Ist Menschen aus Spaß töten objektiv oder subjektiv falsch?

6 Antworten

Menschen zu töten ist objektiv, aber relativ. Was bedeutet das?

Objektiv bedeutet, unabhängig vom Menschen ist eine Tötung anderer Menschen angebracht oder eben nicht.

Relativ bedeutet, die Situation ist entscheidend, welches objektive Verhalten angebracht ist.

Es gibt quasi zu jeder Situation eine optimale Handlungsweise oder Handlungsverbund. Zur Situation gehört aber auch die Fehlbarkeit des Menschen auf Grund diverser Faktoren wie zum Beispiel Stress, eingeschränktes Wissen, Gruppenzwang, Erfahrung.

Wenn es um Tötung geht: Einem Kind kann man weniger Schuld ankreiden als einem Erwachsenen. Einem Gebrechlichen kann man weniger Schuld ankreiden als einem Sportlichen. Einem Intelligenten kann man mehr Schuld ankreiden als einem Dummen.

"Nehmen wir mal an die Nazis damals waren alle der Meinung Juden töten sei richtig."

"Meinung" bedeutet nicht "Richtig".

"Da würde eine einzige subjektive Meinung von dir keine Rolle spielen"

Das ist wahr.

"Es sei denn es ist objektiv falsch, da würden dann unzählige subjektive Meinungen keine Rolle spielen"

Es hatte ja Gründe, warum die Menschen so gehandelt haben. Drei wesentliche Punkte waren die Indoktrination mit Falschinformationen und die Maßregelung von unerwünschtem Verhalten und das Fördern asozialen Verhaltens. Setze Menschen mit der Unfähigkeit Falschinformationen zu erkennen in ausführende Positionen, setze intelligente Menschen mit Aussichten auf Karriere und Wohlstand in Entscheiderpositionen und verbreite Angst. Die Meinungen waren alles andere als homogen. Diejenigen, die der Meinung waren, Juden gehören vergast, das waren ganz ganz wenige.

"Unzählige Meinungen" können auch falsch sein, haben aber immer auch die Option ziemlich richtig zu sein. Wir haben heute die Möglichkeit in einer freien Gesellschaft uns jedem Wissen zubedienen und Meinungen durch Fakten zu ersetzen... theoretisch... Wir sehen aber mit zunehmender Kompetenz in einem Bereich eine Konvergenz, also eine zunehmende Übereinstimmung von Meinung. Das heisst nicht, dass das immer richtig sein muss. Aber konvergierende aus Kompetenz erwachsene Meinungen die besten Meinung sind, wie wir als Menschen haben können.

Und die aktuell juristische Meinung zum Töten von Menschen ist ganz grob:

In der Zivilgesellschaft gibt es aus Notwehr entstehende Gründe, die in ganz seltenen Fällen die Tötung eines Menschen rechtfertigen.

Im Bereich der Palliativmedizin die passive Sterbehilfe.

Im Bereich der Fortpflanzung, die Abtreibung bis zum 3. Monat.

Im Krieg, beim Militär ist das Töten von anderen Menschen, die man als aktive Kombatanten identifizieren kann, gerechtfertigt.

Weder subjektiv noch objektiv, es ist moralisch absolut falsch.
Die Nazis sind damals alle einer komplett gehirngewaschenen und geistesgestörten Ideologie gefolgt, weil der Herr H. so "gut" reden konnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erkrankung, Therapieerfahrung, Kontakt mit Betroffenen

Objektiv falsch denn es bringt uns Menschen rein garnichts andere zu ermorden da wir weder deren Fleisch noch andere Dinge aus dem toten körper gebrauchen können oder sonstiges.

Auch bei den Nazis war Mord strafbar. Die geistige Umnachtung begann mit dem Begriff des "unwerten Lebens" und mithin im Aberkennen der Menschenrechte/ der Menschlichkeit auf der Basis von hochgradig unsinnigen Ansichten & Begrifflichkeiten.

Ob Deine Meinung, wenn sie von einer Mehrheitsmeinung abweicht, richtig oder falsch ist hängt eben nicht von der Mehrheitsmeinung ab. Ob sie objektiv (im naturwissenschaftlichen Sinn) "richtig" ist kann man nur für naturwissenschaftlich relevante Aussagen feststellen.

Die Rassentheorie der Nazis, die zum Mord an unzähligen Menschen führte, ist auf jeden Fall objektiv falsch.

Ob Menschen aus Spaß zu töten statthaft ist, ist subjektiv, mithin Ansichtssache und kann nicht aufgrund rationaler naturwissenschaftlicher Methoden bestätigt oder verneint werden (genausowenig wie die Frage ob es Götter gibt oder nicht).

Was man objektiv feststellen kann ist, dass es evolutionsbiologisch bedingt bei den allermeisten Menschen eine Tötungshemmung gegen Artgenossen gibt und insgesamt eher eine altruistische Grundhaltung dominiert und die allermeisten Gesellschaften durch die gesamte bekannte Menschheitsgeschichte hindurch triviales Morden bestrafen.

Die Mehrheitsmeinung der Moderne hat zudem die (westlichen) Menschenrechte als unabdingbare Grundlage jeder Gesellschaft und jedes Rechtssystems akzeptiert. In diesem Rahmen ist das Töten von Menschen aus niedrigen Motiven immer falsch und auch nicht diskutabel.

Aus Spass Artgenossen zu töten dürfte für normale Menschen nicht normal sein. Entsprechend ist dies objektiv betrachtet eher falsch. Andere Tötungsgründe sind nicht zwangsweise objektiv falsch