Ist der Schellfisch ein Raubfisch oder ein Friedfisch?

4 Antworten

Die Unterscheidung in Friedfisch und Raubfisch ist absoluter Blödsinn. Die Begriffe sind nichts als Anglerlatein.

Fast ausnahmslos jeder der Fisch frisst absolut opportunistisch alles, das er bewältigen kann.

Es ist auch Blödsinn, die Frage wo räubische Ernährung anfängt an der Größe der Beute oder am Verhältnis der Jägergröße zur Beutegröße festzumachen.

Ist eine Sardine ein Raubfisch, wenn sie Zooplankton frisst, das verglichen mit ihrer eigenen Körpergröße relativ groß ist? Ja? Und was ist dann mit dem Walhai, der das gleiche Zooplankton frisst, das verglichen mit seiner eigenen Körpergröße aber winzig ist? Ein Friedfisch? Ich glaube nicht, dass ein Krill einen Walhai für friedlicher hält als eine Sardine.


Photon00  03.10.2020, 15:54

Es geht eher darum, dass ein Raubfisch sich vermehrt von anderen Fischen ernährt und diese auch aktiv fängt. Die haben auch meist entsprechende Zähne, die zum Fang von anderen Fischen ausgelegt ist. Ein Raubfisch wird sich aber eher nicht von pflanzlichen Dingen ernähren.

Ein reiner Friedfisch eher nicht von anderen Fischen, auch wenn das ab und zu mal vorkommen kann. Der ernährt sich eher von pflanzlichen Sachen oder Kleintieren wie Würmer und Larven. Mischformen gibt es auch noch.

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eieiei2  03.10.2020, 16:38
@Photon00

Mit wenigen Ausnahmen frisst jeder Fisch alles, das er bewältigen kann. Das heißt, alles das er fangen kann und das am Stück oder im Rahmen seiner Möglichkeiten zerkleinert ins Maul passt. Spezialisierung dient vor allem dazu, einzelne Nahrungsquellen besser erschließen zu können als andere Fische. Sie schließt nicht aus, dass er weiterhin, im Rahmen seiner Möglichkeiten alles frisst der er bekommen kann.

Wenn man 2 Gruppen einteilen will, dann muss man eine Gruppe einteilen, die nur tierische Nahrung fressen kann (tierische Nahrung reicht von Zooplankton bis zum Wal!) und eine andere Gruppe, die auch Pflanzen fressen kann. Die, die auch Pflanzen fressen können, sind nicht zwangsläufig friedlicher. Es gibt fast keine Fische, die sich nur von Pflanzen ernähren.

Auch der "vegetarische Bruder" des Piranhas, der Pacu, beißt andere Tiere nicht nur zur Verteidigung.

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Photon00  03.10.2020, 16:52
@eieiei2

Wenns so wäre, dann hätte ich schon in 22 Jahren kleine Fische oder Brut in den Mägen von Rotaugen, Karpfen und Schleien gefunden oder eben vermehrt pflanzliche Rückstände bei Hechten, Zander oder Barschen. Das findet man selten und wenn, dann wurde das mit verschluckt. Von reinen Pflanzenfressern schreibe ich auch nichts.

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eieiei2  03.10.2020, 17:26
@Photon00

In einem Hecht wirst Du keine Pflanzen finden, denn er kann sie nicht richtig verdauen und vermeidet es deswegen, sie zu fressen. Er ist auf tierische Nahrung spezialisiert. Mit Zander und Barsch sieht es genauso aus.

Rotaugen, Karpfen, Schleien und ähnliche Cypriniden sind eher auf langsame Beute aus, weil sie selbst keine Hochleistungsschwimmer sind und keine Fangzähne haben um stark zappelnde Beute festzuhalten. Auch von den Wirbellosen fressen sie bevorzugt die langsameren Vertreter. Gesunde Fischbrut ist immer auf der Hut. Alles das die ersten Lebenswochen gesund überstanden hat, ist weitestgehend sicher vor solchen Fischen. Was noch kleiner ist und sich nicht gut versteckt, wird bei Gelegenheit gefressen.

Würden sie keine Fischbrut fressen, warum kommen dann in einem Gewässer in dem sich nachweislich keine spezialisierten Räuber befinden, nicht jedes Jahr viele tausende Jungfische hoch? Sterben die alle nur, weil sie verhungern? Im Larvenstadium vor dem Freischwimmen werden sie leicht Beute von wirbellosen Jägern wie Libellenlarven oder Gelbrandkäfern. Sagen wir mal, da geht die Hälfte der Brut verloren. Dann müssten es immernoch Unmengen sein. Ab dem Freischwimmen sinken die Chancen dieser Fraßfeinde massiv. Trotzdem verschwindet der Großteil der Fischbrut, bevor er 5cm lang ist. Wo kommen die alle hin?

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Photon00  03.10.2020, 17:27
@eieiei2

Naja...es gibt ja auch viele Vogelarten, die Fisch fressen, Ratten, Schlangen usw.

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Der Schellfisch gehört zu den Dorschartigen (Gadiformes). Alle Dorschartigen leben in Schwärmen als Raubfische im freien Wasser oder auf dem Boden. Der Schellfisch ist wesentlich auf den Boden spezialisiert und frisst dort alles, was sich bewegt, auch Muscheln. Sein unterständiges Maul ist dafür spezialisiert. Sein Jagdgebiet liegt direkt in den dichten Tangwäldern und Korallenzonen. Zum Schutz vor dem ständigen Kontakt mit scharfen Kanten, hat der Schellfisch eine auffällig dicke Schleimhaut.

Traut sich bei hohen Tangwäldern auch in obere Wasserschichten, wenn Beute zu erwarten ist. Geht jedoch dem Kabeljau aus dem Weg, welcher mehr das offene Revier bevorzugt.

Die dicke Schleimschicht und das unterständige Maul erinnert an eine Brachse des Süßwassers. Weshalb der Schellfisch fälschlicherweise als Friedfisch (Brachse des Meeres) angesehen wurde. Der Kabeljau als (Barsch des Meeres). Beide haben jedoch mit dem Raubfisch Barsch sehr viel gemeinsam.

Der Schellfisch ist kein Friefisch...

"Nahrung: Ernährt sich von Bodentieren wie Würmer, Weich- und Krebstieren, kleineren Fischen und Fischlaich." Q:Anglertreff.org

Rein tierische Nahrung und gar keine pflanzliche Nahrung (Algen z. B.), auch oft Fische. Angler nutzen auch Fischimmitate als Köder, also jagen Schellfische auch aktiv. Zusammen spricht das klar gegen einen reinen Friedfisch.

"Der Schellfisch gehört zu den dorschartigen Fischen, ist aber – anders als sein „Bruder“, der Kabeljau – kein Raubfisch und Einzelgänger, sondern ein „Friedfisch“, der sich lieber im Schwarm und in Bodennähe aufhält."

Das ist etwas, was nicht stimmt. Dorsche (Kabeljau) treten oft im Schwarm auf (frag vor allem mal die Kutterangler und Kapitäne, die mit Echolot nach den Dorschschwärmen suchen) und leben meistens auch in Bodennähe, sofern die nicht gerade Heringe jagen. Daher keine seriöse Definition / Vergleich.

Der Beweis: https://www.youtube.com/watch?v=qma-YM9Rgpw

Die Frage ist jetzt was dein Lehrer hören will. Wie es eigentlich wirklich ist oder entsprechende Erklärungen von irgendwelchen Seiten. Vielleicht würde ich beide Dinge nennen und den Widerspruch aufzeigen bzw. die allgemeine Definition "Friedfisch" nennen und sagen, dass es dennoch kein reiner Friedfisch ist, sondern ein Raubfisch bzw. mindestens ein räuberischer Friedfisch (sowas gibts auch z. B. beim Döbel, Rapfen)

Woher ich das weiß:Hobby – Über 20 Jahre Erfahrung

Ist ganz schnell gegoogelt

"Der Schellfisch gehört zu den dorschartigen Fischen, ist aber – anders als sein „Bruder“, der Kabeljau – kein Raubfisch und Einzelgänger, sondern ein „Friedfisch“, der sich lieber im Schwarm und in Bodennähe aufhält."


Lolul2009 
Fragesteller
 03.10.2020, 10:49

Ich kenn mich damit nicht so gut aus👍

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Photon00  03.10.2020, 12:36

Stimmt aber nicht.

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