Ist die Endzeit zum Greifen nahe?

14 Antworten

Ich glaube nicht, dass die "Endzeit" zum Greifen nahe ist. Niemand weiß, wann und wie die Welt zu Ende geht. Die Astronomen nehmen an, dass die Erde irgendwann einmal (in Milliarden von Jahren) von der sich aufblähenden Sonne verschluckt wird.

Es gibt etliche Annahmen und Spekulationen zum Thema "Endzeit", die sich auf Matthäus 24 beziehen.

http://www.bibleserver.com/text/GNB/Matthaeus24

Lies mal die Fußnoten zu den einzelnen Versen in der "Gute Nachricht Bibel". Vers 34 soll eine Voraussage der Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch die Römer sein (geschah 70 n. Chr.).

Andere Spekulationen zu Mt. 24 sehen in der Staatsgründung Israels 1948 eine "Zeitenwende im Heilsplan Gottes". Wie lange es dauern soll von dieser Zeitenwende bis zur "Endzeit", kann aber niemand sagen.

Deshalb halte ich mich einfach an Mt. 24, 44:

"Darum seid jederzeit bereit; denn der Menschensohn wird zu einer Stunde kommen, wenn ihr es nicht erwartet".

Mit dieser Stunde kann auch meine Todesstunde gemeint sein, meine persönliche "Endzeit".

In der Bibel kann ich weder etwas über CERN noch über das WTC entdecken, da ist nur die Rede von einem Lamm, das sieben Siegel öffnet und sieben Posaunen, die Katastrophen über die Erde bringen. Mekka wird in der Bibel nicht erwähnt.

Die Endzeit begann dort wo die Menschen Jesus Christus verwarfen und Ihn ans Kreuz hefteten! Somit sind wir seit gut 2000 Jahre in der Endzeit und die Wiederkunft Jesu steht unmittelbar bevor, da die Zeichen der Zeit gegeben sind. Ein wahrer Christ erwartet nichts anderes als die Entrückung!

Erkennbarkeit des Endes

Deine Frage ist nicht abwegig, beruht jedoch auf einem Missverständnis der Worte unseres Herrn und Meisters Jesus. Er lehrte die Apostel tatsächlich, dass ihnen und ihm Tag und Stunde nicht bekannt seien:

Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater. (Markus 13:32)

Dies bedeutet aber keinesfalls, dass die Apostel das Ende nicht erkennen konnten, wenn sie die entsprechenden Zeichen sehen würden. Dies würde auch im direkten Widerspruch zu Jesu Worten in demselben Kapitel stehen:

Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So sollt auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, erkennen, dass es nahe vor der Tür ist. (Markus 13:28,29)

Von daher ist es nicht abwegig zu Fragen, ob das Ende bevorsteht.

Ein Zeichen für das Ende?

Jesus sprach auf dem Ölberg zu seinen engen Jüngern und späteren Aposteln. Diese Apostel sollten zu gegebener Zeit erkennen können, dass das Ende herbeigekommen war. Ein unmissverständliches Zeichen, welches Jesus seinen Aposteln gab, war die Verkündung des Evangeliums auf dem ganzen Erdkreis (griech. oikoumene) und zu allen Nationen (griech. pasin tois ethnesin):
Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. (Matthäus 24:14)

Was sagen die Apostel in Bezug auf die Verkündung des Evangeliums zu ihrer Zeit?

Der Apostel Paulus schreibt in Römer 10:16-18 folgendes über die Verkündung des Evangeliums:

Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht. Denn Jesaja sagt: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?" Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. Aber ich sage: Haben sie etwa nicht gehört? Ja, gewiss. "Ihr Schall ist hinausgegangen zu der ganzen Erde und ihre Reden zu den Grenzen des Erdkreises."

Der Apostel Paulus benutzt hier das gleiche Wort Erdkreis (griech. oikoumene), wie Jesus in Matthäus 24:14. Das Evangelium wurde auf dem gesamten Erdkreis verkündet. In Römer 16:25-27 schreibt der Apostel Paulus über die Verkündung des Evangeliums:

Dem aber, der euch zu stärken vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften nach Befehl des ewigen Gottes zum Glaubensgehorsam an alle Nationen bekannt gemacht worden ist, dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Der Apostel Paulus benutzt hier das gleiche Wort Nationen (griech. panta ta ethne), wie Jesus in Matthäus 24:14. Das Evangelium wurde bereits allen Nationen verkündet. Denselben Sachverhalt wirst du auch für Markus 16:15 und Kolosser 1:6 finden. In Kolosser 1:23 sagt Paulus, dass das Evangelium in der gesamten Schöpfung gepredigt worden ist.

Immer wieder finden wir dasselbe Muster: Jesus sagte voraus, dass Evangelium verkündet werden muss und die Apostel sagen, dass es bereits verkündet worden ist.

Zeichen des Endes und die Worte der Apostel

Da die Verkündung des Evangeliums ein Zeichen des Endes sein würde, müssten wir nun also konsequenterweise entsprechende Worte über das Ende in den Briefen finden. Was wird in den Briefen über das Ende gesagt?

Jakobus schreibt an die Zwölf Stämme:

Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange. Habt auch ihr Geduld, stärkt eure Herzen! Denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen. Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet! Siehe, der Richter steht vor der Tür. (Jakobus 5:7-9; Vgl. Markus 13:29)

Der Herr Jesus stand bereits vor der Tür. Das Ende war in greifbare Nähe gerückt. Dies sollte ihnen zum Trost dienen. Der Apostel Paulus schreibt in Römer 13:11,12:

Und dies tut als solche, die die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass ihr aus dem Schlaf aufwacht! Denn jetzt ist unsere Rettung näher, als da wir zum Glauben kamen: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.

Der Tag ihrer Erlösung war bereits sehr nahe herangerückt. In Römer 16:20 schreibt der Apostel Paulus, bevor er über die das verkündete Evangelium spricht (Vgl. 16:25ff. oben), folgendes:

Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter euren Füßen zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

Die Vernichtung Satans stand kurz bevor. Mit der Vernichtung Satans würde auch das Ende einhergehen. Der Apostel Petrus schreibt:

Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet! (1. Petrus 4:7)

Mit welchem Ereignis bringt der Apostel Petrus seine Äußerung in Verbindung? Gemäß den Worten Jesu würde vor dem Ende eine große Verfolgung einsetzen, auch als große Trübsal oder Drangsal bezeichnet. Apostel Petrus schreibt in demselben Kapitel Verse 12 und 13:

Geliebte, lasst euch durch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freut!

Offensichtlich hatte die große Trübsal bereits begonnen. Das Ende stand nahe bevor. Der Apostel Paulus schrieb, dass das Ende erst kommen könne, wenn der Abfall gekommen sei:

Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm, dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens (2. Thessalonicher 2:1-3)

Auch hier müssten wir entsprechende Worte der Apostel wiederfinden, wenn das Ende damals herbeigekommen ist. So ist es dann auch. Der Apostel Johannes schreibt über den Abfall:

Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist. (1. Johannes 2:18)

Da der Abfall gekommen war, wusste der Apostel Johannes das die letzte Stunde angebrochen war.

Abschließender Rat

Wenn wir dem Wort der Apostel vertrauen, wissen wir, dass das Ende bereits gekommen ist. Alle anderen sensationalistischen Spekulationen sind menschengemacht und abträglich für den Glauben an Gott und seine Verheißungen. Wie viele haben haben schon in ihrem Glauben Bruchschiff erlitten, weil sich die vielen neuzeitlichen Endzeiterwartungen nicht erfüllt haben.

Wir sollten uns, wie Timotheus, von solchen unheiligen leeren Reden abwenden, damit wir nicht vom Glauben abkommen (1. Timotheus 6:20f.).
stine2412  04.05.2018, 08:11

Allen Nationen konnte noch nicht gepredigt werden. Ich habe mich oft gefragt, wie es in islamischen Ländern ist, dort darf unter Todesgefahr nicht gepredigt werden. Aber wie ist es jetzt? Moslems flüchten in unsere Regionen und hier wird ihnen gepredigt. Wenn sie zurück in ihre Heimat gehen, nehmen sie das Gehörte mit.

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Praeterismus  11.01.2019, 17:17
@stine2412

Der Apostel Paulus, inspiriert durch Heiligen Geist, offenbart in Römer 16:25-27, dass das Evangelium "an alle Nationen bekannt gemacht worden ist". Du stellst dich also gegen das durch Heiligen Geist geoffenbarte Wort der Apostel. Das musst du mit Gott ausmachen. Als Christ muss man sich den inspirierten Worten der Apostel unterwerfen. Mir scheint es übrigens, dass du das Wort 'alle' in einer Art und Weise gebrauchst, welche nicht deckungsgleich mit dem Gebrauch der Apostel ist. Forsche mal in dieser Richtung weiter nach und du wirst selber sehen, wie es sich verhält. Ich wünsche dir Gottes Segen dabei.

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stine2412  11.01.2019, 17:50
@Praeterismus

Ehrlich gesagt, ich verstehe deinen Kommentar nicht. Ich habe Rö.16:25-27 gelesen und finde auch da nichts, was meinen Kommentar gegen den heiligen Geist stellt. Ja, natürlich ist allen Nationen der damaligen Welt gepredigt worden, sogar einige Germanen, Gallier und Briten mögen schon von der Botschaft gehört haben.

Aber bestimmt die Völker, in denen Juden in der Diaspora lebten. Einige waren wahrscheinlich in Jerusalem zum Pfingstfest, als über 120 Brüdern und Schwestern der Heilige Geist ausgegossen wurde und sie konnten in den Sprachen dieser Gäste das Evangelium verkünden. 3000 wurden am ersten Tag gläubig und nahmen das Gehörte in ihre Heimatländer mit - in die ihnen damals bekannte Welt.

Ich denke, forschen tut uns allen gut! Zumal es auch den Horizont erweitert.🤔😊

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Praeterismus  11.01.2019, 18:05
@stine2412

Ich schrieb meinen Kommentar als Antwort auf deine Aussage "Allen Nationen konnte noch nicht gepredigt werden". Nun schreibst du in deinem neuen Kommentar "natürlich ist allen Nationen der damaligen Welt gepredigt worden". Worauf willst du hinaus? Soll es zwei Erfüllungen geben? So etwas lehren die Apostel nicht. Nach der predigt des Evangeliums würde ja das Ende kommen. Die Apostel lehren an keiner Stelle, dass es mehr als ein Ende geben würde. Sowohl Jesus als auch die Apostel meinten die Nationen der damaligen Welt. Die Apostel haben uns geoffenbart, dass allen Nationen das Evangelium gepredigt wurde. Daher steht die Erfüllung dieser Worte Jesu auch nicht mehr aus. Die Worte Jesu aus Matthäus 24:14 haben sich bereits erfüllt.

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Praeterismus  12.01.2019, 10:09
@stine2412

Wir streiten ja hier auch nicht, sondern kommentieren nur unsere Aussagen.

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