Ist Michael Kohlhaas ein Held,Rebell oder Terrorist?

3 Antworten

Ich glaube er war irgendwie alle 3.

Am Anfang war er ein Held, da er sich moralisch für das eingesetzt hat, was er für richtig hielt. Bei uns in Deutsch hatten wir zusammengefasst, dass der Staat nach Kohlhaas Meinung nach versagt hat, da der Staat eigentlich ihn beschützen müsste und seine Rechte und er im Gegensatz ihnen gehorsam leistet. Das war seine Moralvorstellung sozusagen. Da aber der Staat versagt hat im Aspekt des Junkers, also sein Knecht davon gejagt wurde und seine Pferde misshandelt wurden, er aber auch nach mehreren versuchen kein Recht bekommen hat bzw. Seine Rechte komplett ignoriert wurden, hatte der Staat in seinen Augen versagt und sein auflehnen war schon fast Heldengleich da er sich gegen die Oberschicht auflehnte, auf sein Recht bestand und somit eine Person war auf die man Aufsehen konnte, da dies untypisch war für diese Zeit. Jemand geht gegen die Oberschicht vor ??

Als er aber Anfing mit den Brandstiftungen und der Hetzjagd nach Junker wurde er ein Rebell. Er war ein Anführer von einer Unterschicht Gruppe, die sich nicht, wie er, wegen der Enttäuschung zum Staat aus auflehnten, sondern nur aus Hass und Angst. Die Art wie er nach dem Tod seiner Frau mit der Situation umging, nämlich nicht mehr mit Beschwerden auf Papier und Stift sondern Brandstiftungen und Jagt, war der Punkt, wo er kein Rollenmodell mehr war.

Später beim Gespräche mit Luther, wo er einsah das er vom Weg, von seinem eigentlich Ziel abgekommen ist, kam er wieder zu sich, zu seinem eigentlich Grund warum er all dies tat. Nämlich Gerechtigkeit.

Da aber seine Gefolgschaft nicht aufhörte zu rebellieren, wilder und gewagter den je wurden und dies ebenso in seinem Namen tat wurde er zum Terrorist.

wie gesagt, alles so wie ich es aufgefasst habe!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Alles, was ins Extrem getrieben wird, schlägt auf diesem Weg irgendwann in Unrecht um, auch dann, wenn die ursprüngliche Absicht gerechtfertigt und gut war.

Das kann man an jeder Demo sehen, die ausartet, an jedem Nachbarschaftsstreit sogenannter Prozesshanseln, bei dem dann einer dem anderen die Bude anzündet, an jedem Ehestreit, bei dem zwei sich um die Kinder streiten, und gar nicht merken, dass sie dabei die Seelen der instrumentierten Kids zerstören, und schließlich bei Amokläufern, die ein halbes Dutzend Lehrer und Schüle abknallen, weil sie eine angeblich ungerechte Note bekommen haben.

Und genau deshalb gibt es in der Juristerei auch den Begriff der "Verhältnismäßigkeit". Wir dürfen eben nicht jemanden mit einem Baseballschläger zu Tode knüppeln, weil er uns einen Euro aus der Tasche geklaut hat, obwohl das strenggenommen ja auch eine Art "Angriff" auf uns war.

Es gibt übrigens einen tollen Film, der eine vergleichbare Situation zeigt, wie die im "Kohlhaas" und die auch jedes vernünftige Maß im Verlangen nach Gerechtigkeit zeigt.

Der Film heißt "Ragtime". Am Anfang kacken zwei weiße Rowdies einem erfolgreichen schwarzen Jazzmusiker in sein offenes Cabrio. Am Ende wird von diesem und seinen Gesellen eine gesamte Kleinstadt terrorisiert. Mit tödlichem Ende.

Menschen, die etwas nicht irgendwann gut sein lassen können, gehören zu den unerfreulichsten Zeitgenossen.

Wahrscheinlich ist er einfach ein vom schicksal gebeutelter Mensch, wohl kein Terrorist im heutigen Sinne, sondern eher ein durch Selbstjustiz transformierter Krimineller.