Ist Sparen der Ausdruck des anal-retentiven Charakters, Ausdruck einer tief sitzenden Angst vor dem Leben?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Nein! 75%
Meine Meinung dazu: 17%
Eher: Ja! 8%
Ja! 0%
Vielleicht! 0%
Eher : Nein! 0%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein!

Bei manchen wenigen mag das so sein, vielleicht auch bei dem Verfasser dieser Aussage. Aber definitiv nicht bei allen. Meiner Meinung nach sogar bei vielen nicht.

Ich spare, weil ich mir später mal mehr leisten möchte und nicht wie in meiner Kindheit mit Geldproblemen leben will. Nicht weil ich Angst davor habe, sondern weil ich da keine Lust drauf habe, weil es unpraktisch und nervig ist. Angst ist da also nicht das dominierende Gefühl.

Angst hätte ich evtl. wenn ich in Ländern mit schlechterer Absicherung leben würde und z.B. ernsthaft sorgen um mein Leben und die Versorgung hätte, falls mal was ist. Daher wäre interessant zu wissen, woher die Person kam, die im Internet diese Aussage geteilt hat. Denn davon abhängig kann das in seinem Land/Umfeld vielleicht wirklich das dominierende Gefühl sein.

Dazu spare ich auch, weil ich einfach große Wünsche habe, die ich ohne nicht erfüllen kann. Wie ein Eigenheim (egal ob nun Haus oder Wohnung), dafür brauche ich Eigenkapital und wenn man kein Glück hat zu erben, muss man selber sparen.

Es geht mir also nicht um Angst vor dem Leben, sondern Freude am Leben für die Zukunft zu sichern. So will ich auch in Rente, wenn man weniger Einkommen hat, weiter reisen können wenn ich noch fit bin, dafür brauche ich aber Rücklagen.

Denn jetzt gerade habe ich genug Geld, um aktuell gut zu leben und Geld für später zur Seite zu legen, falls sich bis da was ändern sollte an meiner finanziellen Situation. Hätte ich weiger Geld, würde ich auch weniger sparen/investieren, weil ich ebenso im jetzt leben möchte. Aber da ich genug Geld habe, tut es mir nicht weh mich abzusichern.

Ich selber habe keine Kinder, aber meine Schwester. Mein Plan ist auch, dass die (oder ggf. deren Kinder anteilig, falls sie selber mal welche bekommen) mein Vermögen dann irgendwann erben und es einfacher haben, als wir es hatten. Also wenn am Ende noch was über bleibt, wer weiß wie viel ich dann noch selber nutze und was für Pflege draufgeht. Auch hier keine Angst vor dem Leben, sondern Freude denen das Leben vereinfachen zu können.

Ich kenne viele, denen es ähnlich geht wir mir und Angst nicht die treibende Kraft ist.

Eher: Ja!

Im Prinzip betrifft und beschreibt der Begriff ja unser Deutschsein.

Sauberkeit, Pünktlichkeit -> Pedanterie. Dummerweise führt Pedanterie am Ende dazu, die ersten beiden Punkte zu vernachlässigen. das wiederum kann zu einer tief sitzenden Angst vor dem Leben führen.

Ich bin gerade bei dem Abtrainieren meiner Pedanterie, die mich in Allem behindert.

Wenn man alles zu genau wissen will, kommt man zu nichts mehr. Wobei man erst die Analyse seiner Probleme braucht.

Sich über Analemma Gedanken zu machen kostet viel mehr Energie als wenn man einfach akzeptiert, dass es im Frühjahr langsamer warm wird als es mi Herbst abkühlt.

Nein!

Ich denke nicht aktiv darüber nach, warum ich spare. Dafür haben Menschen bestimmt unterschiedliche Gründe, inklusive dem kulturellen Umfeld. Pauschalisieren bringt da wenig.

Für mich fühlt es sich gut an, zu wissen, dass ich mein Geld nicht einfach so verpulvere.

Und so Artikel, warum eine gewisse Eigenschaft besser oder schlechter sein soll, gibt es doch zu Hauf. "Warum Leute, die viel fluchen, intelligenter sind." "Warum ich mit/ohne Kinder/Partner der bessere Mensch bin." "10 Anzeichen, was dich speziell toll macht." Meine Vermutung ist, dass da Autoren irgendwie versuchen, Unsicherheiten zu kompensieren und/oder, dass man haltlose Wohlfühlberichte raushaut.

Nein!

Nein. Es ist die Sorge vor dem was kommen könnte, nicht vor den leben an sich.

Meine Meinung dazu:

Das ist hahnebüchener Schwachsinn.

Sparen ist die einzige Möglichkeit auf die Zufälligkeiten des Lebens reagieren zu können ohne sich zu Verschulden.

Ich habe mein Leben lang mindestens 6 Nettoeinkommen griffbereit auf dem Konto. Das erlaubt einen Umzug mit drei Monaten doppelter Mietzahlungen plus gewünschter oder notwendiger Neuanschaffung, nur mal als Beispiel.

Ich habe bis auf mein Haus nie in meinem Leben irgend etwas auf Kredit gekauft, immer aus meinen Ersparnissen