Ist die mittlere Reife den heute noch was wert?
Gibt es Berufe, wo man gut bezahlt wird?
Oder braucht man doch für alles Abitur ?
4 Antworten
Moin,
"Gibt es Berufe, wo man gut bezahlt wird?" Dass musst du für dich immer selber definieren was eine gute Bezahlung deiner Ansicht nach ist. Nach allgemeiner Ansicht kannst du schon "gute" Ausbildungen finden, wo du im nachhinein auch ordentlich bezahlt wirst.
"Oder braucht man doch für alles Abitur ?" Nein, braucht man nicht, es sei den du willst einen bestimmten Studiengang etc. anstreben. Mittlerweile kannst du es aber auch alles von zu Hause aus machen, der einzige kontra punkt wäre dass du es nicht offiziell auf Papier hast sondern nur du kannst davon Profit machen wenn du es in deinem leben einsetzt.
Da überall weniger Leistung verlangt wird, ist auch das heutige Abitur nicht mehr viel wert. Aber ohne Abi geht beruflich überhaupt nichts. Die weitere Ausbildung schließt sich erst danach an.
Aber ohne Abi geht beruflich überhaupt nichts.
Naja, in kaufmännischen Berufen und im Handwerk hat man ohne Abi schon noch Chancen. Gerade im Handwerk laufen die Lehrlinge davon, die nehmen inzwischen (fast) jeden …
Seit Einführung der Fachhochschulreife ist der Realschulabschluss leider deutlich abgewertet, würde ich sagen.
Man sollte Fachhochschulreife daher erst nach einer Berufsausbildung oder während einer Berufsausbildung machen können und nicht schon vorher. Abiturienten ohne Berufsausbildung sollten überhaupt nicht für anwendungsorientierte Studiengänge zugelassen werden, sondern nur für wissenschaftlich-theoretische, denn dafür wurden sie auch ausgebildet.
Es feht eigentlich nur noch, dass die Abiturienten nur aufgrund ihres Abiturs für eine Meisterprüfung oder Fachwirt qualifiziert wären. Dann hätten die endlich alle Extrawürste!
Das mit dem praktischen Teil ist historisch gewachsen, denn früher konnte man an Ingenieurschulen nur mit Mittlerer Reife +Berufsausbildung + 1 Jahr Berufspraxis studieren. Dann hat man diese Schulen aber nach Protesten in den Hochschulbereich hineingenommen und die Fachhochschulen waren da. Dann musst auch eine entprechende Hochschulreife dafür her und die Bildungshirnis haben in Anlehnung die alte Regelung diese FOS geschaffen. Das passt aber in keiner Weise zum bestehenden Abitur, sondern steht vielmehr in einem seltsamen Gegensatz dazu.
Danke für die Erklärung, die FHR ist dann quasi so ein notdürftig zusammengezimmertes Konstrukt gewesen. Ist so gesehen nachvollziehbar, könnte man aber wirklich mal reformieren.
Wenn du nachher eine Berufsausbildung machst, dann ja. Auch das Abitur alleine ist nicht viel wert ohne einer weiterführenden Ausbildung/Studium
Klingt ja toll.
Lohnt sich dieser Weg für einen 23 jährigen noch?
Das musst du mit dir selbst ausmachen.
Ich habe z.b. mit 19 maturiert (Abi in Österreich) und dann erst mot 25 angefangen zu studieren. Dazwischen war es nicht so prickelnd, deswegen habe ich mich umorientiert.
Bei mir hat das super geklappt, arbeite jetzt in der IT bei einer Firma, die einem jeden Wunsch erfüllt. Dazwischen lagen aber 6 harte Jahre voller Entbehrungen.
Es schenkt dir niemand was, egal was du für eine Ausbildung hast bzw. machen willst
Das liegt nicht an der Fachhochschulreife, sondern an der Entwertung der Hauptschule und solchen fragwürdigen gemischten Schulformen wie Werkrealschulen. Dadurch wurden eher lernschwache Schüler zunehmend auf Realschulen gedrängt. Das hat zur Folge, dass die Mittlere Reife inzwischen eher der „Standardabschluss“ ist – also das, was bis vor 20 Jahren der Hauptschulabschluss war.
Fachhochschulreife/Fachabi dagegen gibt’s ja doch schon ziemlich ewig. Da könnte man allerdings her gehen und diesen „praktischen Teil“ streichen – den braucht man für sämtliche anderen Schulabschlüsse schließlich auch nicht.
Wozu diese Regelung mit dem praktischen Teil gut sein soll, erschließt sich mir nicht. Denn wenn man dadurch praktische Einblicke für eine Ausbildung erlangen sollte, müsste das für den Realschulabschluss genauso verpflichtend sein. Und wenn durch die Regelung vermieden werden solle, dass nur „Fachtheoretiker“ studieren, müsste es die Regelung mit dem Praktikum beim Abitur auch geben. Also was man sich dabei gedacht hat, bleibt ein wenig rätselhaft.