Joseph von Eichendorff - Täuschung - Gedanken?

1 Antwort

Das Gedicht ist nicht einfach zu verstehen, weil es Dinge nur andeutet. Man muss also bei der Interpretation einiges hinein legen, damit es Sinn ergibt.

versuchen wir das mal in Kürze:

die Überschrift muss eigentlich Enttäuschung heißen, denn das Gedicht beschreibt ganz offensichtlich das verschwinden einer Täuschung.

Man weiß nicht so ganz genau, warum das lyrische ich, müde vom wandern, plötzlich von Rom träumt.

ganz offensichtlich wird es aber von anderen Menschen, die in der Realität leben, wieder an die Realität erinnert und ist darüber glücklich.

wenn man das Gedicht noch besser verstehen wollte, müsste man in der Biografie nachschauen, ob Eichendorff zum Beispiel zwischendurch mal geglaubt hat, Rom wäre besser als seine Heimat.

dann würde dieses Gedicht so eine Art Erweckungserlebnis präsentieren.

ungewöhnlich ist auf jeden Fall, dass diese romantischen Motive diesmal in einer Art falschem Traum erscheinen.

Täuschung

Ich ruhte aus vom Wandern,

Der Mond ging eben auf,

Da sah ich fern im Lande

Der alten Tiber Lauf,

Im Walde lagen Trümmer,

Paläste auf stillen Höhn

Und Gärten im Mondesschimmer –

O Welschland, wie bist du schön!

Und als die Nacht vergangen,

Die Erde blitzte so weit,

Einen Hirten sah ich hangen

Am Fels in der Einsamkeit.

Den fragt ich ganz geblendet:

»Komm ich nach Rom noch heut?«

Er dehnt' sich halbgewendet:

»Ihr seid nicht recht gescheut!«

Eine Winzerin lacht' herüber,

Man sah sie vor Weinlaub kaum,

Mir aber ging's Herze über –

Es war ja alles nur Traum.

gutifragerno  24.03.2021, 15:09

Hier gibt es noch eine Seite, in der man einige Informationen bekommt über die Bedeutung Italiens in der Erzählung aus dem Leben eines Taugenichts von Eichendorff. Ich habe das mal überflogen und festgestellt, dass Italien da durchaus ambivalent präsentiert wird, was dem Gedicht auch entsprechen würde:

Hier gibt es noch eine Seite, in der man einige Informationen bekommt über die Bedeutung Italiens in der Erzählung aus dem Leben eines Taugenichts von Eichendorff. Ich habe das mal überflogen und festgestellt, dass Italien da durchaus ambivalent präsentiert wird, was dem Gedicht auch entsprechen würde:

https://www.grin.com/document/112091

Wofür brauchst du denn die Interpretation dieses Gedichtes?

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LevusKr 
Fragesteller
 24.03.2021, 16:33
@gutifragerno

Erstmal vielen Dank für deine Antwort, ich bin mittlerweile bloß verwirrt, möglicherweise schafft das Ganze jetzt Klarheit.
Ich schreibe eine Gedichtinterpretation als Klausurersatzleistung im Home-Schooling - eine vollumfängliche Ausarbeitung bestehend aus 700 Wörtern.

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