Ist Joe Biden ein besserer Präsident als Trump?

9 Antworten

Polarisierende und schwierige Frage für GF. Die Antwort kommt darauf an, aus welcher Perspektive man die Frage beantwortet. Aus meiner war Trump der beste Präsident seit Reagan. Jedoch sehe ich Reagan als Top 5 Präsidenten, weswegen ich Trump deutlich eher bei Joe Biden, welchen ich in meiner Bottom 5 sehe, als in Reagans Nähe sehe. Aber ja, bisher sehe ich Trumps Präsidentschaft gegenüber Bidens als wesentlich überlegen an. Ich hätte ihn 2016 nicht gewählt; er hat mich allerdings bis auf seine letzten paar Monate recht positiv überrascht, weswegen ich ihn 2020 gewählt hätte, wenn ich die Berechtigung dazu gehabt hätte. Jedoch lehne ich bei beiden den Fokus auf staatliche Eingriffe ab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wahlheimat
earnest  24.05.2022, 08:38

Worin bestand deine positive Überraschung?

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silazio  24.05.2022, 18:52
@earnest

Darüber kann man Stunden reden. Ich nehme mir mal eine Minute. Nun, meine politische Selbstverortung liegt im libertären Bereich und ich beurteile Politiker großteilig danach, wie sehr sie für die Freiheit des einzelnen Bürger sorgen und Machtzentren zerbrechen, um Entscheidungen nach unten weiterzugeben. Ein "wir" über das "ich" sehe ich als im Kern faschistische Einstellung. Daher fand ich z. B. den Austritt aus der WHO und dem Pariser Klimaabkommen gut und die Außenpolitik außerhalb Mexikos im Vergleich zu seinen Vorgängern im Allgemeinen gelungen. Doch diese würde ich auch nahezu allesamt als Kriegsverbrecher bezeichnen. Das macht die Hürde nicht gerade groß, doch seine strikte ablehnende Außenpolitik gegenüber der EU als Machtzentrum und China als Machtzentrum sowie anderen Machtzentren gefiel mir, seine Nahostpolitik war darüber hinaus einwandfrei. Er war deutlich berechenbarer als die ganze etablierte Poltiker-Elite, die vor und nun auch nach ihm kam. Ich habe mit einigen Amerikanern darüber gesprochen, wie sie ihren Lebensstandard nach Trump einordnen würden und viele (besonders aus der Mittelschicht) sahen eine Verbesserung, auch einige "Nichtweiße". Ich habe sehr viel Schlimmeres erwartet, insbesondere in der Außenpolitik. Ebendas, was ich u.a. befürchtete, tritt ja nun mit Biden ein, dem meiner Meinung nach schlechtesten Präsidenten aller Zeiten.

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silazio  24.05.2022, 18:55
@silazio

Kurzum: Trumps Administration transportierte zumindest etwas von dem Fundament zurück ins Land, auf dem die Gründervater es einst errichteten.

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earnest  24.05.2022, 19:36
@silazio

Kurzum: Trump vertiefte entscheidend die Gräben, die in den USA schon vor ihm bestanden. Von "UNITED States" kann man nach Trump nun wirklich nicht mehr reden.

Und die neuen Richterinnen und Richter am Supreme Court, allesamt von Trump handverlesen, werden diesen Graben weiter vertiefen - wie schon abzulesen in Sachen Abtreibung. Ein schlimmes Erbe des Donald Trump, einem Psychopathen auf dem Stuhl des Präsidenten - der nicht nur nach meiner Einschätzung "worst U.S. President ever."

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Ein Blumentopf gefüllt mit Zigarettenstummeln wäre ein besserer Präsident als Trump.

Wird Biden allerdings nicht viel bringen. Wirkliche Initiativen kann er nicht durchboxen, da die hauchdünne Mehrheit im Senat von Manchin und Sinema unterminiert wird. Der Oberste Gerichtshof ist fest in erzkonservativen Händen, obwohl in den letzten Dekaden keine Mehrheit für deren Positionen in der Bevölkerung bestand.

Das lässt ihn schwach wirken und Amerikaner hassen Schwäche im Amt. Erschwerend kommt hinzu, dass Inflation und hoher Ölpreis sich negativ auf die Stimmung auswirkt, zwar kann die Politik hier nur sehr begrenzt eingreifen aber das ist dem average Joe ziemlich egal.

Liebello  24.05.2022, 01:42
Ein Blumentopf gefüllt mit Zigarettenstummeln wäre ein besserer Präsident als Trump.

richtig

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abenhard17  24.05.2022, 02:20

Mal abwarten. Bis 2024 fließt noch viel Wasser den Potomac-River hinunter.

Mag sein, dass die Demokraten im Herbst den Kongress verlieren (eine Kammer, beide Kammern...). So what, das ist in der Geschichte nicht unüblich.

Wollen erstmal sehen, welche Flitzpiepe die "Grand Old Party" 2024 aufstellt. Es ist immer noch eine Personenwahl zwischen zwei Personen. Das Volk ist nicht doof, und wenn Trump nochmal antritt, halte ich es für gut möglich, dass die Demokraten das Rennen ums Weiße Haus machen. Einfach, weil das Volk die Nase voll vom Spinner Trump hat.

Er weiß eine lautstarke Minderheit hinter sich. Das reicht aber halt nicht aus, um die Präsidentschaft zu gewinnen.

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Biden ist in vielerlei Hinsicht moderater als Trump, was nicht erstaunlich ist, da er den Demokraten angehört. Die Demokraten erscheinen mir immer wie eine amerikanische Koalition aus SPD, B'90/Die Grünen und ein Hauch von Die Linke, während mir die Republikaner eher wie eine amerikanische Koalition aus CDU, FDP und ein Hauch von AfD erscheinen.

Trump war lauter, extrovertierter und viel weniger bedacht als Biden, der eher ruhiger und besonnener ist. Beide hatten auch andere politische Schwerpunkte. Trump war eher nationalistisch-wirtschaftlich fokussiert, Biden scheint mir mehr international-politisch fokussiert, was für uns in Europa vorteilhaft ist. Trump hatte mehr Charisma als Biden, der eher blass und profillos auf mich wirkt.

In einer Hinsicht sind sie aber wohl beide gleich, denn beide verhinderten eine unkontrollierte Einwanderung in die USA an der mexikanischen Grenze.

Ich hab bei Joe Biden manchmal den Eindruck, dass er ein bisschen eine zurückhaltendere, vielleicht etwas vernünftigere Version von Donald Trump ist. Bei Trump lagen die Karten immer offen auf dem Tisch, während sich Biden eher bedeckt hält. Bei Trump hatte man aber auch mal was zu lachen, bei Biden ist alles immer bitterer Ernst.

Ich finde man kann nicht wirklich sagen, wer von den zweien der bessere Präsident ist, weil beide einer anderen Partei angehören und unterschiedliche Aufgaben in ihrer Amtszeit zu bewältigen hatten. Trump hatte Corona, Biden hat den Ukraine-Krieg. Wären in den USA weniger Menschen an Covid-19 gestorben wenn Biden von Anfang an die Krise gemanagt hätte und nicht Trump? Hätte Putin von seinem Angriff auf die Ukraine abgesehen aus Angst vor einer realen atomaren Eskalation, wenn Trump immer noch US-Präsident gewesen wäre und nicht Biden? Ich wage da keine Einschätzung.

Wenn Du gefragt hättest, ob Jimmy Carter ein besserer Präsident gewesen ist als Joe Biden (beides Demokraten) oder ob Abraham Lincoln ein besserer Präsident gewesen ist als Donald Trump (beides Republikaner), dann wäre es mir wohl noch leichter gefallen eine Entscheidung zu treffen. So muss ich leider passen.

Woher ich das weiß:Recherche

Donald Trump ist ein Geschäftsmann, aber kein Politiker.

Wer sich genau mit der Historie seiner Entscheidungen befasst wird merken, das er seine Entscheidungen so gefällt hat, als wenn er eine Firma leiten würde.

Bei Besuchen im Ausland hat er die Politiker auch eher wie Geschäftspartner und nicht wie Politiker behandelt.

Passt ihm was nicht, gibt es gleich Drohungen ist ja nun oft genug vorgekommen siehe: China, Nordkorea, Europa ect.

Herr Biden hat einen undankbare Aufgabe von Trump übernehmen müssen, nämlich

Politische Fehlentscheidungen seines Vorgängers Ausbügeln, dann die noch Laufende Corona Geschichte und zu allem Überfluss ist jetzt auch noch die Weltordnung so wie wir sie kennen in Gefahr geraten.

Das eigene Volk Politisch auch Gespalten ist, eine weitere große Baustelle.

Ich wollte nicht mit ihm Tauschen.

Kleidchen2  24.05.2022, 02:10

Der Blumentopf passt.

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Ich finde ihn nicht wirklich beseer. Ich hin aber auch kein Freund des Wahlsystems der Vereinigten Staaten von Amerika, aber das muss jedes Land für sich entscheiden.