Ist Getreide nun gesund oder nicht?
Es ist wirklich furchtbar! Besonders zum Thema Ernährung findet man so viele widersprüchliche Informationen!
Ich habe zum Beispiel immer gedacht, dass Getreide super sei - schließlich besteht die Basis der berühmten Ernährungspyramide aus Getreide.
Allerdings habe ich in letzter Zeit immer wieder gelesen, dass Gluten und Kohlenhydrate sehr ungesund für uns sind - man als Getreide möglichst NICHT essen sollte.
Was stimmt den nun? Gibt es dazu überhaupt wissenschaftlichen Konsens oder haben da alle Wissenschaftler eine andere "Meinung"?
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
14 Antworten
Gluten ist nur für die ein Problem, die eine Glutenunverträglichkeit haben. Das Vollbild der Zölliakie haben nur rund 1% der Bevölkerung.
Das ist der wissenschaftliche Konsens.
Ebenfalls sind Kohlenhydrate nicht gernerell ungesund. Ungesund ist fast immer wenn man zuviel von etwas zu sich nimmt.
Oftmlas verrät dir dein eigener Körper sofort, wenn er etwas nicht verträgt.
Gluten ist überhaupt nicht ungesund.
Und Kohlenhydrate sind nur ungesund, wenn man zu viel davon ist.
Brot und Nudeln sind eine gute Ernährung nicht notwendig.
Aber ungesund sind sie deswegen nicht.
Das kann man so nicht beantworten, weil die Anwort davon abhängt, was mit dem Getreide gemacht wurde.
So ziemlich jede Hochkultur der Erde basiert auf mindestens einer Getreideart, was schon einmal zeigen sollte, das Getreide an sich kein Problem ist. Es war auch bis vor rund 180 Jahren kein Problem, denn bis dahin hat man das Mehl in der Dorfmühle oder selbst gemahlen und gleich zu Brot verarbeitet.
Was wir heute an Getreide essen, ist eine Mehlkonserve, das Auszugsmehl. Vor 180 Jahren erfand man Mühlen, die es erlaubten, das Getreide von Keim und Randschichten zu befreien und nur den Mehlkern zu vermahlen - das ist dann das typische 405er Auszugsmehl aus der Tüte. Es besteht fast nur aus Stärke und alle Stoffe, die der Organismus für die Verarbeitung dieser Stärke benötigen würde, fehlen darin. Die sind nämlich in Keim und Randschichten enthalten.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, denn der heute verwendete Hybridweizen ist eine Neuzüchtung, die rein auf Backergebnisse optimiert wurde - Gesundheit blieb da außen vor. Deshalb sollte man mit Weizen vorsichtig sein und lieber auf alte Getreidesorten setzen, wie Dinkel, Emmer, Einkorn, Roggen, Gerste, Hirse, Buchweizen, usw.
Wenn du also - wie ich - dein Getreide selbst mahlst, dann ist Getreide ein nahezu perfektes und gesundes Lebensmittel. Wenn du es aber als 405er Auszugsmehl über lange Zeit verzehrst, ist es die Garantie für etliche chronische Krankheiten.
Besonders zum Thema Ernährung findet man so viele widersprüchliche Informationen!
Das ist beabsichtigt. Du sollst gar nicht erkennen, was richtig ist und die Wahrheit versteckt man nunmal am besten unter einem Haufen Mist, den man regelmäßig umschichtet. ;) Denn wenn du erkannt hast, was die Gesundheit unserer Ernährung wirklich bestimmt, kaufst du die Produkte der Nahrungsmittelindustrie nicht mehr und bekommst keine ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten mehr. Es gibt zwei riesige Industriebereiche, die das unbedingt verhindern wollen...
Allerdings habe ich in letzter Zeit immer wieder gelesen, dass Gluten und Kohlenhydrate sehr ungesund für uns sind - man als Getreide möglichst NICHT essen sollte.
Das ist Unsinn. Gluten ist ein Klebereiweiß, dass ganz normal verdaut und verstoffwechselt wird. Bei einigen Menschen klappt das nicht (die Ursache ist die heutige stark verarbeitete Fehlernährung) und die haben dann Beschwerden. Dafür kann das Gluten nichts, es ist wie bei einer Allergie nur ein Auslöser der Beschwerden. Witzigerweise ist gerade eine glutenfreie Ernährung oft so stark verarbeitet, dass sie die Krankheit noch weiter fördert...
Was die Kohlenhydrate angeht: Sie sind der primäre Energieträger unseres Organismus, was die Aussage, sie seinen ungesund, völlig absurd macht. Die Idee kommt daher, weil Menschen, die sich von Auszugsmehlen ernähren auf Dauer krank werden, aber da wird eben nicht unterschieden, ob man es mit frisch gemahlenem Getreide oder Auszugsmehl zu tun hat. Auszugsmehle sind zusammen mit Fabrikzucker und Fabrikfetten die Hauptursache für rund 80% der heutigen chronischen Krankheiten. Von frisch gemahlenem Getreide wird man nicht krank, wie die Historie der Menschheit (und die praktische Erfahrung) zeigt.
Was stimmt den nun? Gibt es dazu überhaupt wissenschaftlichen Konsens oder haben da alle Wissenschaftler eine andere "Meinung"?
Wissenschaftler arbeiten in der Regel im Auftrag der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie. Entweder direkt oder indirekt über Drittmittelförderung. Studien in diesem Umfeld werden nur veröffentlicht, wenn das Ergebnis nicht den Zielen der Auftraggeber widerspricht oder keine Gefahr darstellt oder sie werden bereits mit gewünschten Ergebnis "bestellt". Beide Industriezweige haben kein Interesse an gesunder Ernährung. Die einen nicht, weil sie mit ungesunden Produkten Geld verdienen, die anderen nicht, weil sie mit den daraus entstehenden Krankheiten Geld verdienen. Leider interessiert sich niemand für deine Gesundheit außer dir selbst. Das gilt auch für Institutionen, die sich angeblich der Gesundheit verschrieben haben - hier fließen durchaus erhebliche Gelder, wenn es sich nicht gleich um Lobbyverbände handelt. Ich kenne nur zwei Institutionen, denen ich in Bezug auf gesunde Ernährung vertraue: Der UGB und noch mehr der GGB.
Wenn du dich in das Thema einlesen möchtest, würde ich die "Unsere Nahrung, unser Schicksal" von Bruker empfehlen. Oder "Nutrition and Physical Degeneration" von Weston Price (das gibt es als PDF im Internet).
Du gehst zu simpel an das Thema heran. Ein bisschen komplizierter ist es schon. Getreide kann sowohl sehr gesund als auch sehr ungesund sein.
Getreide ist nicht gesund wenn:
- Hohe Mengen Weißmehl verzehrt werden, die den Blutzuckerspielgel durcheinander bringen.
- Wenn Backwaren viele Zusatzstoffe enthalten um die Backeigenschaften zu verbessern.
- Wenn es wegen zu langem Backen bei hoher Temperatur viel Acrylamid bildet.
- Wenn sich in Vollkornmehlerzeugnissen hohe Schadstoffkonzentrationen anreichern.
- Wenn man an Zöliakie leidet.
- Wenn der Teig nicht lange genug gärt.
Getreide ist sehr gesund wenn:
- Wenn es in Flockenform verzehrt wird.
- Wenn es es als gekochte Körner verzehrt wird.
- Wenn es als Brei verzehrt wird.
- Wenn Weißmehl- oder Vollkornmehlprodukte nur in Maßen verzehrt werden.
- Wenn Teigwaren nicht zu braun und knusprig gebacken werden.
- Wenn auf Zusatzstoffe zur Verbesserung der Backeigenschaften weitestgehend verzichtet wird.
Grundsätzlich ist Getreide ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Aber es ist halt die Frage in welcher Form man es isst.
Es gibt keine „gesunden“ oder „ungesunden“ Lebensmittel, Getreide ist das perfekte Beispiel dafür.
Es liefert Dir komplexe Kohlenhydrate, die dich lange mit Energie versorgen - aber besonders viele Vitamine und Mineralien sind nicht enthalten.
Wenn du nur Getreide isst, wirst du sehr bald Mangelerscheinungen bekommen - nur Getreide ist also ungesund.
Entscheidend ist der gesamte Lebensstil. Du treibst regelmäßig Sport, isst viel Gemüse, Fisch, Nüsse und deckst deine Kohlenhydrate über Getreide? Perfekt, dein Körper wird gesund sein.
Also: gesund und ungesund ist der Lebensstil, kein einzelnes Lebensmittel.