Ist es moralisch ok Insekten zu essen?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Es ist moralisch ok Insekten zu essen 53%
Es ist moralisch nicht ok Insekten zu essen 30%
Sonstiges 13%
Abhängig von der Insektenart 3%

10 Antworten

Hallo,

An der Abstimmung beteilige ich mich nicht.

Wer sich in einer solchen Frage selbst Gedanken macht und zu einer begründeten Entscheidung gelangt, verdient meinen Respekt. Diese Entscheidung gilt dann aber immer für die jeweilige Person, ich denke, niemand kann den Anspruch erheben, hier die allgemeine Wahrheit zu besitzen, nach der sich alle zu richten hätten, auch wenn sie in ihrer eigenen persönlichen Abwägung zu einem anderen Ergebnis gekommen wären.

Gedanken von mir in diesem moralischen Abwägungsprozess:

Auch wenn hier Einige etwas Anderes schreiben, wir können nicht anders als

bei dem grausamen Spiel der Natur von Fressen und gefressen werden mitzumachen.(BerwinEnzmann)

Wir können uns lediglich entscheiden, welche anderen Lebewesen oder deren Teile und Erzeugnisse wir bereit sind zu essen, und welche nicht. Einigkeit besteht da wohl nur in einem Punkt: Es geht nicht, unsere eigene Art, also Menschen, zu mästen, um sie zu schlachten und zu essen. Kannibalismus ist für Viele, auch für mich, nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen moralisch vertretbar - es gab diesen Fall, da haben Menschen nach einem Flugzeugabsturz überlebt, weil sie, bis sie gefunden wurden, die Absturzopfer gegessen haben. Aber sonst, da gibt es sehr viele unterschiedliche Grenzlinien: Manche sagen, man dürfe keine höheren Wirbeltiere essen weil sie uns zu ähnlich seien und zu ähnliche Empfindungen hätten, aber Fische schon, manche sagen aus demselben Grund dürfe man auch Fische nicht essen, nur wirbellose Tiere, manche sagen, Tiere dürfe man überhaupt nicht essen, aber ihre Erzeugnisse wie Milch, Honig und Eier, manche sagen, auch tierische Erzeugnisse dürfe man nicht essen, aber was man mit Pflanzen macht, scheint wohl vollständig egal zu sein. Hinter diese Linie kann nun nämlich endgültig niemand mehr zurück: Wer tierische Erzeugnisse meidet, muss sich aber von Pflanzen ernähren! Auch das sind Lebewesen, sie sind uns fremder, haben Vieles, das wir und uns mehr oder weniger ähnliche Tiere haben nicht, aber trotzdem, keine Pflanze wächst zu dem Zweck, dass ich mir morgen eine leckere Brokkolisuppe kochen kann, sondern um zu blühen und sich fortzupflanzen. Wenn ich sie esse, verstoße ich gegen ihre ureigensten Interessen, nicht anders als bei einem Tier, auch wenn ich dessen Unmutsäußerungen dagegen leichter erkennen und verstehen kann. Welche dieser Trennlinien ist nun die Allgemeinverbindliche?

Ein moralischer Aspekt ist es für mich auch, dass bei der Erzeugung meiner Nahrung die Belastung für die Umwelt möglichst gering sein soll. Hier spricht wohl Einiges für Insekten als Nahrungsquelle. Möglicherweise lassen sich hochwertige Proteine so sogar schonender erzeugen als auf Pflanzenbasis.

Es ist moralisch ok Insekten zu essen

Man kann es auch abkürzen: Essen tangiert ersteinmal Moral in keinster Form.

Bei der eigenen Spezie gibt es eine Besonderheit, damit Moral überhaupt Relevanz haben kann: Kannibalismus. Kannibalismus ist nur in den Fällen nicht moralisch verwerflich, wo derjenige, der gegessen wird, auch ganz klar einwillig (einwilligen kann)... Das wird meistens nie der Fall sein und damit ist Kannibalismus meistens unmoralisch.

Man muss aber auch schauen, dass wir mit unserer Art und Weise von Massentierhaltung sehr stark die Umwelt belasten, weshalb in dem Moment auch wieder Moral Relevanz bekommt, wo wir die Lebensgrundlage anderer Menschen in signifikanter Weise zerstören. Wie stark diese Relevanz ist, sind wir noch am eruieren. Schließlich sollten wir nicht beim Essen anfangen, sondern bei den tausend anderen Dingen, die wir im Verhältnis zur Nahrung eben nicht so dringend brauchen.

Shigekix  26.08.2019, 23:51
Essen tangiert ersteinmal Moral in keinster Form

Das ist ja deine ganz eigene Vorstellung von Moral. Man kann so argumentieren wie du es gerade gemacht hast und sagen, dass keine Moralvorstellungen verletzt werden.

Ich kann aber auch so argumentieren, dass Insekten der gleichen Gattung angehören wie wir; den Tieren. Wir brauchen keine Insekten oder andere Tiere als Nahrung, um unsere eigene Spezie am Leben zu halten (zumindest in Industrieländern), somit dient jede Tötung keinem höheren Zweck, ist "unnötig" und deshalb moralisch nicht vertretbar.

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oopexpert  27.08.2019, 00:17
@Shigekix

"Ich kann aber auch so argumentieren, dass Insekten der gleichen Gattung angehören wie wir; den Tieren"

Ja. Du kannst so argumentieren. Blöd nur, dass du damit indirekt die Spezie Mensch (der du zufällig auch angehörst) als für dich gleichwertig zu anderen Spezies ansiehst und damit jegliche Konfliktsituation zwischen Spezies, sei es durch Wünsche, Triebe oder Gewohnheit, als einen moralischen Akt ansehen musst.

Das Problem ist, dass du von genau einer Spezies Moral verlangst, aber Löwen Kinder in Afrika reißen, Wölfe die in unseren Breitengraden Schafherden dezimieren oder Mücken, die einen mit Malaria infizieren.

Unsere Moral als Menschen auf Tiere auszudehenen bedeutet auch das Verhalten von Tieren gegenüber Menschen moralisch zu betrachten. Darf also eine Mücke mich stechen und mich mit einer todbringenden Krankheit infizieren?

Sicher hat sie kein Bewusstsein über Moral und wäre insofern nicht belangbar, genauso wenig wie der Löwe, der ein Kind gerissen hat, was letzendlich bedeutet, dass wir Mücken/Löwen nicht bekämpfen dürfen. Wenn zum Beispiel geistig Behinderte irgendetwas Schlimmes machen und sich der Unmoral einer Handlung nicht bewusst sind, werden diese ja auch nicht bestraft. Dort wird dann plötzlich wieder gesagt: Ja, es ist ein Mensch.

Dir müsste es von deiner Logik her vollkommen egal sein, ob nun ein Löwe, eine Mücke oder ein geistig behinderter Mensch einen Menschen auf den Gewissen hat, denn alle sind Tiere ohne moralischen Kompass.

"somit dient jede Tötung keinem höheren Zweck, ist "unnötig" und deshalb moralisch nicht vertretbar."

Was soll hier "höherer Zweck" bedeuten? Wer definiert den? Für mich wäre genau der höhere Zweck das Dienen der menschlichen Spezie. Was soll für dich der "höhere Zweck" sein? Verfolgt der Löwe, der ein Kind reisst einen höheren Zweck oder ist er einfach moralisch nicht belangbar, wie ein geistig behinderter Mensch?

Zudem: Nur weil etwas unnötig ist, bedeutet es nicht, dass es nicht gemacht werden soll oder darf. Dafür muss es einen Grund geben, der ...

... unsere moralische Evaluation für alle Lebewesen nicht als zwingend ansieht, denn das wäre ein Zirkelschluss.

... kein Emotionsappell (wie Tierleid) ist, denn das ist eben kein Argument sondern nur ein Appell.

Deine Argumentation führt zu asozialen Verhaltensweisen gegenüber der eigenen Spezie, die niemals moralisch sein können.

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Shigekix  27.08.2019, 12:08
@oopexpert

Nur weil man der gleichen Gattung angehört bedeutet das nicht, dass man gleichgestellt ist. Es bedeutet nur, dass wir in einer grundlegenden Eigenschaft, nämlich dem Leben, übereinstimmen. Als höher entwickelte Lebensform, die nicht triebgesteuert ist und eine Vorstellung von Moral hat, haben wir die besondere Verantwortung, mit diesem Privileg umzugehen. Und dazu gehört für mich unsere "Lebensgenossen" nicht unnötig auszulöschen, wenn es dafür keinen Grund gibt. Andersherum töten Tiere uns auch nicht grundlos. Wir sind in dem Moment wahrscheinlich eine Bedrohung... oder Nahrung. Tiere haben immer die "Ausrede" einen Jagdtrieb zu haben, weshalb sie uns angreifen, also auch immer einen Grund zum töten. Den haben wir nicht. Welchem Zweck dient also das Töten und Essen von Tieren? Genuss? Spaß? Keine Bedürfnisse, die nicht anderweitig befriedigt werden können, ohne dabei Leben zu zerstören.

Tierleid ist in unserer Gesellschaft aber mehr als nur ein Emotionsappell. Wenn du deinen Hund quälst steht ganz schnell die Polizei vor der Tür und du wirst bestraft. Wir haben uns als Gesellschaft also schon längst darauf geeinigt, dass Tierleid falsch ist. Warum jetzt aber der Hund nicht gequält werden darf, die Kuh aber schon, das ist unlogisch.

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EinAlexander  27.08.2019, 12:43
@Shigekix
Als höher entwickelte Lebensform, die nicht triebgesteuert ist und eine Vorstellung von Moral hat, haben wir die besondere Verantwortung, mit diesem Privileg umzugehen.

Moral ist etwas, was jedes Individuum für sich selbst definiert. Und gerade bei vielen Veganern kollidiert das eigene Verhalten mit der (selbst erstellten) Definition von Moral.

Wieso ist es nach veganer Moral in Ordnung, ein T-Shirt aus veganen Materialien in Asien fertigen und aus Asien importieren zu lassen mit einem Schiff, dass pro Tag mehr Stickoxide in die Luft bläst als 300 Millionen PKW und dessen Lärm und Umweltverschmutzung verantwortlich für Tod und Leid vieler tausend Tiere ist? Und wieso ist es nach veganer Moral aber nicht in Ordnung ein heimisches Schaf zu scheren und dessen Wolle zu verarbeiten?

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oopexpert  27.08.2019, 12:49
@Shigekix

"Als höher entwickelte Lebensform, die nicht triebgesteuert ist"

Muhaaaahahaa...

"und eine Vorstellung von Moral hat"

Haben viele Tiere auch. Diese Vorstellungen stimmen aber nicht mit unseren überein, weil die moralische Evaluation unter vollkommen anderen Randbedingungen stattfindet, nämlich unter den Bedingungen der Spezie. Deshalb ist es auch für uns sehr sehr schwierig moralisches Verhalten anderer Spezies zu erkennen. Deren Moral ist nicht unsere und umgekehrt.

"Warum jetzt aber der Hund nicht gequält werden darf, die Kuh aber schon, das ist unlogisch."

Nein, das ist nicht unlogisch. Es ist nur ein Problem in deinem Hirn die sinnvollen Schlüsse ziehen zu können, was aus dem Gesetz abzuleiten ist. Nochmal für die Langsamen:

Es geht um Rohheit, länger anhaltende oder andauernde Schmerzen oder Leiden. Des Weiteren geht es um vernünftige Gründe und Wirbeltiere. Hier die Quelle:

https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__17.html

So... der vernünftige Grund für das Töten eines Wirbeltieres wäre zum Beispiel ein Angriff. Wenn mich ein Hund angreift, darf ich ihn töten. Da gibt es noch nicht einmal irgendwelche Einschränkungen. Warum sollte es dann Einschränkungen geben, wenn sowohl Haltung als auch Schlachtung für die Nahrungsproduktion sich nicht einmal ansatzweise so brutal darstellt.

Der Gesetzgeber weiss ganz genau, dass dort eine Grenze von Tierrechten existiert, die letzendlich bei Überschreitung völlig abstruse Rechtssituationen herbeiführen kann. Gesetze über Tiere sind immer noch für den Menschen gemacht und nicht für die Tiere. Sie sind Vereinbarungen wie wir mit anderen Spezies umgehen wollen, ohne sie auf dieselbe Stufe wie uns Menschen zu stellen.

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oopexpert  27.08.2019, 12:59
@EinAlexander

"Moral ist etwas, was jedes Individuum für sich selbst definiert."

Kann ich leider nicht so stehen lassen. Moral ist für eine Spezie definiert und objektiv, denn nur innerhalb einer Spezie kann man vergleichbare Aussagen machen, weil angenommen werden kann, dass Individuen einer Spezie sich grundsätzlich ersteinmal verstehen und nur die Sprachbarrieren das Verstehen behindern, welche man aber ausräumen kann.

"Wieso ist es nach veganer Moral in Ordnung, ein T-Shirt aus veganen Materialien in Asien fertigen ..."

Die Sache ist aus meiner Sicht ganz einfach und folgt dem Prinzip von Hanlon's Rasiermesser.

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EinAlexander  27.08.2019, 14:26
@oopexpert
Moral ist für eine Spezie definiert und objektiv,

Wenn dem so wäre, hieße dass, dass alles was Du moralisch verwerflich findest ich auch moralisch verwerflich finde. Das kann nicht passen.

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oopexpert  27.08.2019, 14:44
@EinAlexander

"Wenn dem so wäre, hieße dass, dass alles was Du moralisch verwerflich findest ich auch moralisch verwerflich finde"

Tatsächlich ist es so, dass wir unterschiedliche Informationen haben. Unter der Bedingung, dass wir unsere Informationen weitestgehend synchronisiert haben, wird unsere moralische Evaluation sich sehr ähneln, sprich, was du moralisch verwerflich findest, werde ich ich ebenso verwerflich finden. Andersherum auch.

Gib doch einfach mal ein extremes Beispiel, was du als moralisch verwerflich ansiehst, wo du meinst, dass die meisten das als ok ansehen, womöglich auch ich. Stellen wir das Ganze doch einfach mal die Probe.

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EinAlexander  27.08.2019, 15:15
@oopexpert
Gib doch einfach mal ein extremes Beispiel, was du als moralisch verwerflich ansiehst, wo du meinst, dass die meisten das als ok ansehen

Ich halte es für moralisch verwerflich, einen Serienmörder hinzurichten.

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oopexpert  27.08.2019, 15:59
@EinAlexander

Zu einfach...

Die Todesstrafe ist generell moralisch verwerflich

  1. weil sie den Fakt außer Acht lässt, dass Menschen sich ändern können.
  2. weil sich Fehlurteile nicht revidieren lassen
  3. weil der postulierte Nutzen der Todesstrafe (Abschreckung) bis heute nie bestätigt wurde. Man handelt also unter falschen Prämissen.
  4. weil Bestrafung nicht Vergeltung bedeutet

Ich halte es auch für moralisch verwerflich, einen Serienmörder hinzurichten.

Bitte mal ein schwierigeres Beispiel...

Darf ich mal?

Ein brennendes Haus. Ein ausgewachsener Schimpanse und ein Menschen-Baby. Du kannst nur ein Lebewesen retten. Für welches entscheidest du dich und warum?

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EinAlexander  27.08.2019, 16:07
@oopexpert
Die Todesstrafe ist generell moralisch verwerflich

Das sehen 90% der Texaner und vermutlich 90% der BILD- Leser anders.

Ich halte es auch für moralisch verwerflich, einen Serienmörder hinzurichten.

Weil Du einen anderen Moralbegriff hast als zum Beispiel diese Komentatoren: https://bildblog.de/77218/bei-yahoo-kann-man-noch-ungestoert-todesstrafe-fuer-auslaender-fordern/

Ein ausgewachsener Schimpanse und ein Menschen-Baby. Du kannst nur ein Lebewesen retten. Für welches entscheidest du dich und warum?

Dass wir uns alle für das Baby entscheiden würden, hat nichts mit Moral zu tun.

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oopexpert  27.08.2019, 16:28
@EinAlexander

"Das sehen 90% der Texaner und vermutlich 90% der BILD- Leser anders."

Das mag sein. Dann ist deren moralischer Kompass nicht eingenordet. Das Problem ist: Bei unübersichtlichen Situationen mit dem Holzhammer draufzuhauen, damit man ja den richtigen trifft ist halt einfach und wenn etwas unbedingt schnell gehen muss möglicherweise auch gerechtfertigt. Aber bessere Entscheidungen trifft man halt, indem man die Manigfaltigkeit an besseren und schlechteren Alternativen eruiert und sich um möglichst vollständige Information bemüht.

"Dass wir uns alle für das Baby entscheiden würden, hat nichts mit Moral zu tun."

Bis dato finde ich keinen Unterschied in unseren Entscheidungen und in deren Begründung. Ich sehe Moral nur innerhalb einer Spezie als relevant, weil man sonst sehr asoziale Situationen konstruieren könnte.

Ich möchte nur am Rande bemerken, dass Peter Singer (ein Tierrechtler) das Ganze für behinderte Babys (wobei ich in der konstruierten Situation eine Behinderung nicht erwähnt habe) anders sieht und den Wert von behinderten Babys niedriger einstuft als den Wert eines ausgewachsenen Schimpansen:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article141455268/So-begruendet-Peter-Singer-Toetung-behinderter-Babys.html

Mein Problem dabei ist schon, dass hier über Wertigkeit von Lebewesen gesprochen wird, die der eigenen Spezie angehören, was schon nie moralisch sein kann. (Oder Wertigkeit von Lebewesen allgemein)

Auch noch ein Fun-Fakt: Erschreckend viele Menschen würden eher ihr eigenes Haustier (Hund/Katze) aus dem brennenden Haus retten, als einen fremden Menschen. Meine Freundin, selbst Hundebesitzerin, hat da eine ganz klare Position: Die eigene Spezie geht vor.

Du kannst mir ja mal sagen, ob du grundsätzlich mit den Gedankengängen mitgehst. ;-)

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EinAlexander  27.08.2019, 16:46
@oopexpert
Dann ist deren moralischer Kompass nicht eingenordet.

Und genau das meine ich. Moral ist eine individuelle Entscheidung. Nach meiner Moral ist es verwerflich, Menschen nach lebenswerten (blonde, hellhäutige, nicht behinderte Babys) und nicht lebenswertem Leben (dunkelhäutige, drogenabhängige Massenmörder) einzuteilen. Andere Menschen haben da einen andern Moralbegriff.

Nach meiner Moral ist es nicht verwerflich, ein Baby abzutreiben. Andere haben da einen anderen Moralbegriff.

Nach meiner Moral ist es verwerflich, ein Tier zu quälen, es ist aber nicht verwerflich, ein Tier zu schlachten um es zu essen. Andere haben da einen anderen Moralbegriff.

Du kannst mir ja mal sagen, ob du grundsätzlich mit den Gedankengängen mitgehst.

Bis auf die Einschätzung, dass Moral nichts/etwas Objektives/Subjektives ist, kann ich mich Deinen sonstigen Ausführungen anschließen.

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oopexpert  27.08.2019, 17:02
@EinAlexander

Ich unterscheide zwischen der Moral, die für mich objektiv ist und der moralischen Evaluation, die subjektiv ist. Für mich ist Moral das lange Ziel einer Entdeckungsreise, die um so klarer wird und in meiner Evaluation Berücksichtigung findet, je mehr ich weiss.

Ich denke, wir können zig verschiedene Beispiele darlegen. Am Ende werden diejenigen moralischen Entscheidungen konvergieren, die am meisten Parameter logisch konsistent berücksichtigten. Und wenn du jemand bist, dem es eben nicht egal ist, ob er Unsinn redet oder nicht, wirst du viele Parameter logisch konsistent berücksichtigen.

Deshalb bin ich der Auffassung, dass sich bei Menschen, die sich wirklich Gedanken machen und diese auch reflektieren die moralischen Entscheidungen sich gleichen werden. Das ist zwar kein Beweis für Objektivität, aber zumindest etwas, was meiner Behauptung nicht widerspricht.

Die unterschiedlichen Evaluationen von moralischen Handlungen kommen aus meiner Sicht nur deshalb zustande, weil...

... nicht reflektiert wird

... logische Fehlschlüsse akzeptiert werden

... zu wenige Parameter berücksichtigt werden

Weil wir beide anscheinend genau das nicht tun, gleichen sich unsere Ansichten bezogen auf die konstruierten Situationen.

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EinAlexander  27.08.2019, 17:08
@oopexpert
Die unterschiedlichen Evaluationen von moralischen Handlungen kommen aus meiner Sicht nur deshalb zustande, weil... ... nicht reflektiert wird

Das ist mir ein bisschen zu einfach. Tenor: "Wer anderer Meinung ist als ich, hat eben nicht richtig nachgedacht" - obwohl genau das natürlich stimmt, wenn es um meine Meinung geht :-)

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oopexpert  27.08.2019, 17:53
@EinAlexander

Man kann ja anderer Meinung sein. Aber nur über die Dinge, die andere nichts angehen. Und ein Gesetz, welches Menschen zum Tode verurteilt, geht nun einmal jeden etwas an. Da bin ich schon sehr froh, dass die Urheber unseres Grundgesetzes gut nachgedacht und nicht einer überhitzten demokratischen Willensbildung überlassen haben. Ich sehe schon einenen gravierenden Unterschied zwischen: "etwas ist richtig" und "Ich bin der Meinung, dass...".

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Es ist moralisch ok Insekten zu essen

Insekten sind die Nahrung der Zukunft.

Gibt ja schon InsektenBurger ect. Seit neuestem gibts auch in Kaufland pur Insekten zum essen kaufen.

d5001252 
Fragesteller
 26.08.2019, 18:45

Das hat meine Frage nicht beantwortet.

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Maleficent666  26.08.2019, 18:46
@d5001252

Zu den Gefühlen hab ich auch nlx zu sagen.

Ich frag mich ja auch nicht, wie sich mein schnitzel wohl fühlte

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Es ist moralisch ok Insekten zu essen

Besser wäre es wenn man keine Tiere essen würde aber wenn dann eher Insekten als Hühner, Schweine oder Rinder die gerade in der Massentierhaltung viel Leid ertragen müssen

Da werden Schnäbel oder Schwänze abgeschnitten, ohne Betäubung kastriert und vieles mehr

Da ist das mit Insekten allemal besser

Schönen Abend

Es ist moralisch ok Insekten zu essen

Jeder Mensch kann seinen eigenen "Moralismus" pflegen. Daher ist sehr dubios, sich irgendeinem Moralismus zu unterwerfen.

Gesetzlich ist das Essen von Insekten nicht verboten. Wer es tun will, soll sie also ruhig essen. Das gilt für jegliche tierische Nahrung.