Ist Integration aktiv oder passiv? Und warum?

6 Antworten

Vom Sprachlichen ist Verschiedenes möglich:

Ich integriere dich (in meine Gruppe). Aktiv

Du bist von mir integriert worden. Passiv

.

Du integrierst dich ( in die Gruppe). Aktiv

Hallo,

sie ist beides,

aktiv - man integriert sich in eine Gruppe, indem man aktiv ihre Sitten, Gebräuche, Regeln, Sprache usw. übernimmt und sich aktiv in die Gruppe einbringt, teilnimmt, mitmacht, beisteuert.

passiv - die Gruppe lehrt den "Neuzugang" ihre Sitten, Gebräuche, Regeln, Sprache usw., bezieht in ein, unterstützt ihn, beteiligt ihn, erlegt ihm Pflichten auf, gesteht ihm Rechte zu.

Das sollte aber immer auch (innerhalb gewisser Grenzen) auf Gegenseitigkeit beruhen.

AstridDerPu

Ist ein aktiver Entschluß. Wer sich nicht integriren will, egal ob Ausländer im neuen Land oder Neuzugang in -gruppe, hat sich aktiv dagegen entschlossen.

Und die die sich integriren machen es ebenso, also aktiv. Hier übernehmen sie ggfs. auch passiv einiges, doch der Entschlus ist immer aktiv.

Ich finde, dass Integration beides sein kann und auch sollte.

Integration kann aktiv sein, besonders im Sinne von z.B. inklusiver Pädagogik.
Sie kann aber auch passiv sein, was evtl. auch eine Art Ziel darstellt.
Wenn alle direkt passiv integrieren würden, dann bräuchte es weniger aktive Integration.

Integration ist meiner Meinung nach in jedem Fall aktiv. Von beiden Seiten. Möglichkeiten zur Integration müssen aktiv geleistet und aktiv wahrgenommen werden. Zu passiv fällt mir in dem Zusammenhang nichts ein. Das würde bedeuten, dass Integration unter gewissen Umständen einfach passiert ohne eigenes Zutun. Aber genau das geschieht ja nicht.