Ist ein Internat eine Lösung?
Hey, schön, dass du hierher gefunden hast!
Ich bin fast 14 Jahre alt, besuche die 8. Klasse eines Gymnasiums und würde gerne auf ein Internat. Ja, ich habe einige Bücher zu Internaten gelesen (z. B. Hanni und Nanni, Carlotta, Internat Lindental) und weiß, dass es in echt eindeutig nicht so ist.
Ich denke, es wäre für mich eine Lösung, da ich quasi 2 Seiten habe:
- Für meine Lehrer und Mitschüler gelte ich als fleißig, hilfsbereit und engagiert (ich will hier von keinem meiner Mitschüler erkannt werden, darum keine Einzlheiten, aber sowas à la "zeigt mustergültiges Betragen" steht halt bei mir jedes Jahr im Zeugnis, ebenso wie ich Klassensprecher, Klassenbeste und in einigen Wahlkursen bin).
- Zu Hause bin ich quasi das Gegenteil davon: ich schiebe alles auf, soweit es geht (Hausaufgaben nach 22 Uhr sind normal), übe kaum meine beiden Instrumente, mein Zimmer ist, zumindest meiner Mutter nach, ein Saustall; mein Schlafrhythmus ist schrecklich (unter der Woche bleibe ich manchmal bis 1 wach, am Wochenende hole ich den Schlaf dann nach und schlafe bis zum Mittagessen)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich im Internat von meiner besseren Seite zeigen würde, da das auch mein Verhalten bei Ferienfreizeiten und allen sonstigen Dingen mit Gleichaltrigen ist.
Ein Internat, das mich sofort angesprochen hat, als ich es im Internet gefunden habe, ist das Landschulheim Marquartstein (https://www.lsh-marquartstein.de/de/internat), wenn jemand damit Erfahrungen gemacht hat, würde ich mich sehr freuen, wenn er mir davon berichten könnte!
Leider weiß ich nicht, ob meine Eltern mir das ganze erlauben würden, auf alle Fälle könnten wir es uns leisten. Meine Eltern machen sich Sorgen wegen mir und meinem Verhalten, aber ob das reicht, um sie zu überzeugen?
Mich persönlich hält hier wenig: mit meiner Mutter komme ich mir eh nur in die Haare, mein Vater hat nicht wirklich viel Zeit, meine beiden älteren Geschwister sind beide mit ihrem Abi bzw. Studium beschäftigt, meine Hobbys habe ich während Corona auch nicht wirklich vermisst. Meine Klasse würde mir nicht fehlen, sie verhält sich schrecklich und ich habe dort eh keine guten Freunde.
Was denkt ihr? Über sachliche, hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen!
2 Antworten
Internat kann eine Lösung sein
Du solltest, bevor du deinen Eltern diesen Vorschlag machst, darüber intensiv und ausgiebig nachdenken wie es sich anfühlt das erste halbe Jahr keine richtigen Freundschaften zu haben. Es könnte sogar sein, dass du dort keinen sozialen Anschluss bekommst. Dass dich deine Mitschüler mögen kann anderswo ohne ersichtlichen Grund umgkehrt sein.
Kannst du das aushalten? Wenn ja, ist es für deine Frage die beste Entscheidung.
ich würde Dir ja gerne helfen, aber ich habe nicht genau verstanden, was Deine Frage ist. Ich bin ein Fan von Internaten, aber da ich Dich nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob es eine gute Idee für Dich ist. Also kann ich nur sagen: Probiere es aus. Jedes Internat bietet die Möglichkeit, für ein paar Tage zur Probe zu wohnen.
Das Internat, das Du erwähnst, kenne ich nicht. Mir ist auch nicht klar, warum Deine Wahl ausgerechnet darauf gefallen ist. Schöne Website? Gefühl? Bevor Du Dich auf die Suche nach einem Internat machst, solltest Du Dir ganz genau überlegen, welche Kriterien ein Internat erfüllen müsste. Zu den möglichen Kriterien steht schon viel auf dieser Plattform. Erst wenn Du diesen Kriterienkatalog hast, solltest Du auf die Suche gehen, und zwar über die Seite internate-portal.de.
Zu Deinen Eltern: mich wundert immer wieder, in welchem Brustton der Überzeugung „Kinder“ hier sagen, dass die Eltern das Internat bezahlen können. Internate kosten in Deutschland zwischen 350 und 3.700 Euro im Monat. Das kann viel Geld sein, und nicht alle Eltern sind bereit, auch Opfer zu bringen um ihren Kindern einen Internatsbesuch zu ermöglichen. Ich wünsche Dir, dass Deine Eltern dazu bereit sind. Aber um das rauszufinden, solltest Du mit ihnen reden. Ein Argument: wir haben festgestellt, dass die Themen Hausaufgaben und Noten - die Hauptstreitpunkte in den Familien - keine Rolle mehr spielen und wir seitdem ein sehr gutes und entspanntes Verhältnis zu den Kindern haben. Wir sitzen manchmal mehrer Stunden zusammen am Tisch und diskutieren kontrovers und heftig über Politik oder so , also über Sachen die viel wichtiger sind, als der Schulkram.