernen von Techniken ohne Sparring und Kampf auf Kontakt führt häufig dazu, dass ein Stilist gar nichts von echtem Kämpfen weiß und von jedem gewöhnlichen Rowdy geradezu hilflos verprügelt werden kann. "Zauberkraft" durch irgendwelche tollen Techniken ist ein Mythos aus irgendwelchen Eastern ohne Bezug zur Realität. Man muss also schon (Box-)Handschuhe anziehen und neben dem Training von Techniken auch in "Eingemachte" gehen und hart geben und nehmen. Also wie "Kampfsportler" trainieren. Richtig trainierte Kampfkunst, wenn man auf diesem Begriff herumreiten will, tut und tat das aber schon immer.

Kampfkunst meint manchmal nämlich wirklich nur das Trainieren von schönen Techniken oder Formen, ohne praktische Anwendung in Kampf und Sparring. Ein Beispiel Tai Chi. Hervorragende Körperschule und auch Heilgymnastik. Echte effektive Selbstverteidigung wird meist aber gar nicht mehr trainiert. Ähnlich verhält es sich bei reinen Formenläufern aus dem Karate, Taekwon-Do und Kung Fu/Wu Shu.

Kampfkunst und Kampfsport meinen eigentlich das Gleiche, verwirren aber durch zwei verschieden anmutende Wörter. Man kann eine Kampfart rein als Sport trainieren, quasi nur zur Fitness. Man kann sie leistungsmäßig als Wettkampfsport trainieren, mit mehr Regeln (Boxen, olympisches Taekwondo, Ringen, Judo), oder weniger Regeln (Kickboxen, Muay Thai, Freefight, Catchen, Straßenkampf oder MMA). Und natürlich explizit zur Selbstverteidigung. Damit Effektivität gegeben ist muss immer Technik mit Sparring/Kampf verbunden sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrzehnte langes Training verschiedener Stile,
Anderes…

Ich persönlich spreche von Kampfsport dann wenn es Wettbewerbe mit Kontakt gibt, jeder Sport hat eine Art von Wettkampf, Aikido & Wing Chun aber eher weniger

Woher ich das weiß:Hobby – trainiere K1 & Thaiboxen
Von Experte Frank1409 bestätigt
Anderes…

Die Unterscheidung zwischen Kampfsport und Kampfkunst ist nicht offiziell, sondern eine völlig unsinnige Unterteilung von Leuten die sich gerne reden hören.

Kampfkunst umfasst absolut alles, bei dem du Kampftechniken zum besiegen eines Gegners lernst. Das kann ein Punktsieg, eine Entwaffnung, eine Festnahme oder ein K.O. sein und es ist dabei völlig irrelevant in welchem Kontext die Techniken angewendet werden um den Titel "Kampfkunst" zu tragen.

Stell dir mal vor du willst diese Definition konsequent durchsetzen:

Sagen wir also beispielsweise Aikido ist eine reine Kampfkunst. Jetzt trainierst du Aikido und irgendwann dabei steigt dein Puls über 100 oder es strengt dich im allgemeinen an. Dann betreibst du in dem Moment Sport. Da Aikido aber eine Kampfkunst ist, würdest du in dem Moment Sport treiben, dabei Kampftechniken lernen aber keinen Kampfsport betreiben, weil du dich an die Definition halten willst.

Ziemlich schwachsinnig oder?

Kampfkunst und Kampfsport sind im deutschen Sprachgebrauch zwei Worte für das gleiche. Im englischen wird all dies einfach nur Martial Art genannt. Der Begriff "Combat Sport" im englischen würde im Deutschen sinngemäß mit "Kampfsport-Wettkampfsystem" tituliert werden.

Versuch also dich von dieser unsinnigen Unterteilung zu lösen. Außer der Hochachtung von Menschen ohne Ahnung, bringt die nämlich gar nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wettkampfsportler seit 6. Lebensjahr
lisahrm210913 
Fragesteller
 26.02.2023, 19:49

Vielen Dank!

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Taekwondo ist ein Kampfsport

Ich würde es eher als Kampfsport bezeichnen als als Kampfkunst.

Es gibt sehr viele Wettkämpfe und es ist ja auch olympisch. Zudem entstand es erst 1945 und ist vielleicht insgesamt schon länger ein Kampfsport als eine Kampfkunst.

Auf Wikipedia ist es so formuliert:

Taekwondo (koreanisch 태권도, auch Tae-Kwon-Do oder Taekwon-Do, kurz TKD) ist eine koreanische Kampfkunst (englisch Korean Martial Arts, kurz KMA), die oft als Kampfsport ausgeübt wird.

Ich komme zwar ursprünglich aus den Kung Fu Kampfkünsten und habe keine Erfahrung mit Taekwon-Do, aber würde schätzen, dass mittlerweile der Kampfsport-Aspekt überwiegt.

Taekwondo ist eine Kampfkunst

es ist iwie beides. Bei einem Kampfsport liegt der Fokus auf Wettbewerbe, bei der Kampfkunst auf die Ästhetik ähnlich wie beim Karate. Ich tendiere aber eher zu Kampfkunst

lisahrm210913 
Fragesteller
 26.02.2023, 13:08

Achsoo ok danke. Ja ist wirklich beides

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