Japan oder Südkorea besser/schöner zum auswandern?

8 Antworten

Ich bezweifle, dass hier jemand mal in beide Länder ausgewandert ist, um sie diesbezüglich wirklich kompetent miteinander vergleichen zu können.

Von Japan weiß ich, dass es dort bereits seit Jahrzehnten eine gewisse (wenn auch vergleichsweise begrenzte) Zahl an deutschen Auswanderern gibt. Während bis vor ca. 15 Jahren Japan-Auswanderer hauptsächlich hochqualifizierte Expats oder Akademiker waren, die in Japan entsprechende eher hochbezahlte und spezifische Tätigkeiten ausübten, diversifiziert sich das „Auswanderer-Profil“ seitdem. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen; unter anderem findet eine gewisse (!) Öffnung des japanischen Arbeitsmarktes gegenüber Ausländern statt. Es ist noch lange nicht so wie in europäischen Ländern oder den USA, wo es ganz normal ist, sehr viele Arbeitskollegen verschiedenster Nationalitäten und Hintergründe zu haben. Selbst in einem internationalen Unternehmen wie meinem sind Nicht-Japaner mit schätzungsweise 10% nach wie vor eine Seltenheit, und es gibt nach wie vor sehr, sehr viele japanische Unternehmen mit einem Ausländeranteil von 0. Allerdings gibt es, was den Zugang zum Arbeitsmarkt betrifft, doch zunehmend mehr Möglichkeiten des Einstiegs. Man muss nicht mehr „entweder Englischlehrer oder Hochschulprofessor“ sein, um in Japan arbeiten zu können.
Von Südkorea habe ich diesbezüglich gehört, dass es dort heute noch eher so ist wie in Japan vor einigen Jahrzehnten.
Und dies dürfte auch der Grund sein, weshalb sich auch in diesem Forum mehr Menschen tummeln, die schon mal in irgendeiner Form in Japan waren und diverse Umfragen à la „Japan oder Südkorea“ zu Gunsten Japans entscheiden. Abgesehen von der Entwicklung des Arbeitsmarktes sind in Japan diverse Austauschprogramme seit Jahrzehnten etabliert, und in Südkorea fängt das alles eben erst an...

Gesellschaftliche Unterschiede sind in beiden Ländern natürlich stark ausgeprägt, und auch zwischen Japan und Südkorea bestehen übrigens Unterschiede. Die jetzt alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.... ich würde aber mal an dieser Stelle „Disziplin“ als einen der Unterschiede nennen, die Ausländern zuerst und meist am negativsten auffallen, und das gilt für beide Länder.

Politische (Un-)Sicherheit schätze ich in beiden Ländern ähnlich ein, da man sich ja auch die meisten Nachbarstaaten teilt. Beide Länder empfinden Nordkorea als Bedrohung, daraus ergibt sich wiederum die Haltung zu China und Russland und den USA; bei Japan kommen noch Territorialstreitigkeiten hinzu. Innenpolitisch jagen sich in beiden Ländern die Skandale. Allerdings muss man sich sowieso die Frage stellen, inwiefern einen die Politik überhaupt berührt, denn als Auswanderer hat man immer noch kein Wahlrecht und damit keine Möglichkeit, das Geschehen zu beeinflussen....

Schönes zum Ansehen gibt es in beiden Ländern viel. Die Frage danach ist jedoch eher geeignet, wenn man einen Urlaub plant, und sollte nur eine untergeordnete Rolle spielen, wenn man darüber nachdenkt, auszuwandern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Wenn man von (West-)Europa (insbesondere auch von Ländern, wie Deutschland) ins außereuropäische Ausland auswandert, dann geschieht das (normalerweise auf Zeit) aufgrund einer Jobchance oder aus Leidenschaft, aber nicht, weil es sich dort besser leben lässt.

Gerade in Asien (und auch in Japan und sicherlich noch stärker in Südkorea) wird man objektiv stark an Lebensqualität einbüßen müssen, sodass von einem ‚schöner leben‘ (auf lange Sicht) nicht die Rede sein kann. Das mag in jungen Jahren spannend sein, mit 40, 50, 60 werden sich aber die meisten Asienauswanderer von Freunden in Europa stark abgehängt fühlen, weil Asien für die wenigsten Europäer wirkliche Karrierechancen bietet.

Es ist letztendlich also erstmal eine Frage der eigenen Ausbildung (für diese beiden Länder sollten hohe Studienabschlüsse und einschlägige Berufserfahrung vorhanden sein) und dann der eigenen Leidenschaft, für die man bereit ist, ein modernes Leben in Europa aufzugeben.


Slavatar96  24.02.2020, 01:21

"Ein modernes Leben in Europa".. da hat jemand wohl wirklich keine Ahnung..

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Keines der Länder eignen sich zum auswandern. Erstmal : Weder Japan noch Südkorea wollen Einwanderer, beide Länder haben weltweit eines der striktesten Einwanderungsgesetze dazu. In Japan vegetierst du in den kleinsten Wohnungen vor dich hin, in Südkorea wird dir ganz offen regelmässig hingehalten wieso du nicht in ihr Land reingehörst (Die Japaner denken es wenigstens nur still vor sich hin) Ja nein danke....

Japans Arbeitsbedingungen sind katastrophal hart (sofern du ein Mann bist, als Frau wirst du mit spätestens 30 eh überall rausgescheucht) und in Südkorea gelten Schönheitsideale die dich automatisch zum schlechteren Menschen machen wenn du nicht operiert bist...

Ich spreche sowohl japanisch als auch koreanisch und habe mehrere Aufenthalte (teilweise sogar mehrere Jahre) dort verbracht. Aber Auswandern - niemals´(Urlaub machen wieder gerne, als Tourist hat man mehr oder weniger seine Ruhe. Das Essen ist super und Kultur in beiden wunderbar)


docgrizzly  23.02.2020, 13:33

Richtig! In Japan Gaijin ohne Macht, Geld und Einfluß zu sein, ist genau so als wäre man in Deutschland ein syrischer Asylant mit BAMF-Bezügen...nur mit dem Unterschied daß einem die Einheimischen dort mit nüchterner Distanz und mit einer aufgesetzten Heiterkeit ignorieren.

Achja und was die Frauen angeht...

...kein japanischer Familienklan wünscht sich einen Gaijin in der Familie.

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Japan , hatte die Katastrophe von Fukushima mit Atom verseuchten Gebieten

und Südkorea hat den Nachbarn Nordkorea mit Atombomben und Trump als Gegner.

Was das kleiner Übel ist musst du entscheiden.