Ist Yoga für Christen eine Sünde?

pony  05.03.2024, 20:35
Kann man das feststellen?

was meinst du mit kann man das feststellen?

MgI2011g 
Fragesteller
 05.03.2024, 20:37

Ich meinte, ob man genau sagen kann, ob das eine Sünde ist

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein kleiner Text den ich zusammen mit meiner Mama zusammengestellt habe, als mich dieses Thema auch beschäftigt hat:

Ist Yoga wirklich konfessionslos?

Oder: warum kann ein Christ kein Yoga praktizieren?

Anfangs ein Zitat aus der Botschaft des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon (2014):

 „Yoga ist eine alte körperliche, mentale und spirituelle Praktik, die ihren Ursprung in Indien hat. Der Begriff „Yoga“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet teilhaben oder vereinen, was die Einheit von Körper und Bewusstsein symbolisieren will. Yoga bringt Körper und Seele, körperliche Gesundheit und mentales Wohlbefinden ins Gleichgewicht. Es schafft Harmonie zwischen Menschen und zwischen der Menschheit und der Natur.“

Die offizielle Website des IDOY[1]* erklärt: DER BEGRIFF YOGA ist abgeleitet vom Sanskritwort „Yuj“, was so viel bedeutet wie „teilhaben“ oder „vereinen“. Die Einheit, auf die es sich bezieht, ist die Selbstvereinigung des Individuums mit dem Kosmischen Bewusstsein oder auch Universalen Geist.

Mike Shreve, ein ehemaliger Yoga-Lehrer, erklärt: „Yoga ist basiert auf der fernöstlichen Weltsicht von Geist und Körper. Die Übungen drehen sich nicht nur um körperliches Wohlbefinden. Sie wurden extra kreiert, um die Chakras zu öffnen (Energiezentren eines spirituellen Körpers, der laut fernöstlicher Lehre parallel zum physischen Leib existiert). Durch Meditation soll der Energiefluss angeregt werden. Jedes Chakra sei mit einer Hindu-Gottheit verbunden, «Wer Yoga praktiziert, weiß das vielleicht nicht, doch das spirituelle System ist da. Geistlich höhere Erlebnisse, auch außerhalb des Körpers sollen möglich sein.»

Es lässt sich noch viel ausführlicher beschreiben, aber ich möchte diesen Aufsatz nicht in die Länge ziehen. Könnte es aber gerne ausführlicher ausarbeiten, wenn Sie es möchten.

In Yoga geht es also um spirituellen Wurzeln, die geistliche Perspektive, der geistliche Transfer, spirituelle Intrige und spirituelle Anerkennung.  Im Yoga ist es ein Ziel, den Geist vom Körper zu lösen, so dass er sich mit der universalen Kraft wiedervereinen kann. Die körperliche Anstrengung macht dafür den Weg frei.

Schauen wir jetzt zum Christentum, das christliche Verständnis der Bibel:

Die Bibel versteht den Menschen als eine Einheit aus Körper, Geist und Seele. Und nur in dieser Einheit kann der Mensch, der als Ebenbild Gottes geschaffen wurde, auch Gott begegnen. Die Bibel zeigt: Gott selbst schafft einen Weg, durch den der Mensch freien Zugang zu ihm hat – Jesus Christus, Gottes Sohn, bietet durch seinen Tod und seine Auferstehung den Menschen die Erlösung an. Nicht der Mensch muss aus eigener Kraft etwas erreichen, sondern Gott schenkt es den Menschen, die daran glauben. Jesus Christus sagt von sich selbst: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6) „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch ist dazu nicht fähig.“ (Joh 6,63) Jesus Christus öffnet den Weg zu Gott, und dennoch steht der Mensch in der Verantwortung, sein Leben aktiv zu gestalten. Die Bibel spricht davon, sich in der Liebe zu Gott zu üben (1.Tim 4,8). Aber der christliche Glaube bleibt nicht nur im Geistlichen verankert, sondern ist z.B. durch Jesu Aufruf zu radikaler Liebe zu Gott und zu praktischer Nächstenliebe auch im ganz normalen Alltag zu finden (Mt 22,39). Das Leben mit Gott passiert nicht losgelöst vom Körper, sondern als Einheit von Körper, Geist und Seele im Hier und Jetzt.

Der Mensch lebt in der Gegenwart des lebendigen Gottes, egal wo er ist und was er tut. Der Mensch kann ihm auf verschiedene Weise begegnen, z.B. beim Lesen seines Wortes und im Gebet. Gott selbst hat gesagt, dass er sich finden lässt, wenn man ihn sucht (Mt 7,7). Im Gebet betritt der gläubige den Raum seiner Gnade, sucht seine Gegenwart, redet, hört, empfängt mit offenem Herzen. Es gibt ganz unterschiedliche Formen, ihn zu suchen. Es gibt Gebet, in dem man in eigenen Worten mit Gott redet, egal ob es sich um Dank, Lobpreis, Bitte oder Klage handelt. Gott kann mit den Wünschen und Gefühlen des Menschen umgehen. Der Mensch darf sein ganzes Leben vor ihm ausbreiten und seine Hilfe erwarten. Gebet ist aber mehr als das! Bei Gott darf man auch „einfach nur sein“. Und oft sind es diese Begegnungen, in denen er an uns wirken kann. Gott beschenkt den Gläubigen mit seiner Nähe und Liebe, mit Heilung und seinem Reden, mit Leitung und mit Frieden.

Ähnliche Erfahrungen von Begegnung werden auch im Yoga gesucht. Doch die universale Kraft, an der man im Yoga andockt, ist eine andere als der lebendige Gott. Man lässt sich dabei auf spirituelle Kräfte ein, vor denen die Bibel warnt. Der Gott der Bibel ist sehr klar, wenn es darum geht, wie man ihm begegnen kann. Er ist Person und bleibt ein Gegenüber und in ihn kann man sich nicht versenken im Sinne von „auflösen“. Dies gilt auch für Formen wie das von Christen propagierte „Holy Yoga“: Es braucht keinen Umweg über körperliche Anstrengung oder andere Disziplinen als Voraussetzung, um ihm tiefer begegnen zu können. Doch Gott lädt uns zu einer lebendigen Beziehung mit ihm ein. Im Gebet begegnen wir ihm ganz persönlich. Sein Geist lebt bereits in uns – näher geht‘s nicht!

[1] *) International Day Of Yoga Quelle: http://idayofyoga.org/index.php?route=information/information&information_id=23

Melde dich gerne bei mir, wenn du Fragen hast.

MgI2011g 
Fragesteller
 05.03.2024, 21:03

Puh, die bestimmt längste GF - Frage aller Zeiten ;)

Danke für die Antwort, und sobald ich kann, werde ich die deinige zur hilfreichsten Antwort krönen.

1
DrHudson  05.03.2024, 21:12
@MgI2011g

:D Gern geschehn

Danke für den angekündigten Stern 😁

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Wenn du dabei an Jesus denkst nicht. 😉 Nein, Spaß beiseite.

Es gibt verschiedene Formen von Yoga, die in der Regel sehr körperlich betont und wie eine sportliche Betätigung anzusehen sind. Auf seine Atmung zu achten ist für Menschen sehr wichtig, da die meisten Menschen nur oberflächlich atmen obwohl die Tiefenatmung viel wichtiger wäre. Bauchatmung in Verbindung mit der entsprechenden Körperhaltung ist gut, um sich fokussieren zu können und fördert in jedem Fall die Konzentration als auch die körperliche Fitnes.

Als Christ und ehemaliger " Yogi " kann ich jedem nur dazu raten, wer das möchte, seinem dem Alter und der Fitness entsprechenden Yoga-Stil für sich in Anspruch zu nehmen.

Allerdings sollte man darauf achten, das dies nicht auf Kosten der Gemeinschaft mit Gott geht die nun mal für Christen wichtiger ist, als die körperliche Ertüchtigung. Yoga hat den Vorteil zu anderen körperlichen Betätigungen des Sports, das man es bequem zu Hause praktizieren kann, wobei der Fokus natürlich nur auf dem gesundheitlichen Aspekt liegen soll. Eine damit verbundene buddhistische Lehre ist als Christ strikt abzulehnen, damit es nicht zur Sünde wird.

Unser Körper ist auch ein Tempel Gottes, den wir nicht zu sehr vernachlässigen, ihm aber auch nicht zu viel Beachtung schenken sollten. Eine Sünde, wenn es nur um den gesundheitlichen Aspekt geht, ist es daher auf keinen Fall, denn dann wäre jede andere sportliche Betätigung ebenso Sünde. LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich glaube nicht, dass das eine Sünde ist.

LG