Ist der Wunsch nach einem Leben nach dem Tod nicht egoistisch?

24 Antworten

Ich denke, der Wunsch "ewig" zu leben... Liegt daran, das wir denken können. Und viele sich nicht vorstellen wollen ( und können) das ohne das eigene ich die Welt genauso weiterexestieren wird... Jeder einzelne von uns nimmt sich richtig wichtig. Und irgendwie glauben wir ja, das die Welt sich um uns dreht....

Erst wenn wir erkannt haben, das jeder von uns eigentlich nichts besonderes ist und ohne uns auch alles andere weitergeht, erst dann können wir loslassen. Und auch akzeptieren, das mit dem Tod unser Leben endet. Und wir nur in unseren Nachkommen weiterleben können.. und nicht in einen " Himmel"....

Wertelos  24.03.2023, 21:56

Das hat nichts mit Wichtigtun zu tun. Ich würde mir sehnlichst wünschen, dass nach dem Tod nichts mehr kommt, damit ich für immer meine Ruhe habe. Wissen kann ich das aber nicht. Wir wissen nicht, wie die Welt entstanden ist (auch ein Urknall braucht eine Ursache und die wiederum ebenfalls). Solange wir das nicht wissen, wissen wir nichts, da sämtliches Wissen unter dem Vorbehalt steht, ein Kartenhaus zu sein.

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Vorab: In der Ewigkeit pflanzt sich niemand mehr fort, es ist ein Leben in der Vollendung, das nicht mehr an Raum und Zeit gebunden ist wie auf Erden.

Jeder Mensch hängt am Leben, du auch. Ganz sicher wirst du es merken, wenn du in einer tödlichen Gefahr bist und nicht sterben möchtest. Es ist dem Menschen ins Herz gegeben, nicht nur auf Zeit glücklich sein zu wollen, nicht mehr Leid und Schmerz ertragen zu müssen und ewig geliebt zu werden. Wie anders könnte man es sich erklären, dass sich Menschen zu allen Zeiten Antworten auf das Woher und Wohin gesucht haben. Niemand will nur Zufallsprodukt sein, jeder möchte einen Lebenssinn haben, einzigartig sein, unentbehrlich und geliebt. Weiterhin wird jeder zugeben müssen, wie leidvoll es ist, einen lieben Angehörigen zu verlieren und keine Hoffnung zu haben, ihn jemals wiederzusehen.

Aber das allein würde ja den Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod nicht rechtfertigen. Sinn macht es ja nur dann, wenn es wahr ist. Und das glauben Christen, weil sie an die Offenbarung Gottes glauben, der uns aus Liebe erschaffen und für das ewige Leben mit ihm bestimmt hat. Dafür leben und sterben wir. Weil Gott es von Ewigkeit her so geplant hat und uns die Sehnsucht danach ins Herz gegeben hat.

Egoismus ist, wenn man den eigenen Vorteil auf Kosten anderer sucht.

Hier geht es um die persönliche Entscheidung eines jeden Menschen. Man nimmt keinem was weg, wenn man für sich alles erwartet, was Gott uns schenken will. Jeder ist frei, dies auch zu tun oder eben nicht.

Weiterhin ist deine Frage unverständlich. Im ersten Satz stellst du die These auf

"Es gibt (ein) Leben nach dem Tod: Das Leben anderer Menschen und Lebewesen, die weiterleben und sich fortpflanzen."

Im zweiten Teil fragst du danach, warum Menschen sich nicht mit diesem Wissen begnügen und mit ihrem Ich (das ist die Seele) unbedingt weiterleben wollen.

Ich stehe offenbar auf der Leitung. Das Weiterleben nach dem Tod gilt allen Menschen, die jemals auf Erden gelebt haben, und zwar mit Seele und Leib.

Ich empfinde es nicht als egoistisch. Ich kann sogar verstehen, dass man sich das wünscht, weil der Tod, sprich das höchstwahrscheinliche "Nichts" so unerklärlich für uns ist, wie beispielsweise die Unendlichkeit des Universums. Daran zu glauben, dass nach dem Leben noch etwas kommt, hilft wahrscheinlich, damit umzugehen und nicht zu verzweifeln.

Persönlich schließe ich nichts aus. Weder ein Leben oder etwas anderes danach, noch eben dieses Nichts.

Von Experte Bodhgaya bestätigt

Wenn man so argumentiert, könnte man auch fragen, ob es nicht egoistisch sei, dass sich KZ-Insassen die Freiheit wünschten. Schließlich ging es dank ihrer Zwangsarbeit den Nazis besser.

Der Tod macht Menschen Angst. Es ist ein nachvollziehbarer Wunsch zu wissen, was mit einem passiert, wenn man nicht mehr auf der Welt ist. Außerdem sind wir ungefragt in diese Welt geboren worden, da darf man sich ja wohl danach sehnen, dass dieses Ende eben möglichst gut für einen aussieht.

Hat nichts mit Egoismus oder Eigensinn zu tun! Ich kann als Mensch an das glauben wonach mir der SINN steht! Jeder hat einen eigenen Willen, auch wenn viele das weder glauben noch hinnehmen wollen. Sie sagen lieber:"ich kann nicht", besser wäre:"ich will nicht!" Und wenn ich Lust drauf habe, mich auf das Jenseits zu freuen (was ich nicht mache!) freue ich mich darauf. Macht auch Spaß, mit anderen über den grandiosen Film "Astral City" zu diskutieren, wo eben gezeigt wird: ein angeblicher Selbstmörder landet auf einer düsteren Ebene (vergleichbar mit Hölle, ohne Feuer aber und ohne Teufel, aber andere Seelen, die auch nur vor sich hin vegetieren. Evtl.ist das das Los all jener Seelen, die (als sie noch in einem Menschen steckten) früher eben nur pessimistisch drauf waren und anderen das Leben mies machten?!) und muss später erkennen: DAS Leben ist ein ewiger Zyklus - ist es das? Man wird es später selbst mitbekommen, wieso wartet nicht JEDER auf seine allerletzte Sekunde, bevor...Zuviele Fragen, auf die es JETZT noch keine richtige oder falsche Antwort geben wird!