Ist das Universum ein Organismus?


13.05.2022, 10:35

Schreibt gerne Eure Meinung dazu u.o. was ihr denkt WAS das Universum sein könnte und sein wird.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es wäre kein Organismus wie wir gegenwärtig Organismen definieren, und es würde auch an seinem "Kopf", wo auch immer dieser wäre, nach dem was wir gegenwärtig wissen kein Bewusstsein haben. Aber wir haben doch ein Bewusstsein. Wir sind die Augen dieser Welt.

Der Raum zwischen uns trennt uns nicht wirklich, sondern er verbindet. Was ist dann sonst mit dem 99,9%igen Raum innerhalb von Atomen oder zwischen den einzelnen Zellen in unserem Körper? Genauso wie die Zellen innerhalb unseres Körpers miteinander verbunden sind und eine Einheit ergeben, so sind wir alle miteinander verbunden und ergeben insgesamt eine Einheit. Wer entscheidet letztendlich was "innen" und was "außen" ist? Warum sollte der Raum innerhalb meines Körpers verbinden und der Raum außerhalb uns separieren, wenn innen und außen absolut betrachtet nicht existieren? Unsere Körper sind genauso Teil des Außen wie das Weltall. Wenn der Raum also "in uns" verbindet, dann macht er es auch außerhalb von uns.

Zurück zum Vergleich mit unseren Zellen. Jede einzelne Zelle für sich ist dumm und besitzt nur eine geringe Intelligenz. Milliarden solcher Zellen ergeben jedoch einen intelligenten Menschen. Eine Ameise oder ein Mensch für sich kann nicht besonders viel anrichten, doch wenn sie sich in Gruppen zusammentun entsteht eine neue Entität als Ameisennest oder Metropole die mehr ist als die Summe seiner Teile und dessen Intelligenz die des Individuums um viele Potenzen übersteigt.

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Wenn ich mein Körper bin und der Organismus ein System in welchem jedes Organ von jedem anderen Organ in Abhängigkeit entsteht, dann sind Magen, Lunge und Herz nur unterschiedliche Ausdrücke ein und desselben Geschehens. Wir separieren diese Teile in unserer Sprache doch im Bauch einer Mutter wachsen sie alle in gegenseitiger Abhängigkeit zueinander und bedingen sich gegenseitig.

Genauso findest du auf der Erde keine Blumen ohne Bienen oder keine Bienen ohne Blumen oder irgendein Insektenäquivalent. Bienen und Blumen haben sich genauso wie Herz und Magen in gegenseitiger Abhängigkeit entwickelt. Sie sind beide verschieden Ausdrücke ein und derselben Entität wie unsere Hände und Füße. Das hier ist nur ein Beispiel aber der gesamte Planet Erde hat sich in diesem Prinzip entwickelt. Tatsächlich die gesamte Existenz aber bleiben wir bei "Erde". Sterben Bienen aus, sterben Pflanzen aus. Sterben Pflanzen aus sterben Pflanzenfresser und danach die Fleischfresser aus und auch wir würden das vermutlich nicht überleben.

Wenn wir so sehr von Bienen und Blumen abhängig sind dass wir diese nicht auf absoluter Ebene von uns trennen können, bedeutet das nichts anderes als dass diese einfach nur andere Aspekte von uns selbst sind. Wir sind diese Bienen und Blumen.

Genauso wird in der chinesischen Philosophie gerne ein Gleichnis genommen welches die wechselseitige Abhängigkeit von allem was existiert darstellen soll, welches "Indras-Netz" genannt wird. Stell dir am morgen ein Spinnennetz mit Tausenden von Tautropfen vor, und in jedem Tautropfen spiegelt sich das Bild und die Position jedes einzelnen Tropfens, und in jeder einzelnen dieser Spiegelung die reflektion jedes anderen, und so bis ins unendliche. Wenn sich nur eine einzelner Tropfen um einen Mikrometer verschiebt beeinflusst das ALLE ANDEREN. So beeinflusst der Sauerstoffgehalt, eine Obstfliege oder der Text hier Leute teilweise immens, sodass wir eigentlich keine klare Grenze setzen können wo etwas oder jemand wirklich beginnt und wo aufhört. Wir setzen die Trennungen sprachlich oder konzeptionell um mithilfe dieser logischen Separierung die Welt analysieren und verstehen zu können und um miteinander zu kommunizieren, "but all our separation leaves the world undivided" -Alan watts.

Das einzige echte "Atom" ist die Existenz selbst. Ein unendlich komplexes "Wesen", in welchem Organismen soetwas wie verdichtete Knotenpunkte sind in welchen sich die absolute Intelligenz dieses Universums auf sehr interessante Weise verdichtet und von hieraus seiner selbst bewusst wird. Doch wir sind alle dieses eine Wesen. Jeder einzelne von uns ist ein Ausdruck, eine Funktion des gesamten Geschehens und genauso intrinsischer Teil der Natur wie eine Flamme oder wie die einzelnen Neuronen in unserem Kopf eine Einheit ergeben.

Und eine der Hauptgründe warum wir das nicht sehen ist, weil wir gegenwärtig glauben das Universum sei tot, unbelebt und unintelligent. Und doch sitzen wir hier.

Das Universum ist das innere eines Quarks, welches das innere eines Protons ist, welches ein Bestandteil eines Kohlenstoffatoms eines Regenwurms in Norddeutschland ist.

Hallo Pelle374,

wenn wir einen Organismus so definieren, dass er von Wechselwirkungen, die über die grundlegenden physikalischen hinausgehen (aber letztlich darauf beruhen), lebt, wäre das Universum selbst kein Organismus. Es "lebt" von den grundlegenden Wechselwirkungen alleine.

Dennoch können diese - und das ggf. nur in der beobachteten Größenordnung - etwas zu Stande bringen, was einem Organismus ähnlich erscheint.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Nein, der sprichwörtliche Arsch der Welt ist nur ein metaphorischer Körperteil.

Wohl eher nicht. Es könnte allerdings die Einbildung eines Organismus (oder auch nur eines einzelnen Gehirns) sein.

Siehe auch Boltzmann-Gehirn.

Tamtamy  13.05.2022, 10:41

Würdest du sagen, dass du die Diskussion um die Boltzmann-Gehirne verstanden hast? (Ich nicht.)

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