Ist ein 30Jahre altes Auto, was mit Rapsöl fährt klimafreundlicher als eine rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug?

Eine geringe Zahl an PKW, die mit Rapsöl fährt und bereits existiert? Ja. Der CO2-Kreislauf ist bei Bestandsflächen erstmal geschlossen, es wird kein neues CO2 in die Atmosphäre gebracht.

Drei Punkte verhageln im großen Maßstab dann aber die Bilanz:

1. Die europäische Landwirtschaft kann nicht annähernd so viel Rapsöl bereitstellen, wie es für den Individualverkehr gebraucht würde. Zwangsläufig müsste man auf andere Flächen (allen vorran den Regenwald) ausweichen, was die CO2-Bilanz ruiniert.
2. Rapsanbau funktioniert mit großen Mengen Dünger, der auf fossiler Basis hergestellt wird.
3. Stickstoffhaltige Dünger emittieren Lachgas, welches auch als Treibhausgas wirkt.

Im kleinen Maßstab ganz nett, aber unmöglich anwendbar für große Teile des Verkehrs. Schon jetzt werden 20% der deutschen Ackerflächen für den Anbau von Biokraftstoffen verwendet, dessen Anteil am gesamten Kraftstoffbedarf definitiv unter 10% liegt.

Um darüber eine absolute Aussage treffen zu können, reichen ja die Angaben nicht. Allein das Alter des Fahrzeuges sagt nichts über seine Fahrleistung aus. Wäre die bekannt müsste man die CO2 Bilanz der Herstellung sowie die Herstellung sämtlicher Ersatzteile und die CO2 Bilanz des verbrannten Rapsöls kennen.

ich glaube aber, den Aufwand, das alles zu berechnen, kann man sich getrost sparen.

Ich vermute, man wird für dieses einzelne Fahrzeug zu dem Eindruck kommen seine CO2 Bilanz von 1996 bis heute sei besser als die eines Elektroautos was mit dem deutschen Strommix in der Zeit von sagen wir 2013-2033 rund 300.000 km unterwegs war beziehungsweise gewesen sein wird.

Allerdings darf man ja nicht den Schluss daraus ziehen, dass mit Agrar Sprit angetriebene Hubkolben Motor Fahrzeuge eine gute Alternative zu rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen sein könnten. Zum einen wird sich hoffentlich der Energiemix in den nächsten zehn Jahren deutlich zu Gunsten von Sonne und Wind ändern. Zum andern werden die zur Verfügung stehenden Agrarflächen ja keinesfalls ausreichen, um unsere Energiebedarf zu decken.

Weil die Herstellung weniger Ressourcen verbraucht hat, und es eben keinen Strom braucht, der ja immer noch zum Großteil aus fossilen Brennstoffen und CO2-unfreundlich hergestellt wird.

Der Strom wird hier bereits zu 100% in Deutschland erzeugt und zu über 50% bereits mittels regenerativen Methoden.

Raps könnte hier nur teilweise erzeugt werden auch mit Energie erzeugt werden und der Rest müsste importiert werden, was die Bilanz dramatisch verschlechtert,, idealisierte Berechnungen helfen nicht bei so einer Diskussion.

Also nein.

Ebenso, wenn man annimmt, dass Rapsöl nur für den Eigenverbrauch erzeugt werden würde. Das könnte man auch für den Strom annehmen, der dann 100% regenerativ wäre.

Also unter ähnlichen Voraussetzungen ist es nicht besser mit Rapsöl zu fahren.

Ja sicher, nur löst das nicht unbedingt unser Klimaproblem weil wir vermutlich die Fläche der Niederlande bräuchten um alle Dieselfahrzeuge mit Rapsöl zu versorgen