Ist Kommunismus eine Ersatzreligion?

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Hallo!

Politische Hardliner sehen ihre Ideologie tatsächlich oft als eine Art Religion/Gesinnung an ------> so wie auch sehr gläubige Menschen blind an alles glauben, was die Bibel oder Priester ihnen weismachen möchten. Das verteidigen sie dann auch mit den mitunter aggressivsten oder fadenscheinigsten Argumenten. 

So jemand wird es nie wahrhaben bzw. akzeptieren wollen, wenn man an diesem System rüttelt & er dürfte ggf. sogar dran zerschellen, zeichnet sich ab dass das System keinen Bestand mehr hat. Nicht wenige sehr hart eingestellte Kommunisten haben bspw. den Untergang der DDR nie verkraftet bzw. leben bis heute in einer Art Scheinwelt, in der sie sich das, an das sie damals glaubten aufrechterhalten.

Kommunismus würde ich zunächst als Gesellschaftsform bezeichnen.

Die theoretische Grundlage dazu als Ideologie.

Da Kommunismus nur funktionieren kann, wenn alle Mitglieder einer kommunistischen Gesellschaft freiwillig selbstlos agieren, und das Wohl der Gesellschaft vor Eigennutz stellen, ist er meiner Meinung nach eigentlich eine Utopie, also die Vision einer vollkommenen Gesellschaft.

"Es gab noch nie echten Kommunismus": Na klar, aber nicht, weil diejenigen, die ihn errichten wollten, zu doof oder zu egoistisch waren, sondern weil die jeweilige Gesellschaft schon in der "Vorstufe" zum Kommunismus, dem Sozialismus, gescheitert ist, und zwar an den Mängeln des Systems an sich, sowie der Natur der Menschen, denen dieses System nicht Rechnung trägt.

Kommunismus funktionierterst nach dem Dritten Weltkrieg. Das kann allerdings erst einmal dauern.

Warum das dann so ist, diese Frage stellt sich dann von selber, das kapitalistische System hat jetzt das Sagen, somit ist es fuer diesen Waffengang verantwortlich und haette versagt.

Versager laesst man nicht noch einmal ran, nach Tausend Jahren. 

Kommunismus funktioniert erst dann, wenn die Köpfe des Staates nicht auf Geld fixiert sind, was bisher immer der Fall war.

Als religion würde ich es nicht bezeichnen. Eher eine Art Wunschdenken, welches nie umsetzbar ist, da der Mensch von natur aus gierig ist und immer mehr will als er hat.

Viktor1  13.07.2017, 14:45
wenn die Köpfe des Staates nicht auf Geld

du hättest es ja beinahe richtig getroffen wenn du statt "Staat" "Menschen" gesagt hättest.
Kommunismus würde tatsächlich funktionieren, wenn die Menschen sich an der Botschaft Jesu orientieren würden.
Kommunismus:
"Jeder (bringt sich ein) nach seinem Vermögen (was er leisten kann), jedem (wird zu teil) nach seinem Bedürfnissen".
Bedürfnisse nicht mit Gier verwechseln.
Passt doch - oder ?

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666Phoenix  13.07.2017, 20:08
@Viktor1

chapeau, viktor

Das ist auch meine Meinung:

die UrChristen hatten mit den UrKommunisten vieles gemein!

Man muss ja nicht gleich einem Wanderprediger hinterher laufen!

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amkarmievoreva  22.07.2017, 22:18

Besser kann man es nicht formulieren! 

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Die nehmen einfach nur die Väter des Urgedankens des Kommunismus (also v. a.Marx und Engels, aber auch andere) und vergleichen das mit dem, was hier gewöhnlich als "Kommunismus" bezeichnet wird!

In einem hast Du aber Recht: das was viele hier unter Kommunismus verstehen und sich dabei einzig auf die Auswüchse in China, Kampuchea, der SU, der DDR usw. beziehen, das war auch eine Art Religion, und zwar eine politische Religion!

Womit wieder deutlich wird, dass Religionen immer aufs Neue zum Verderben der Menschheit beitragen!