Ist es schlimm materialistisch zu denken also auf materielle Dingen zu stehen wie auf Autos oder Handys?
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
15 Antworten
Materialistisches Denken ist oft egoistisches Denken
Man denkt zunächst an seine eigenen Statussymbole, an seinen eigenen Spaß im Szene-Trend-Lokal - und die Konsequenzen sind einem womöglich egal.
Faire Bezahlung für die Arbeitskräfte, oder ökologisches Bewusstsein bei der Wahl der Rohstoffe von Produkten sind meist ohne Bedeutung.
Man stellt also das Wohl von Mensch und Umwelt hinter der eigenen Befriedigung der Bedürfnisse von Status und Prestige hinten an. Das ist sehr egoistisch.
Materialistisches Denken ist oft überhebliches Denken
Als Besitzer von Statussymbolen blickt man womöglich auf jene herab, die nicht das Glück haben, sich solche beeindruckenden Dinge finanziell leisten zu können.
Man sieht sie als "Versager", die sich eben nicht genug angestrengt haben, um sich solchen Luxus zu leisten. Damit diskriminiert man sozial schwächere Mitbürger
Andere Menschen mit Imitaten von Markenprodukten werden als "armselig" verurteilt, obwohl man selbst ein Opfer der Markensucht ist.
Materialismus ist ein Hamsterrad
Nicht alle Bedürfnisse des Menschen lassen sich durch materielle Güter stillen. Mitunter kompensiert materieller Wohlstand eine "innere Leere".
Auch bietet Materialismus keine dauerhafte Befriedigung - es gibt immer neue, bessere und schönere Produkte, die man meint besitzen zu müssen.
Materialisten sind zudem teilweise Opfer der Werbung und "Fashion Victims". Sie verspüren Bedürfnisse nach Dingen, die sie ohne Werbung gar nicht wollen würden
Materialismus beruht auf dem Wecken von materiellen Gelüsten, mit Versprechungen von Zufriedenheit und Befriedigung, die letztlich unerfüllbar sind.
Das Deodorant aus der Werbung sorgt eben nicht dafür, dass fremde Frauen einem plötzlich um den Hals fallen, weil man durch das Produkt begehrenswerter wirkt.
Letztlich erhofft sich aber ein Materialist durch seinen Besitz derartige Effekte und wird daher immer wieder aufs neue enttäuscht und zum Konsum neuer Produkte angeregt.
Ein Hamsterrad ohne Ausweg, so lange man die eigene Zufriedenheit und den inneren Frieden vom Besitz äußerer Dinge abhängig macht.
Man könnte argumentieren, jeder Mensch wählt sich halt das Gefängnis das ihm gefällt - aber durch den Materialismus leiden auch ungewollt andere Wesen.
Daher finde ich Materialismus kleingeistig, verantwortungslos und asozial.
naber man kann genauso materialistisch denken, leben und auch menschliche Werte nicht außer acht lassen, sich dessen bewusst ist und beide Seiten der Medaille genießt?
Wenn man sich bewusst ist, dass z.B. das coole T-Shirt für 25,- Euro, von sklavenartigen Arbeitern in Bangladesch zu einem Hungerlohn gefertigt wurde und man es trotzdem kauft, weil es ein Statussymbol ist, dann missachtet man menschliche Werte.
Man könnte für das gleiche Geld ein Bio-Baumwoll-Shirt aus fairem Handel kaufen, bei dem zugesichert und kontrollier wird, dass die Arbeiter faire Löhne erhalten und gut leben können - aber nein, es muss ja ein ausbeuterisches Marken-Produkt sein...
Du hast es zu verallgemeinert und das ist nicht fair gegenüber Reichen die mehr als genug für die armen Menschen tun?
Es genügt nicht, ein großzügiger Spender zu sein und Stiftungen zu gründen, wenn man gleichzeitig für sein eigenes Vergnügen weiterhin Umwelt, Tiere und Menschen ausbeutet.
Ein Hartz IV-Empfänger kann sich z.B. häufig keinen Fairtrade Kaffee leisten, weil er meist teurer ist - ein wohlhabender Mensch kann das aber.
Wenn der Reiche nun lieber einen Luxus-Regenwald-Tee trinkt, für den uralte Bäume gefällt werden müssen, dann ist sein eigenes "Rettet den Regenwald"-Projekt scheinheilig und nur der Versuch, das eigene Gewissen zu beruhigen.
Kommt sowas aus der Tierwelt?
In der Tierwelt gibt es beispielsweise die Balz bei der Partnerwahl. Wer dann die buntesten Federn hat, am lautesten schreit, oder am besten tanzt, kriegt das Weibchen. Ob man das als Ursache für Materialismus heranziehen kann, weiß ich nicht.
Es gibt andererseits z.B. einen Versuch bei denen zwei Affen in benachbarten Käfigen gehalten wurden. Der eine bekam immer Leckereien, der andere normales Futter.
Die Wissenschaftler staunten, als der bevorzugte Affe seinem "armen" Kollegen etwas abgab - ohne davon irgendeinen persönlichen Vorteil zu haben.
Man dachte zuvor, Tiere würden nur zum Eigennutz und dem Erhalt der eigenen Art handeln.Ganz offenbar kennen diese Tiere aber Empathie (Mitgefühl).
Sollten wir als Menschen nicht auch in der Lage sein, uns vom angeberischen bunten Pfau zu einem empathischen Affen zu entwickeln?
In der HipHop Szene ist Materialismus und Oberflächlichkeit das Wichtigste?
Dann sind diese Menschen meiner Meinung nach dumm, primitiv und asozial. Gerade der Ganster-Rap verherrlicht ja auch Gewalt und Sexismus.
Was soll man von solchen Menschen schon halten, denen "Bling-Bling" über alles geht und die Frauen als Sexobjekte ansehen? Ich finde das widerwärtig.
Ja das finde ich auch widerwärtig.
Fairtrade Kaffee leisten, weil er meist teurer ist - ein wohlhabender Mensch kann das aber.
Dann muss sich der arbeitslose Mensch halt keinen Kaffee kaufen oder?
Die Wissenschaftler staunten, als der bevorzugte Affe seinem "armen" Kollegen etwas abgab - ohne davon irgendeinen persönlichen Vorteil zu haben.
Dann war es ein Affe mit Empathie in der Situation aber es gibt auch Affen die ihre Artgenossen am lebendigen Leib auffressen, nur damit sie ihr Revier sauber halten können? Ist sowas in menschlicher Güte normal?
Dann muss sich der arbeitslose Mensch halt keinen Kaffee kaufen oder?
Mir ging es in dem Beispiel darum, dass manche Menschen eben in bestimmter Weise nichts machen können um "gutes zu tun" - als armer Mensch muss man essen und trinken, was man sich finanziell leisten kann.
Als wohlhabender Mensch kann man aber oft wählen zwischen "rücksichtslos-egoistischer Konsum" und "rücksichtsvoll-sozialer Konsum". Wer dann bei gleicher Produktqualität nur wegen es Markennamens ein Sklavereiprodukt bevorzugt, ist ein Beweis dafür, wie schädlich Oberflächlichkeit und Materialismus sein können.
Ist sowas in menschlicher Güte normal?
Wie schon gesagt: Wir können selbst wählen, welchen Weg wir gehen und als denkende Wesen können wir bereits im Voraus wissen, welche Folgen es haben kann.
Schlimm ist es nicht solange man nur daran denkt um sich vielleicht schöne Ziele zu setzen. Das spornt an. Aber dabei darf man nicht andere menschliche Eigenschaften wie echte Liebe, Mitgefühl, echte Freundschaft usw. vergessen.
Ich möchte an dieser Stelle Dalai Lama zitieren:
Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich unsere Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.
Ansich nicht. Ich habe trotzdem mit ja abgestimmt. Das heißt das sich dein ganzes Leben und handeln nach materiellen Gütern richtet. Alles ist nur Gucci und Prada und Mercedes und schlag mich tot... das heißt das dein Glück sich darin befindet was du hast....du kannst also nicht glücklich sein ohne etwas zu haben. Das ist eine Abhängigkeit. Es soll sich aber alles in Balance befinden. Dein materielles Ego und dein menschliches Wohlfbefinden. Für was brauchst du denn diese ganzen Sachen? Deine Sachen machen dich nicht glücklich wenn du nicht von vornherein in dir glücklich bist.
tatsächlich nicht. ich habe welche ja. aber die sind jetzt auch schon alt und aus der mode. ich interessiere mich nicht für materielles gut. ich habe es. ich achte es. ich lebe es aber nicht.
Das ist bei mir ähnlich. Meine Kleidung muss praktisch, zweckmäßig und möglichst langlebig sein. Irgendwelche Modetrends interessieren mich überhaupt nicht.
Ich lege auch Wert auf einen gewissen Minimalismus - so habe ich praktisch alle "Staubfänger", die keinen emotionalen Wert haben, verschenkt oder anderweitig entsorgt.
Ich habe ein paar Sachen behalten, die mir emotional wichtig sind, der Rest ist dann zu Freunden und Bekannten gewandert, oder zu anderen Menschen, die es brauchen.
also ich habe noch viel kleidung. die habe ich aber auch nur um sie mir als eine art kostüm für gewisse festivitäten anzuziehen oder falls ich doch mal ein date habe. ansonsten bin ich stolzer goahosen träger und hippie
Es ist nicht schlimm, solange du alleine bist und keine romantische Liebe brauchst. Wenn der Wunsch kommt siehst du mit deinen materiellen Vorlieben schon bisschen einsam aus.
wenn das wirklich die liebe ist die du willst. früher oder später wirst du merken das du dein geld nicht lieben und nicht essen kannst und das es einfach nur bedrucktes papier ist
"Schlimm" ist es nicht, sofern man sich das ganze Gedöns leisten kann & sich nicht dafür überschuldet bzw. nicht den Blick für die wirkliche Welt verliert. Aber es gibt trotzdem aus meiner Sicht ein damit zusammenhängendes Problem ------> die Abhängigkeit vom Konsum macht in vielen Fällen einsam und zudem ängstlich. Man isoliert sich, richtet den Fokus nur noch auf Konsum und Kaufen, betrachtet es als eine Art Ersatz für "Menschlichkeit", entwickelt Angst all das Liebgewonnene zu verlieren oder den neuen Lebensstandard nicht halten zu können und züchtet sich ggf. psychische Probleme heran. Ich habe solche Fälle schon in meinem Umfeld erlebt.. gerade wenn jemand aus sehr einfachen Verhältnissen stammt, beruflich aufsteigt, Geld hat und damit überfordert ist, kann das fatale Folgen haben. Manche leiden auch unter dem Neid der anderen, der sicherlich irgendwann vorhanden ist - ich habe das gemerkt, als ich mir einen gebrauchten Mercedes C180 gekauft hatte. Es war als schon nicht einfach.
Bist in einem Umfeld aufgewachsen in dem ihr euch nichts gönnt aber bei mir es etwas anders aus.
Kann schon stimmen aber man kann genauso materialistisch denken, leben und auch menschliche Werte nicht außer acht lassen, sich dessen bewusst ist und beide Seiten der Medaille genießt?
Du hast es zu verallgemeinert und das ist nicht fair gegenüber Reichen die mehr als genug für die armen Menschen tun?
Woher kommen solche Eigenschaften, dass man wenig hat und andere einen als Versager, wertlos und am besten kein Lebensrecht wünschen? Kommt sowas aus der Tierwelt? „Ich habe mehr als du und deshalb bin ich wertvoller und nein Ansehen interessanter„
Sind alle Menschen so, weil meistens wer viel Luxus besitzt als interessant und fleißig angesehen wird und einer der auf andere angewiesen ist als faul? Denken sehr viele so? Ist das Denken ein Ur-Instinkt von uns allen Menschen? In der HipHop Szene ist Materialismus und Oberflächlichkeit das Wichtigste?