Ist das menschlich vertretbar oder schon verwerflich?

14 Antworten

Man kann leichtfertig über solche Dinge reden, wenn man noch nicht im Berufsleben steht. Du wirst für jeden Abend dankbar sein, den du Zuhause verleben kannst und nicht unterwegs sein musst.


"Moralisch verwerflich" würde ich das nicht nennen, aber absolut nicht erstrebenswert. Menschen, die so denken wie Du, sind meiner Meinung nach für die gesellschaftliche Kälte und schlimmen ökologischen Zustand der Welt mitverantwortlich. Wenn Du so leben willst - bitte, aber Freunde wirst Du damit wohl kaum finden. Ist ja wohl von Dir auch nicht gewollt.

Geld und Macht sind so vergängliche Dinge. Wenn Du Pech hast, ist Beides von einem auf den anderen Tag futsch. Und wenn Du mal die Augen zu machst und von dieser Welt gehst, wirst Du absolut nichts davon mitnehmen können.


jordanbelfortjr 
Fragesteller
 24.11.2016, 23:02

Wenn es nur solche "Gutmenschen" geben würde und jeder nur auf menschliche Bindungen aus ist, dann wäre unsere Welt nicht so wie sie jetzt ist. Man braucht immer Menschen die die Globalisierung voranbringen und die Führungsqualitäten aufweisen können.

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SedOwl  24.11.2016, 23:41
@jordanbelfortjr

Also, ich finde die Welt (d. h. die von Homo oeconomicus) gar nicht so erstrebenswert. Ökonomen richten die Welt zugrunde, nicht die sog. "Gutmenschen".

Ob die Globalisierung grundsätzlich ein Segen ist, darf bezweifelt werden. Und "Führungsqualitäten" finden sich auch überall dort, wo etwas schiefläuft... 

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jordanbelfortjr 
Fragesteller
 24.11.2016, 23:52
@SedOwl

Natürlich ist die Globalisierung ein Segen. In den letzten Jahrzehnten wurde die Menschheit mit so vielen nützlichen Dingen bereichert. Das ist unter anderem der Globalisierung zu verdanken. Außerdem schuf sie Millionen neue Arbeitsplätze. Und was glaubst du wer die ganzen Unternehmen und Länder führt? Nur Nichtsnutze? Das glaubst du ja selbst nicht. 

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lamarle  26.11.2016, 21:40
@jordanbelfortjr

Ich wüsste jetzt nicht, was daran verkehrt ist, ein guter Mensch zu sein.

"Wurde die Menschheit mit so vielen nützlichen Dingen bereichert" - nützlich für wen? Für alle Menschen oder nur für einen Teil? Nützlich auch für den Rest der Lebewesen auf der Erde? Wir Menschen sind ein Teil der Natur und des Ökosystems Erde. Nur weil unser Gehirn so beschaffen ist, dass es geeignet ist, unsere Umwelt nach unserem Interesse zu formen, macht uns das nicht besser. Es genügt eine Laune der Natur, um all unsere Errungenschaften außer Betrieb zu setzen. Hurrikane, Vulkanausbrüche, Tsunami, Meteoriteneinschläge - und es ist vorbei mit unserer Herrlichkeit.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Globalisierung - aber bitte auf eine Art und Weise, die allen Menschen gleiche Chancen einräumt und ökologisch verträglich ist. Ansonsten sägen wir uns nämlich den Ast ab, auf dem wir unseren Allerwertesten platziert haben.

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Ich finde, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.

Und warum soll es verwerflich sein? Klar bestimmt wird es von manchen nicht als gut angesehen, aber im Endeffekt ist es doch jedem selbst überlassen, was für Ziele man im Leben hat oder auch nicht.

In vielen Punkten mache ich das was dir vorschwebt, schon seit 20 Jahren. Allerdings gehe ich total anders damit um. Ich habe Familie, ich habe auch Macht, aber ich geile mich nicht daran auf. Als Construction manager spiele ich allerdings nicht in der Liga, die dein Ziel zu sein scheint. Aber in den letzten Jahren habe ich auch sehr viele Topmanger kennengelernt.

Eigentlich hatten sie alle ein Familienleben. Heiligabend arbeitet keiner und auch Silvester feiern die allermeisten und sind nicht geschäftlich unterwegs.

Die, die sich so in ihren Job reinsteigern und auch an den "heiligsten" Feiertagen durcharbeiten wollen, haben meistens "einen an der Klatsche" und sind eher im mittleren Managment zu finden. Ein Topmanager hat viele andere Leute um sich herum, bzw. unter sich. Und jemand, der 80 Std. die Woche arbeitet, bräuchte auch das Team, dass dann genauso bedinugslos mitziehen würde.

Ein guter Manager braucht gar nicht mehr als 50 Std zu arbeiten wenn er sich, seine Zeiteinteilung und sein Umfeld richtig managt.

Und auch dann erhält er Boni und ist wahrscheinlich hochangesehen (worauf du ja Wert zu legen scheinst). Ein "Bekloppter", der nur für seinen Beruf lebt und seinen Mitarbeitern fast unmögliches abverlangt, kann kaum damit rechnen, dass er dafür von irgendjemanden bewundert wird. Wobei solche Leute meistens so narzistisch sind, dass ihnen die eigene Bewunderung genügt :-)

Ich möchte später [...] viel Geld besitzen.

Geld ist kein Zweck, sondern allenfalls ein Mittel. Wer viel Geld haben möchte, nur um viel Geld zu haben, hat eigentlich nichts davon. Geld ist ein Tauschmittel um etwas zu bekommen, was entweder wieder nur ein Mittel ist, oder einen eigenen Zweck hat, also letztlich ein Konsumgut ist, um eine oder mehrere Person zu ernähren, zu unterhalten oder dergleichen.

Flugzeuge meine Fortbewegungsmittel.

Warum sollte ein Mensch mehrere Flugzeuge haben? Unsinniger geht es ja kaum noch, denn man kann ohnehin immer nur mit einem unterwegs sein.

man bekommt dafür nen satten Boni,

Von wem will man Boni bekommen, wenn man bereits reich ist? Es gibt wohl kaum irgendwelche Angestelltenjobs, bei denen man derart reich wird, wie Du Dir das vorstellst, und nur bei solchen, wo man nicht direkt der Inhaber eines Unternehmens ist, kann man Boni zugeteilt bekommen, sondern allenfalls diese als Inhaber selbst wählen, nur sollte dies in letzterem Fall im Rahmen des wirtschaftlichen Interesses des Unternehmens bleiben.

Im Übrigen ist die Einzahl für Boni Bonus, also entweder meinst Du "nen" Bonus, oder mehrere Boni, beides gemischt ist falsch.

Durch einen solchen Lebensstil sind feste, langanhaltende Beziehungen und Kinder nur hinderlich.

Alles klar Mr. Scrooge, Du wirst schon sehen, was Du von einer solchen Einstellung hast. Auf jeden Fall wirst Du mit einer solchen Einstellung, in der Du langfristige Beziehungen oder gar Familie meidest, spätestens im höheren Alter, sofern Du dieses aufgrund des Jobstresses überhaupt erreichst, private Einsamkeit ernten.