ist eine Hündin ruhiger nach der Kastration oder sollte es die Kastration als Gefahr betrachtet werden?

9 Antworten

Also grundsätzlich würde ich eine junge Hündin nicht kastrieren, wenn sie mit Läufigkeiten keine Probleme hat.  Das mit den Gesäugetumoren ist auch nicht bewiesen - scheinbar hilft das nur wenn man die Hündin vor der ersten Läufigkeit kastriert und das halte ich für völligen Unfug. Mit jeder Läufigkeit wird die Hündin erwachsener.  Bis sie im Wesen und Charakter gefestigt ist, braucht es mindestens 3 Jahre.

Andererseits - wenn ein ältere Hündin immer mehr Probleme mit der Läufigkeit bekommt - verkürzte Spannen zwischen den Läufigkeiten, dafür extrem lange Scheinträchtigkeiten so dass sie nach Läufigkeit und Scheinträchtigkeit nur noch einen guten Monat hat etc. würde ich mir eine Kastration überlegen.  Nicht nur die Kastration greift in den Hormonhaushalt ein - auch diese ewigen Hormonschwankungen mit Scheinträchtigkeiten sind für die Hunde alles andere als angenehm.  Es ist auch Stress für den Hund wenn er sich ständig paaren will aber nicht darf.

Meine Hündin wurde mit knapp 10 Jahren kastriert - aus den o.g. Gründen und ich habe es nicht bereut. Sie war genauso wie vorher, es gab keine Fellveränderungen (allerdings war sie kurzhaarig) und ich hatte nicht den Eindruck dass sie irgendwas vermisst. Im Gegenteil.

Aber - wie gesagt - es kommt auf den Hund an.  Auch haben einige Rassen ein erhöhtes Risiko ein "Kastratenfell" zu entwickeln, grosse Hunde werden manchmal inkontinent und die Tendenz fett zu werden steigt auch.

Bei einer jungen Hündin würde ich warten - nach der Läufigkeit den Hund genau beobachten ob alles in Ordnung ist und sich keine Gebärmutterentzündung entwickelt (während der Läufigkeit den Hund nicht ins Wasser/schwimmen lassen etc.)  Wenn man ganz sicher gehen will kann man regelmässig einen Ultraschall machen.

Aber einfach so - ohne Grund - würde ich nicht kastrieren.

Die Frage, ob eine Kastration sinnvoll ist, sollte immer individuell entschieden werden.

Als Ratgeber/ Buch kann ich "Kastration und Verhalten beim Hund" von Gansloßer empfehlen. Dort ist zum Thema wirklich alles erklärt, was man für die Entscheidung wissen sollte.

Tabea40 
Fragesteller
 12.02.2017, 20:26

hallo


genau das Buch habe ich gekauft,daher meine Unsicherheit ,Entscheidung zu treffen,da steht auch das Verhalten drin überr den Hund nach und vor der Kastration

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Naninja  12.02.2017, 21:17
@Tabea40

Ich halte das Buch von Gansloßer für sehr fundiert und seine Analysen für treffend.

Warum willst Du Deine Hündin denn kastrieren lassen bzw. spielst mit dem Gedanken?

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Wenn keine gesundheitlichen Probleme vorliegen, oder man Hunde unterschiedlichen Geschlechtes halten will und es damit zu stressig ist sie immer zu trennen sollte man meiner Meinung nach nicht kastrieren.

Ich lasse meine Hündin auch demnächst kastrieren, da bald als dritter Hund, ein weitere rüde zu uns zieht. Da er aber natürlich erst 12 Wochen alt ist kommt Kastration die nächsten Jahre nicht in frage. Also muss meine Hündin "dran glauben".

Wäre das nicht würde ich sie auch nicht kastrieren lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Hallo,

zwei Dinge solltest du in erster Linie bedenken:

- lt. Tierschutzgesetz ist eine Kastration OHNE medizinische Notwendigkeit verboten

- Erziehungsfehler werden durch eine Kastration NICHT behoben.

Weiterhin gilt zu bedenken:

- KEINE Hündin kann ungewollt trächtig werden, denn jeder verantwortungsvoller Hundehalter passt während dieser Zeit auf seine Hündin auf. Und frei laufen darf ein Hund ohnehin nur, wenn er sicher abrufbar ist - aber NIEMALS während der 3 Wochen der Läufigkeit.

- eine Kastration schützt nur vor Krebs, wenn eine Hündin entweder VOR der ersten Läufigkeit kastriert wird (ist absolut abzulehnen, weil der Hund so nie erwachsen werden kann) oder wenn sie spätestens nach der 1. Hitze kastriert wird (auch dann ist sie meist noch viel zu jung).

- es können vielfältige Begleiterscheinungen auftreten, weil dieser massive Eingriff in den Hormonhaushalt nicht kalkulierbar ist. Jede Hündin kann darauf völlig anders reagieren.

- es kommt durchaus nicht selten zu Inkontinzenzproblemen, man hat dann eine Hündin, die ihre Blase nicht wirklich sicher kontrollieren kann - nicht wirklich angenehm.

Auch Ruhe kann und muss man einem Hund beibringen - dieses Problem löst keine Kastration - das ist Erziehungssache oder ein Problem der fehlenden Auslastung.

Gutes Gelingen

Daniela

Wir stehen momentan vor der selben Thematik.

Unsere Hündin wird jetzt sieben Jahre alt und leidet unter Scheinträchtigkeit. Mein Empfinden ist, dass es von Läufigkeit zu Läufigkeit schlimmer wird - das ist für Hund und Mensch nicht einfach.

Sie hatte noch nie Welpen und soll auch zukünftig keine bekommen, daher steht die Frage an, ob eine Kastration sinnvoll ist.

Laut meinen Recherchen spricht sowohl viel für, als auch einiges gegen eine Kastration.

Den größten negativen Aspekt sehe ich in der Operation selbst - es bleibt einfach riskant, auch wenn der Hund gesund ist - und in der Gefahr, dass die Hündin inkontinent werden könnte.

Kastrierte Hündinnen sind geschützt vor Tumoren im Gesäuge und einer Gebärmuttervereiterung.

Wesensänderungen laufen einher mit der Kastration - man liest viel darüber, dass die Hunde ruhiger werden und auch zu Übergewicht neigen. Obwohl das ja vom Hundehalter reguliert werden kann.

 

 

Tabea40 
Fragesteller
 12.02.2017, 15:48

diese Fragen habe ich auch ,vorallem sind ständige schwangerschaften...für die Hündin krankmachend und scheinschwangerschaften ebenfalls, eine riesige finanzielle Frage kommt auch hinzu, oder passt immer auf drei wochen... 

(wenns gelingt)

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EvaRelativ  12.02.2017, 16:50
@Tabea40

Natürlich passt man die drei Wochen auf und lässt seine Hündin nicht einfach laufen. Das sollte doch selbstverständlich sein.

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Tabea40 
Fragesteller
 12.02.2017, 20:50
@EvaRelativ

so schnell kann man nicht kucken ,da ist der Rüde trotz Leine drauf,habe Jagdterrierin

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froeschliundco  12.02.2017, 18:05

wesensveränderungen sind von hund zu hund verschieden...bei meinen hündinnen hab ich nur gemerkt das ich mit dem futter aufpassen musste...eine frühkastration ist "kindlich" geblieben,aber nicht übertrieben...die spätkastrierten hatten beide im alter inkontinenz...aber im wesen,charakter sind sie so geblieben wie sie waren...da merk ich bei rüden den grösseren unterschied😉...mir wurde mal erklärt,das spätkastrirte ihr wesen schon so gefestigt haben,das kaum veränderungen zu erwarten sind

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dsupper  12.02.2017, 18:27

Kastrierte Hündinnen sind geschützt vor Tumoren im Gesäuge und einer Gebärmuttervereiterung.

Diese Behauptung ist leider durchaus weit verbreitet, entspricht aber nicht der Tatsache. Eine ziemliche Sicherheit gegen Mamatumore bietet nur die Frühkastration vor der 1. Läufigkeit, die aber niemals zu empfehlen ist. Mit jeder weiteren Läufigkeit sinkt die "Erfolgsquote" - nach der 3. Läufigkeit liegt sie schon im Bereich der Nicht-Kastration.

Gebärmuttervereiterungen können natürlich nicht mehr passen, denn wo nichts mehr ist, kann nichts mehr vereitern.

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