Ist die Bibel ein Zauberbuch?

Nein. Eher eine lange Geschichte, die nicht dafür da ist, wörtlich genommen zu werden, stattdessen aber viele Wahrheiten und Denkanstöße enthält, die auch heute noch wichtig sind.

Wichtig ist auch, die Bibel wachen Auges zu betrachten. Zu lesen „Wenn dir wer 'ne Backpfeife gibt, halte ihm die andere Wange auch noch hin“ und zu denken: „Aha, das heißt, ich solle nicht zurückschlagen, sondern mit engelsgleicher Geduld noch mehr Schläge fressen“, das reicht nicht. Viele Aussagen müssen auch in einen Zusammenhang mit der damaligen Zeit und den damaligen Bräuchen gesetzt werden.

Nein, ich wüsste nicht, dass die Bibel einen Zaubertrick verrät oder Zaubersprüche enthält.

Manche sehen die Bibel als Gottes Wort und heilige Schrift. Wer nicht daran glaubt, kann aber dennoch nicht leugnen, dass die Bibel ein Ausschnitt der Menschheitsgeschichte ist. Viele Ereignisse sind historisch (nahezu) wahr. Sie zeigt, wie Menschen früher gelebt haben und welche Schwierigkeiten sie hatten, als sie sesshaft wurden, Städte gründeten und als viele Menschen an einem Ort zusammenkamen. Es mussten dann auch Verhaltensregeln her, Rollen geklärt werden usw. Auch für Atheisten ist es ein unfassbar wichtiges Dokument. Der stellenwert ist dann etwa so wie die Hieroglypheninschriften in Pyramiden.

Sie ist kein Buch zum anleiten von Zaubertricks, sondern teils ein ungenaues Geschichtsbuch und teils eine Sammlung von Sagen und Überlieferungen, basierend auf tatsächliche Vorkommnisse in grauer Vorzeit. Mit dem Wahrheitsgehalt vergleichbar mit den Götter- und Heldensagen der alten Germanen, wie etwa das Nibelungenlied.

Die Bibel, das sind gesammelte Schriften aus der frühen Antike versehen mit der eingeschränkten Begriffswelt der Menschen aus der damaligen Zeit.

Nicht mehr und nicht weniger.

Nein. Ich würde eher sagen ein ziemlich langes märchen