Ist der Islam frauenfeindlich?
Ich persönlich bin unschlüssig. Ich habe einige Versen des Koran's gelesen und muss zugeben, dass ich über viele Äußerungen bezüglich Frauen extrem schockiert war. Allerdings meinen viele Muslime, dass die Frau im Islam einen sehr hohen Stellenwert hat. Wie ist eure Sichtweise bezüglich Islam & Frauenfeindlichkeit?
14 Antworten
Hängt davon ab.
Denn: Eine Religion kann alles erklären - und das Gegenteil davon.
Wenn es opportun ist - zum Beispiel hier bei uns - dass der Koran frauenfreundlich sein soll, dann wird er entsprechend interpretiert (und alle anderen lesen den Koran falsch).
Wenn es opportun ist - zum Beispiel in einigen arabischen Ländern - dass der Koran nicht so frauenfreundlich sein soll, dann wird er halt passend interpretiert und das Ergebis als frauenfreundlich bezeichnet (und alle anderen lesen den Koran falsch).
Damals war das eben so ein patriarchalisches System, das leider in vielen muslimischen Ländern immer noch so praktiziert wird. Viele sog. islamische Länder sind Gottesstaaten,sind keinen Schritt weiter gekommen und richten sich immer noch nach steinzeitlichen Gesetzen. Die Frau hat einen hohen Stellenwert lt. Meinung vieler Muslime weil Gleichberechtigung ein Fremdwort ist. Das kann mann nicht mit westlichen Maßstäben vergleichen. Solange eine Frau das tut, was Männer von ihr verlangen, Vater, Bruder, Ehemann wird sie eben noch wertgeschätzt. Tut sie das nicht, hat eine Beziehung vor der Ehe, geht ohne Erlaubnis aus dem Haus ohne Kopfbedeckung oder begeht Ehebruch, geht der Stellenwert gegen Null und es drohen Körper- und Todesstrafe.
Vor ein paar Monaten sah ich eine Doku auf Al Jazeera (englisch), das junge Frauen aus Nordafrika als Haushaltshilfen, Kinderbetreuerinnen nach Iran, Libanon, Saudi-Arabien, Singapur usw über darauf spezialisierte Vermittlungsagenturen im großen Umfang für ein paar Jahre angeworben werden. In der Doku haben dann mehrere Frauen, die diese Stellen angenommen haben über grausame Mißhandlungen, Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen. und Behandlungen unter Sklavenähnlichen Zuständen berichtet. Die Frauen mussten das dann die vollen 2 Jahre über sich ergehen lassen, weil ihnen bei Ankunft der Reisepaß und sogar ihre Handys von den Gastfamilien abgenommen wurden. Mehrere der Frauen hielten es nicht aus und begingen Selbstmord als Ausweg. Das wurde so schlimm, das einige Nordafrikanische Staaten sogar die Ausreise von Frauen nach zb Saudi-Arabien verboten.
Etwas ähnliches passiert im Prinzip mit männlichen Leiharbeitern. Die beispielsweise in Dubai unter katastrophalen Bedingungen arbeiten. "Moderne Sklaverei" und das ist wohl nicht untertrieben.
Mit dem Islam selbst hat diese Einstellung erst mal relativ wenig zu tun.
Aber natürlich ist das verwerflich und die dortigen Redelsführer unterstützen diese Bedingungen.
Besonders aus afrikanischen Ländern kommen solche Meldungen. Ich kenne Fälle mit Schwestern aus Senegal, Nigeria, Somalia oder Togo, die in den Golfstaaten arbeiten. Da spielt anscheinend auch noch eine rassistisch Komponente rein, obwohl der Islam das verbietet. Rassismus kennt keine Religion und ist ein weltweites Übel, an dem sich leider auch Muslime beteiligen.
Nun, das hat aber mit dem Islam nichts zu tun. Vor Jahren gab es bei uns mal in Köln einen Skandal, weil au Pair Mädchen im Bordell gelandet waren. Und die Täter waren keine Muslime.
Entgegen der Weißweichspülrhetorik von Islam-Apologeten ist der praktizierte Islam überwiegend sehr wohl frauenfeindlich:
Es wird zwar BEHAUPTET, Frauen seien im Islam "das Wertvollste" - Die gelebte Religion spricht dem jedoch auf grauenvolle Weise Hohn!
NATÜRLICH hat die Frau einen hohen Stellenwert im Islam: ALS SACHE! - "Frauen sind im Islam wie Diamanten!" - JA, deshalb muss man sie einsperren, wegschließen, am besten in dunkle Tresore, weil sie sich sonst klauen lassen! ....und man muss sie eifersüchtig bewachen.
Ja und "Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter" - Klar: Weil sie dauernd darauf rumtrampeln und weil man ins Paradies nur kommt, wenn man die Mutter vorher beiseite schubst!
MENSCHLICH ist ein solcher Umgang nicht!
Allein die Tatsache, dass Musslimas keine Andersgläubigen heiraten dürfen, dass ihnen die Last für die "Verhinderung von Unzucht" aufgebürdet wird und unmenschliche Vermummungsvorschriften gemacht werden, dass ihre Aussage vor Gericht nur 50% der Aussage eines Mannes zählen (um nur wenige Beispiele zu nennen)
Der Islam per-se nicht. Da aber viele muslimischen Ländern Gesellschaftsordnungen pflegen, in denen das Patriarchat in der Familie über allem steht, ist es eben deren Gesellschaftsordnung, die frauenfeindlich sein kann.
Ich auch nicht. Ich kann nur das wiedergegeben, was mir Imame bei der gemeinsamen Sozialarbeit erzählen.
Aber es ist leider das gesellschaftliche Strukturmodell
Völlig richtig. Schon Aristoteles wusste, dass sich fast alle Menschen herrschenden politischen Systemen und gesellschaftlichen Strukturen unterordnen und dass vermeintliche schlechte Eigenschaften oft dem geschuldet sind, dass den Menschen die Erfahrung mit anderen politischen und gesellschaftlichen Strukturen fehlt.
Und oftmals sind es bis auf wenige Ausnahmen dann wir Männer, der notfalls mit Gewalt den Wandel und "modernes Denken" unterdrückt. So auch beispielsweise im Iran u.ä. Die Religion ist dann einfach nur Mittel zum Zweck. Das haben wir Christen ja auch über Jahrhunderte "gut hinbekommen", die Frauen zu unterdrücken, sie hinter den Herd zu verbannen und das alles über unsere Religion zu begründen.
Zumal die Sklaverei in dieser Gegend, als der Qur’an offenbart worden war, nicht vergleichbar ist mit der römischen etwa. Es gab keine Massensklaverei, sondern in der Regel waren sie sowas wie Hausdiener. Und die Freilassung eines Sklaven galt seither als verdienstvoll und segensreich. Es war also die Tendenz, nach und nach die Sklaverei abzuschaffen. ... Das ist auch einer der Gründe, warum eine Hundertschaft namhafter muslimischer Gelehrter vor ein paar Jahren in einem Offenen Brief an den IS-Führer al-Baghdadi theologisch begründet auch die Wiedereinführung von Sklaverei als unislamisch und qur’anwidrig gebranntmarkt, als eine schwere Sünde befunden haben.
Ist doch unerheblich, was man "soll" erheblich ist, was mit Frauen in überwiegen musslimischen Ländern passiert!
Wenn man sich die Hetze selbsternannter Islamkritiker anschaut, ist es offenbar doch wichtig. Denn es wird ja dem Islam als solches unterstellt, dass der Koran befehlen würde, man solle Frauen unterdrücken und schlagen.
Dass dem offenbar nicht so ist, zeigt einmal mehr, dass es Hetzern gar nicht um die Wahrheit geht.
was mit Frauen in überwiegen musslimischen Ländern passiert!
Und auch das ist schlichtweg falsch. Es gibt genug überwiegend muslimische Länder, in denen Frauen nicht ständig geschlagen und unterdrückt werden.
Für mich bleibt stehen, dass diejenigen, die so etwas tun, sich ihre Rechtfertigung zurechtbiegen. So wie sich viele Straftäter auch gerne mal ihre Begründung für Straftaten zurechtbiegen. Dass das vielleicht keinen Sinn ergibt, das interessiert solche Männer nicht.
Soweit mir das erklärt wurde, ist der Islam sogar eher gegenteilig eingestellt. Man soll die Frauen (auch die versklavten, denn Sklaverei war damals noch üblich) achten und respektieren.