Ist diese Geste freundlich oder unterwürfig?
Guten Tag,
mal angenommen, in einer Bäckerei gibt es noch genau zwei süße Stückchen, die ein Kunde kaufen möchte und schon geordert hat. Bevor sie ihm eingepackt werden, kommt aber eine Person in den Laden, die der Kunde persönlich gut kennt. Er sagt, dass er auf ein Teil der beiden auch verzichten würde und es seiner Bekannten überlassen würde, falls sie auch gern eines gekauft hätte - es sind ja nur noch zwei da.
Ist so etwas höflich, aufmerksam und freundlich - oder ist es anbiedernd, unterwürfig und altmodisch?
Habe so was neulich erlebt. Ich fand es sehr nett von dem Mann (den Rest des Gesprächs habe ich nicht mitbekommen), jemand in meiner Begleitung hielt es für unglaublich altmodisch, peinlich und unterwürfig.
Danke und Grüße!
15 Antworten
Weil die beiden sich gut kennen, weiß A von B, dass er / sie sich vermutlich ebenfalls für dieses Stück Kuchen entschieden hätte.
So ein Angebot ("dann nehme ich nur eines") macht man ja schließlich nicht jedem auf blauen Dunst.
Die Freundschaft der beiden ist also die Voraussetzung für erstens die Ahnung "der hätte auch gerne ein Stück" und zweitens "dann verzichte ich auf das zweite Stück".
Somit betrachte ich das Verhalten als freundlich oder eher noch freundschaftlich.
So, wie man Freunde eben behandelt.
LG
Wenn sie nicht vorher signalisiert, dass sie daran interessiert ist, ist das anbiedern und wirkt seltsam. Zeigt sie aber, dass sie genau das haben wollte, dann ist es freundlich.
Wobei, eine Ausnahme gibt es beim ersten Fall - wenn er genau weiß, dass das ihr absolutes Lieblingsstück ist und sie eigentlich nur deswegen zur Bäckerei kommt, dann ist es wieder freundlich.
Total nett. Ich finde es eher peinlich das altmodisch oder unterwürfig zu finden.
Bevor sie ihm eingepackt werden, kommt aber eine Person in den Laden, die der Kunde persönlich gut kennt.
Da sich die beiden gut kennen, wird es eine freundliche / freundschaftliche Geste sein.
Um von Unterwürfigkeit auszugehen müsste man schon Wissen um ein persönliches Verhältnis der beiden haben.
... oder einen anderen, fordernden Auftritt der anderen Person. Das scheint ja nicht der Fall gewesen zu sein.
Ergo bleibt es bei einer freundlichen Geste.
Ich finde dieses Verhalten extrem nett, man sagt ja nicht umsonst, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Aber ich finde nicht, dass diese Geste selbstverständlich erfolgen muss.
Wenn der Herr wirklich auf das Stück verzichten kann, dann ist es okay, es jemand anderem zu überlassen. Andererseits muss ich mich dann fragen, warum er es überhaupt geordert hat.
Sollte er es aber benötigen, weil er vielleicht mit jemandem zusammen Kaffeetrinken möchte, dann ist es genauso legitim, dieses Stückchen einfach zu behalten. Schließlich war er zuerst da und wer zuerst kommt, mahlt zuerst.