Kamera Canon oder Nikon?

5 Antworten

Diese Antwort habe ich vor 18 Tagen zuletzt gegeben, ist also Copy&Paste.

Du kannst als Einsteiger JEDE Kamera der letzten 10 Jahre nehmen, die haben alle mehr Potenzial als ein Einsteiger benötigt. Nichts wirklich gar nichts spricht gegen eine gebrauchte Kamera von einem Händler.

Bei vierstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese gnadenlos auf preiswert optimiert sind und das geht nur mit wenig Ausstattung und unterdurchschnittlichen Komponenten, weil auch Canon nix zu verschenken hat.

Wenn es Canon sein soll, dann lieber eine gebrauchte drei- oder zweistellige Kamera, z.B. eine 60D.

Bei Nikon finde ich die D3300 als sehr gutes Einsteigermodell, gibt es gut als gebrauchte Kamera, mit Objektiv.

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Systemkameras, welche die Verwendung von Wechselobjektiven ermöglichen, die mit Klappspiegel ( DSLR, also Spiegelreflexkameras) oder DSLM, Mirrorless (also spiegellose Systemkameras).

Der Spiegel ist nicht mehr Stand der Technik hat aber einen Riesenvorteil, du siehst sofort 1:1 ohne Zwischenelektronik und ohne jede Umwandlung das Motiv.

Die Nachteile des Spiegels sind die deutlich größere Bauform und das höhere Gewicht, da ist nix mit klein, handlich, unauffällig und "in die Jackentasche stecken".

Die Nachteile einer DSLR sind zugleich die Vorteile einer DSLM. Aber, da das Bild IMMER einen Monitor benötigt, entweder das Rückdisplay oder den kleinen Sucher, ist die Akkulaufzeit deutlich geringer.

Ein weiterer Nachteil ist die noch recht begrenzte Anzahl an verfügbaren Objektiven, dieser Nachteil wird jedoch von Jahr zu Jahr kleiner. Leider sind die Objektive für DSLM Kameras auch teurer, einfach weil das Angebot und die Nachfrage noch überschaubar ist.

Du solltest in ein Fotofachgeschäft gehen und dich ausführlich beraten lassen, das dauert einige Stunden und kann hier im Forum nur zu 0,2% sinnvoll erfolgen. Nenne dein Budget und nehme verschiedene Modelle in die Hand, Frage gezielt auch nach gebrauchten Kameras. Es schont deinen Geldbeutel, nimmt dir nichts von deinen Möglichkeiten und in spätestens einem Jahr sieht die Fotowelt anders aus.

Zwei Tipps noch, gebe mehr Geld für gute Objektive als für die Kamera aus und die Kamera, die dir am besten in der Hand liegt, die dir sympathisch ist, die kaufst du.

Auch eine Bridgekamera ist eine Überlegung wert, denn das Objektiv ist schon fest verbaut dabei und für den Einstieg hast du alle Optionen offen.

Kaufe keine Kamera, die du nicht in der Hand hattest! DEIN Gefühl ist wichtiger als alle Laborwerte und heiße Empfehlungen von wem auch immer.

Falls es dir möglich ist solltest du vor dem Kauf folgende Fragen für dich klären.

Welche Motive sollen fotografiert werden (Portrait, Landschaft, Architektur, Makro, Sport, Event, Straßenszenen oder wilde Tiere)?

Bei welchen Licht- oder Beleuchtungssituationen möchtest du fotografieren (schön Wetter, ohne Blitz, Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen)?

Wie viel Geld möchtest oder kannst du laufend ausgeben, denn eventuell ist eine Kamera und ein Wechselobjektiv nur der Einstieg?

Darf es auch größer und schwerer werden oder gibt es Gewichtsbegrenzungen?

Weil es keine Kamera gibt, die alles gut kann und für alles gut geeignet ist und nicht so teuer ist sollte VOR dem Kauf gut recherchiert und abgewogen werden.

Zu 1: Für Portrait-, Landschafts- und Architekturfotografie ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Die sind deutlich teurer und die Objektive leider auch. Für Sport-, Event- und Wildlifefotografie ist ein kleinerer Sensor vorteilhaft, weil der Bildwinkel kleiner ist und somit das Motis scheinbar näher dran ist.

Zu 2: Schön Wetter können alle Kameras, bei Dämmerung und Nachtaufnahmen ohne Blitz ist ein großer Sensor und ein guter Sensor (mit niedrigem Rauschen) im Vorteil, aber auch hier gilt Leistung kostet Geld. Ein preiswerter Einstieg wäre mit einer Nikon D3xxx möglich, weil Nikon auch bei den Einsteigermodellen gute Sensoren verbaut.

Zu 3: Eine Systemkamera (mit Wechselobjektiven) benötigt zur Entfaltung ihres Potenzials eben Wechselobjektive und die guten kosten jeweils mindestens soviel wie die Kamera, da sind schnell mehrere tausend Euros ausgegeben. Für den Einstieg wäre hier eine digitale Spiegelreflex preisgünstiger als die DSLM Modelle der Hersteller. Die Zukunft ist ganz klar DSLM, aber die Kosten sind aktuell noch sehr hoch (über 1.000€ nur für die Kamera ist normal).

Zu 4: Systemkamera-Ausrüstung wiegt schnell viele Kilos, gerade wenn es Vollformat sein soll. Die Kamera ist davon der kleinste Teil, aber jedes Objektiv kommt schnell an 1.000Gramm und auch darüber. Hier wäre eine Bridgekamera eine Alternative, weil oft ein gutes Objektiv mit großem Zomm (großer Brennweitenbereich) verbaut ist und auch Makro oft möglich ist.

Ganz generell solltest du KEINE Kamera kaufen, die du nicht vorher in der Hand gehabt hast. Das Gefühl in der Hand und das "Handling" ist wichtiger als X Prozent von irgendwelchen Laborwerten. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können, das Gewicht muss stimmen (zu schwer oder zu leicht ist doof und verdirbt dir schnell den Spaß) und die Größe muss passen (auch hier ist zu groß oder zu klein schlecht).

An die jeweilige Bedienung und Menüstruktur gewöhnst du dich innerhalb einer Woche egal bei welchem Hersteller, aber 100Gramm falsches Gewicht bleiben immer schlecht!

Bei viertstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese Modelle gnadenlos auf preiswert optimiert wurden und somit ist die Ausstattung abgespeckt und die verwendeten Komponenten sind unterdurchschnittlich. Sobald die Motive anspruchsvoller werden, Gegenlichtaufnahmen, schnelle Bewegung des Motivs, hoher Kontrastumfang des Motivs oder wenig Licht, sind diese Modelle am Ende und der Fotograf muss aufrüsten, dann lieber gleich etwas mehr Geld investieren.

Ich hoffe, diese längere Antwort hilft dir DEINE Kamera zu finden und ich wünsche dir viel Spaß mit dem Hobby, egal mit welcher Kamera.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR
Photon123  07.07.2022, 22:16

Scheint schon etwas älter zu sein, würde ich mal überarbeiten :D

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Was besser und schlechter ist, liegt im Auge des Betrachters. Die einen kommen mit der, die anderen mit einer anderen zurecht. Die Kamera, erst Recht die Marke, machen den geringsten Teil eines guten Fotos aus.

Ich persönlich nutze schon seit Jahren Canon und bin sehr zufrieden, weil ich meine Kamera im Schlaf bedienen kann.

Es kommt darauf an was Du machen willst. Eine Systemkamera ist auch eine gute Anschaffung.

Hallo

keine Kamera "lohnt" sich, ausser man kann damit verkaufbare Bilder erzeugen.

DSLR macht nur Sinn mit Pentaprismensucher und Mattscheibe.

Das macht Kameras gross, schwer teuer und ist/wird deswegen nur in Profikameras verbaut. Ansonsten sind DSLR seit etwa 2014 wegen der Klapperspiegeltechnik zu "langsam" (Eigentlich hat schon 2009 die GH1 die DSLR überholt) und der Klapperkasten kostet Bildqualität im Weitwinkelbereich (Retrofocuskonstruktion).

Zum Einsteigen für verkaufbare Bilder würde ich eine gebrauchte Canon EOS 6D mit EF 24-105 IS STM oder Nikon D610 mit AFS 24-120/4 VR empfehlen. Dass sind aber nur SemiPro mit 0,7x Sucher für Dunkelzooms. Die 6D hat aber Wechselmattscheiben, die der D600 ist "fest". Die 6D kommt in Europa mit WiFi und GPS (ausser Studio/Firmenkameras) dafür kein Bordblitz. Ein Speedlite 220EX gibt es ab 20€ ein Speedlite 90EX ab 40€

Die Kombinationen kann man ab 600€ einkaufen. Dazu noch ein Polfilter, Kleinstativ, Tasche, Speicher, Putzset.

Die Nikon D610 hat den "besseren" Sensor, wenn man nicht in JPEG knipst sondern in 14Bit NEF. Zudem ist der Sensor bis ISO 6400 weniger Spröde und hat weniger Banding. Ab 6400 setzt sich die 6D als LowLight Spezialist durch. Zudem rauscht die 6D wie Kodakchrome

Das AFS 24-120 VR hat von 24 bis 70mm etwas mehr Bildqualität an DSLR (An Analogfilm auch, aber mit noch mehr Problemzonen) das Canon ist ab 70mm besser da hat das Nikkor von 80 bis 100mm eine "Delle" am Randbereich aber das ist super für Beauty Portraits zum freistellen also kein Bug sondern ein Feature

Aber die Canon ist nun mal eine Canon, damit arbeiten ja die ganzen Presseagenturprofis die von Canon seit 35 Jahren dafür bezahlt werden exklusiv mit Canon Kameras zu arbeiten.

Für die 6D spricht das man mit EF 20-35/3.5-4.5 USM, EF 70-210/3.5-4.5 USM plus EF 50/2.5 Macro für 300€ aufwärts gebraucht die Grundabdeckung von 85" bis 10° in Reportagequalität hat. Bei Nikon kostet das (AFD 20-35/2.8, AFD 70-210/4, AFD 55/2.8) um 600€

Eine Kamera kann sich nur lohnen wenn du damit Geld verdienst, sodass sich ihre Anschaffung bezahlt macht, sprich lohnt. Welche Kamera sich für dich persönlich lohnt aka "ich habe Spaß mit dieser Kamera", kann dir keiner beantworten, das musst du selbst durch ausprobieren herausfinden.

Allerdings würde ich in diesem Preisbereich nicht zu ner DSLR greifen, sondern zu einer neueren Mirrorless. Beliebte Geräte wie die EOS M50 oder die Sony A6100 kriegste für diesen Preis mit Objektiv. Wenn du natürlich lieber ne Spiegelreflex willst, Semi-Pro Geräte wie die EOS 80D bekommste gebraucht schon um die 500€.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Welche Marke man nimmt ist völlig egal. Und nein...Spiegelreflex lohnt sich nicht mehr. In Zukunft wirds sowas eher nicht mehr produziert...glaub Canon macht auch keine neuen mehr und macht lieber Spiegellose.

Esskah  07.07.2022, 19:43
glaub Canon macht auch keine neuen mehr und macht lieber Spiegellose.

bestätigt, das ist die aktuelle R-Serie

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FelixA388  07.07.2022, 21:54
Und nein...Spiegelreflex lohnt sich nicht mehr.

Oh, doch. Gerade für Einsteiger lohnen sich DSLRs noch!

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FelixA388  08.07.2022, 07:51
@Photon123

Wenn du Einsteiger bist, kann man mit jeder Einsteiger- und Fortgeschrittenenkamera der letzten 10 Jahre beginnen. Das Potenzial liegt immer über dem, was das Smartphone kann. Das könnten alle Digitalkameras der letzten 20 Jahre, aber dann wird die Auflösung wirklich niedrig und heute wirklich praktische Assistenzsysteme fallen weg.

Warum DSLR? Weil DSLR gebraucht zusammen mit Objektiv richtig billig hergehen und es weniger gebrauchte Einsteiger DSLM gibt. DSLR reicht für den Einsteiger völlig aus, ist billiger, es gibt mehr Objektive.

Auch in 5 Jahren würde ich einem Anfänger noch eine DSLR empfehlen. Weil Spiegelreflex nicht schlecht ist. Klar, irgendwann werden DSLM den Markt übernehmen. Aber wenn man sich die EOS 90D, eine D780 oder eine K1 Mark 2 ansieht, kann diese auch in ein paar Jahren noch ohne Probleme verwenden. Ihr größter Nachteil ist die Wuchtigkeit durch Spiegel, das ist aber sehr irrelevant, wenn man ein 150-600mm oder ein 800mm vorne drauf hat. Da ist ein bisdchen mehr Gegengewicht vielleicht nicht schlecht. Und wenn man was kleineres vorne drauf hat, muss man mit dem bisschen mehr Gewicht klarkommen. Man weiß ja, was man in der Hand hat.

Grüße

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Photon123  08.07.2022, 09:34
@FelixA388
Wenn du Einsteiger bist, kann man mit jeder Einsteiger- und Fortgeschrittenenkamera der letzten 10 Jahre beginnen. Das Potenzial liegt immer über dem, was das Smartphone kann. Das könnten alle Digitalkameras der letzten 20 Jahre, aber dann wird die Auflösung wirklich niedrig und heute wirklich praktische Assistenzsysteme fallen weg.

Ja...

Warum DSLR? Weil DSLR gebraucht zusammen mit Objektiv richtig billig hergehen und es weniger gebrauchte Einsteiger DSLM gibt. DSLR reicht für den Einsteiger völlig aus, ist billiger, es gibt mehr Objektive.

Es gibt auch Spiegellose, die man hinterhergeworfen bekommt. Teilweise sogar unter 150 gebraucht vom Händler. Mehr Objektive ist ja nicht interessant. Wichtig sind die richtigen Objektive, die man benötigt. Die meisten Hersteller decken genau das ab, was Objektive für Spiegelreflex abdecken.

Dazu kommt, dass man auch gut Altglas nutzen kann bei Spiegellosen.

Auch in 5 Jahren würde ich einem Anfänger noch eine DSLR empfehlen. Weil Spiegelreflex nicht schlecht ist. Klar, irgendwann werden DSLM den Markt übernehmen. Aber wenn man sich die EOS 90D, eine D780 oder eine K1 Mark 2 ansieht, kann diese auch in ein paar Jahren noch ohne Probleme verwenden. Ihr größter Nachteil ist die Wuchtigkeit durch Spiegel, das ist aber sehr irrelevant, wenn man ein 150-600mm oder ein 800mm vorne drauf hat. Da ist ein bisdchen mehr Gegengewicht vielleicht nicht schlecht. Und wenn man was kleineres vorne drauf hat, muss man mit dem bisschen mehr Gewicht klarkommen. Man weiß ja, was man in der Hand hat.

Schlecht sind die nicht...bei großen Brennweiten hast du eigentlich meistens eine Frontlast, egal ob Spiegelreflex oder Spiegellos. Entsprechende Objektive haben daher auch am Objektiv eine Vorrichtung für die Aufnahme eines Stativs. Die meisten Leute nutzen auch ein Stativ bei Wildlife zb. oder einen Bohnensack, wo die Frontlast dann keine Rolle mehr spielt.

Dazu gibts bei Spiegelflex etwas mehr Fehlerquellen, die ein Anfänger übersehen könnte...Spiegelvorauslösung z. B.

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