Jugendlicher getötet durch Stromschlag / Lichtbogen beim Waggonklettern - mal wieder. Warum kennen viele die Gefahr nicht?

6 Antworten

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Ich habe den Eindruck Kinder und Jugendliche werden von ihren Eltern immer weniger über solche Gefahren und die eigene Verantwortung für ihr Leben aufgeklärt.

Auch in Bezug auf reale Gefahren des Straßenverkehrs wird vermittelt, dass es die Schuld der Kraftfahrer sei, dass unachtsame Fußgänger oder die Verkehrsregeln ignorierende Radfahrer zu Schaden kommen.

Dinge, wie das S-Bahn-Surfen sind weiß Gott kein neues Phänomen. Auch die Annahme der Unwissenheit ist nicht unbedingt gerechtfertigt, manche machen das eben bewußt als Kick/für den Fame. Heranwachsende, vor allem männliche, neigen stark zur Selbstüberschätzung.

Und ansonsten kann man das unter natürlicher Selektion abhaken - etwas Verlust ist halt immer.

Übrigens, auch Erwachsene können das ganz gut, ich möchte da an die Darwin Awards erinnern.

Wolfi28  30.10.2023, 21:13

Ehrlich gesagt verstehe ich das auch nicht. Ich habe mich als Kind schon immer gern in der Nähe von Bahnanlagen herumgetrieben, aber so einen Blödsinn hätte ich niemals gemacht. Über die Motive kann man nur spekulieren. Jugendlicher Leichtsinn gepaart mit Überheblichkeit und Selbstüberschätzung? Vielleicht auch Imponiergehabe und "Mutproben"? Möglicherweise denken manche, wenn man da hochklettert, wäre nur eine direkte Berührung der Oberleitung gefährlich.

Ein fataler Irrtum. Denn bei den in Deutschland, Österreich und der Schweiz üblichen 15.000 Volt genügt bereits die Annäherung an den Fahrdraht, um einen Spannungsüberschlag mit Lichtbogen auszulösen. Und so was endet dann meistens tödlich, zumindest aber mit schwersten Verletzungen und bleibenden Schäden für das ganze Leben.

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Sie tun es aus Unwissenheit. Und um bei ihren Freunden anzugeben.

Ich glaube auch das Eltern ihre Kinder nicht genügend über die Gefahren aufklären.

Ich kann mich daran erinnern das unser Vater uns Prügel angedroht hat, wenn wir je versuchen würden so etwas zu machen.

Das war uns damals Warnung genug,

RareDevil  09.09.2023, 12:35
Ich glaube auch das Eltern ihre Kinder nicht genügend über die Gefahren aufklären.

Bei sehr vielen auch, weil sie es selbst nicht wissen. Wenn ich so an meine alte Klasse denke, die jetzt auch alle Eltern sind, würde ich vlt der Hälfte zutrauen, dass sie sowas wissen könnten. Und je nach Partner, oder auch schon wieder getrennt lebend, ist einfach gar keine Erfahrung da, um sowas weiter zu geben.

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DerHans  09.09.2023, 12:36

PRÜGEL androhen? Dann geht der Sohnemann postwendend zum Jugendamt oder direkt zum Familiengericht.

Das ist doch seelische Grausamkeit

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Teilweise Leichtsinn, ungläubigkeit (was die schon wieder erzählen, machen alles schlimmer) und ggf mangelndes Wissen. Auch ggf bei den Eltern.

Und es sind ja nicht nur Kinder, auch angetrunkene Erwachsene, die sowas machen.

Ich habe selbst mal mitbekommen, wie jemand meinte "Da ist keine Lok vor, das sind nur die Wagen, da ist eh abgeschaltet und nichts drauf"... Auch diese Denkweise gibt es. Vielen ist gar nicht bewusst, dass die Fahrleitung immer unter Spannung steht, auch in Abstellgleisen, wenn nur die Wagons da stehen...

Und dann gibt es die Eltern, die noch die Bahn verantwortlich machen, dass nicht alles mit Zäunen abgesperrt ist und die Kinder gar nicht daran gehindert werden. Dass es die Pflicht der Eltern ist, die Kinder so zu erziehen, dass die erst gar nicht Gleisanlagen betreten, generell über die Gefahren des Lebens aufzuklären, ignorieren diese ganz und gar. Deshalb kümmern sich vlt auch manche nicht mal darum, es den Kindern beizubringen.

Zwischen "Gefahr kennen" und "Risiko nicht eingehen" besteht ein Unterschied. Manche scheinen willens, trotz Kenntnis der Gefahr ein Risiko einzugehen. Warum klettern sonst auch Menschen auf Berge, stürzen sich nur getragen von einem Flecken Gewebe aus Flugzeugen, fahren auf dem Hinterrad eines Motorrades auf der Autobahn, oder klettern auf wackelige Leitern? Es ist die Einschätzung, dass der Kick oder der Nutzen davon größer ist als das Risiko. Eine Abwägung also, und manchmal liegt man halt daneben.