Ist Tiere essen unmoralisch?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Nein 60%
Ja 40%

13 Antworten

Nein

Die Supermoral-Träger in Europa sind ja die christlichen Kirchen. Und diese, also der gesamte Klerus und ihre Predigten, haben null Probleme mit Tierprodukten und essen diese selbst.

Weiterhin ist der Zustand, daß Tiere Tiere essen, ein Urzustand des Planeten seit 650 Millionen Jahren. Daher können Wohlstands-Sensibelchen des 21. Jahrhunderts nicht postulieren, "daß man das nicht tut".

Zwischen den Tierarten der Erde war noch nie Heidschi Bumbeidschi sondern ein Nahrungskettenverhältnis. Der Mensch hat durchaus das biologische Recht, seine Interessen wahrzunehmen und kann bzw. braucht sich nicht in jeder Situation als Sklave ganz hinten an zu stellen.

Als Beispiel mag dienen, daß in Deutschland ein dringend benötigtes Baugebiet scheitert, wenn sich da ein paar seltene Käfer tummeln...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – UNI, langj. Berufserfahrung

Bodhgaya  05.09.2021, 12:08
Die Supermoral-Träger in Europa sind ja die christlichen Kirchen. Und diese, also der gesamte Klerus und ihre Predigten, haben null Probleme mit Tierprodukten und essen diese selbst.

Die Moralaffinität der Kirchen hat hier keine Bedeutung. Denn diese Moral speißt sich nicht aus dem vermehren von Glück & der Vermeidung von Leid, wie man es von einer Moral erwartet, sondern von den Worten der Bibel. Und diese spricht was Fleisch betrifft klare Worte:

2 Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber isst Gemüse.
3 Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst! Denn Gott hat ihn aufgenommen.
4 Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten.
Römer 14, 2-4

Man muss bedenken, dass es zur Zeit der Bibel keine Massentierhaltung gab, genauso wenig, wie man damals Supplemente nehme konnte. Außerdem lebte Paulus von Tarsus (der Verfasser dieser Textstelle) in apokalyptischer Naherwartung. Daher hätte die Integration einer ausgearbeitet Tierethik den vermuteten zeitlichen Rahmen gesprengt.

Im Islam wurde dann sogar das Fleischessen teilweise eingegrenzt, da Fleisch unter heißer Sonne sehr schnell schlecht wird. Und das obwohl der Mensch seit Jahrtausenden Fleisch gegessen hatte. Anderes Fleisch war erlaubt, da Mohamed patriarchal unterdrückerische Männer für seine Arme gebraucht hat.

Die anderen Weltreligion, der Hinduismus & der Buddhsimus, sind dagegen tatsächlich vegetarisch ausgerichtet. Anfang 20Jh. waren in Indien 68% aller Menschen Vegetarier. Muslime & christliche Missionare schoben dem jedoch einen Riegel vor.

Weiterhin ist der Zustand, daß Tiere Tiere essen, ein Urzustand des Planeten seit 650 Millionen Jahren.

Genauso war es nicht der Urzustand, dass man essen am Feuer brät. Das tut man erst seit einer Million Jahre. Ist es deshalb schlecht? Außerdem gibt es nicht den Urzustand, da eine Spezies & die Natur in stätigem Wandel sind. So konnte der menschliche Urvorfahre vor 65-80Mio noch Vitamin C selbst produzieren. Der Mensch heute kann sich aber nicht mehr darauf berufen & muss Viatmin C konsumieren.

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Ja

Meiner Meinung nach ist das moralisch verwerflich, sehr sogar.

Ein Tier zu essen setzt voraus, dass man dieses auch getötet hat - Aas wird hierzulande nicht verzehrt. Nun halte ich es für grundlegend falsch, Tiere zu töten, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist. Das gilt insbesondere für Schweine und Rinder, welche einen sehr hohen Entwicklungsstand haben. Als Phatozentrist halte ich alles empfindsame Leben für schützenswert um seiner selbst Willen.

Zudem kommt, dass es in Deutschland sehr wenig Fleisch aus artgerechter Haltung gibt. Tiere werden häufig unter katastrophalen Bedingungen gehalten und das nur, damit jeder einen Berg Fleisch zu einem möglichst billigen Preis bekommt. Dass die Tiere aber unglaublich darunter leiden, wird absichtlich ignoriert. Anschließend fährt man diese armen Tiere noch stundenlang durch die Gegend, bevor sie dann teils qualvoll hingerichtet werden.

Meiner Meinung nach sollte jeder, der Fleisch essen möchte, dazu gezwungen werden, sich zuvor die Bedingungen, unter denen die Tier gehalten werden und die Todeskämpfe, die es in den Schlachthöfen gibt, anzusehen. Bei denjenigen, die dann noch Fleisch aus dem Supermarkt kaufen, läuft in meinen Augen etwas ganz gewaltig schief.


flauski  05.09.2021, 05:43

Was soll ein Phatozentrist sein?

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JanyoOoO  05.09.2021, 05:47
@flauski

Der Phatozentrismus ist eine von den fünf großen ökoethischen Positionen. Hierbei steht dir Frage im Vordergrund, welche Lebewesen von einem intrinischen Wert sind. Der Phatozentrismus beantwortet die Frage dahingehend, dass alle Lebewesen, die Schmerz empfinden können, einen intrinischen Wert haben.

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Klarschrift685  05.09.2021, 11:48
@flauski

Gute Frage. Google kennt das auch nicht. Vieleicht bin ich ja auch Phatozentriotisch und weiß es nur noch nicht?

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JanyoOoO  05.09.2021, 12:50
@Klarschrift685

Ein intrinischer Wert kann auch Eigenwert genannt werden. Das heißt, etwas oder jemand ist wertvoll, ohne, dass im von anderen Personen ein Wert zugesprochen werden muss.

Dazu ein Beispiel: Geld gilt beispielsweise als wertvoll. Seinen Wert erlangt das Geld aber nur dadurch, dass die Menschen dem Geld diesen Wert zuschreiben. Ohne Menschen wäre auch Geld nichts wert. Deshalb hat Geld keinen intrinischen Wert.

Ein Tier hingegen, nehmen wir ein Schwein als Beispiel, ist aber auch noch dann ein wertvolles Lebewesen, wenn es keine Menschen mehr geben würde. Sein Wert begründet sich bereits in seiner Existenz und nicht durch die Zuschreibung des Wertes durch Menschen. Deshalb sind Tiere beispielsweise von intrinischem Wert.

Was nun einen intrinischen und was nun einen ausschließlich extrinsischen Wert hat, darüber lässt sich allerdings diskutieren.

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Ibgus  05.09.2021, 05:48

😂 da lachen da die Hähnchen 🍗 , ups meinte natürlich die Hühner

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JanyoOoO  05.09.2021, 05:51
@Ibgus

Gerne! Auch denen gönne ich ein glückliches Leben in dem sie nicht in winzigen Käfigen ihr Dasein fristen müssen.

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JanyoOoO  05.09.2021, 05:54
@Ibgus

Tja, das ist eben genau das, was ich so traurig finde. Hauptsache billig. Und anschließend wird behauptet, der Mensch sei keine egoistische Bestie.

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Ibgus  05.09.2021, 05:55
@JanyoOoO

Ja, man muss auch gucken wo man selbst bleibt. Geld wächst nunmal nicht am Baum.

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JanyoOoO  05.09.2021, 06:11
@Ibgus

Und Gemüse, Obst und Getreide sind noch viel billiger und gleichzeitig gesünder. Von moralischen Aspekten gar nicht zu sprechen...

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Ibgus  05.09.2021, 06:12
@JanyoOoO

Gemüse 🤮 ich kann das Zeug wirklich einfach nicht essen

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JanyoOoO  05.09.2021, 06:14
@Ibgus

Belassen wir es doch jetzt einfach dabei. Langsam habe ich keine Lust mehr.

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ZiegemitBock  05.09.2021, 05:58

Man sollte die Tiere, die man essen möchte, selbst halten und selbst schlachten.

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JanyoOoO  05.09.2021, 06:13
@ZiegemitBock
Man sollte die Tiere, die man essen möchte, selbst halten und selbst schlachten.

Das sehe ich auch so. Allerdings nur dann, wenn eine artgerechte Haltung garantiert und eine minimal schmerzvolle Schlachtung gewährleistet werden kann.

Würde ich beispielsweise versuchen, selbst eine Kuh zu schlachten, würde ich damit vermutlich großes Unrecht tun.

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ZiegemitBock  05.09.2021, 08:58
@JanyoOoO

Sachkunde ist ja für die Schlachtung vorgeschrieben. Ich habe selbst schon Hühner und Kaninchen gehalten und geschlachtet, das ist durchaus machbar.

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Nein

Moral ist der Bereich größter Handlungsfreiheit. Wenn du Gewissensbisse hast übertreib es einfach nicht und informier dich über die Supermarktpartnerbetriebe aber letztlich ist das auch wieder für nen Arsch den Skandalschlachtbedingungen werden nicht ins Websitemarketing integriert die Welt ist ein großer verlorener verlogener Haufen Golscheisse

Das Essen von Tieren an sich nicht. Das Essen von Tieren in der Art in der wir es betreiben (Massentierhaltung) hingegen schon


Bruno2308  05.09.2021, 06:23

Menschenmassen führen zu Tiermassen.

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Bruno2308  05.09.2021, 12:19
@verreisterNutzer

Natürlich, wenn du Tierhaltung betreibst wie vor 50 Jahren, aber Wohlstand - und Bevölkerungswachstum ignorierst, dann läuft jede Debatte ins Leere. Ausserdem müsste geklärt werden ab wann Massentierhaltung beginnt.

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Weil Moral das "biegsamste Material" auf diesem Planeten ist, kann man das nicht genau sagen. Mit der Moral kommst du dem Problem nicht näher. Das klappt nicht.

Viel besser eignen sich da Zahlen und Fakten. Damit kann man nachweisen, dass der Genuss von Fleisch unserer Umwelt schadet.