ISt das Leben für Jugendliche heutzutage schwerer als vor 20 Jahren?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Denkt ihr es ist einfacher als früher? 53%
Denkt ihr es ist schwerer als früher? 47%

11 Antworten

Denkt ihr es ist schwerer als früher?

Ist zwar schon länger her aber meine Mutter sagt z.B., dass sie froh ist nicht heute groß geworden zu sein. Die Schule ist um einiges schwerer als damals. Während meine Mutter damals nur Mathe, Deutsch, Geschichte, Musik und Sport hatte, haben wir heute zusätzlich noch Englisch, Französisch (Ich hatte auch Latein), Physik, Bio, Chemie, Kunst. Außerdem sagt sie, dass sie früher um 12 bis 13 Uhr immer Schulschluss hatte und ich habe mich immer gefreut wenn ich um 14 Uhr Schluss hatte weil ich meistens bis 16 Uhr Schule hatte.

Ansonsten werden Kinder heute langsamer erwachsen was aber daran liegt, dass es früher nicht so hohe gesellschaftliche Ansprüche gab. Eine Ausbildung war nicht so wichtig meine Mutter hat auch keine Ausbildung, sondern nach der Schule direkt in einer Metallfirma gearbeitet bis heute noch. Und wir müssen erstmal unsere Zeugnisse dem Chef vorlegen was damals egal war. Wir kämpfen um Arbeit und müssen dafür mehr Leistung an den Tag legen und in jedem Schulfach am besten eine gute Note haben.

Das fiel mir vor allem auch dann auf, als meine Oma gemosert hat wieso ich eine Ausbildung mache sowas brauch man nicht da geht man einfach irgendwohin und sagt "ich möchte jetzt hier arbeiten" und gut ist. Da musste meine Mama auch sehr lachen und hat versucht ihr zu erklären, dass es heute doch nicht mehr so einfach wie damals ist.

Natürlich mussten damals Kinder und Jugendliche viel mehr im Haushalt helfen als heute. Aber nach der Schule musste Mama aufräumen und durfte dann raus gehen. Wir hingegen sitzen dann meistens noch 2 Stunden an Hausaufgaben oder müssen lernen um mit dem vielen Stoff hinterherzukommen. Aber auch ich musste am Wochenende noch putzen helfen und nach der Schule kochen.

Die meisten jungen Leute machen aber ihr Abitur und studieren dann weil man so die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, weshalb wir eben nicht so früh wie unsere Eltern auf eigenen Beinen stehen können. Außerdem leben wir heute in einer Profitgesellschaft, in der es immer nur darum geht viel mehr zu produzieren und daraus Gewinn zu machen. Das sieht man auch an immer mehr werdender Schichtarbeit, Firmen haben teilweise heute 24 Stunden Besetzung, Supermärkte wie REWE bis 22 Uhr auf und damals war Mittags alles zu. Wer nach 12 Uhr zum Bäcker ging, stand vor geschlossener Tür sagt Oma. Nach dem Krieg waren alle Menschen miteinander, heute sind alle gegeneinander. Jeder kümmert sich heute nur noch um sein eigenes Leben, seine eigene Beförderung auf der Arbeit. Wir sind quasi Konkurrenten.

Vielleicht mehr Gruppenzwang bei der Anschaffung wie hochwertige Smartphones? Ob es bei Markenkleidung damals auch schon so war weiß ich nicht.

Die Erwartungen an schulische Leistungen sind höher. Damals war Realschule auch okay. Heute soll jedes Kind studieren und Arzt oder so werden. Eine normale Ausbildung reicht vielen Eltern nicht mehr..

Ansonsten fällt mir nicht viel mehr ein. Denke damals war auch nicht alles leicht. Viele Jugendliche jammern heutzutage nur rum, weil das Leben zu "unchillig" ist.

Das kommt auf den Standpunkt und das Thema an. Ich nehme mal die Schule.

Ich fand es früher schwerer oder zumindest aufwändiger. Wenn wir etwas nachschlagen mussten, sind wir in die Stadt in die Bibliothek und haben stunden- oder gar tagelang Bücher gewälzt, bis wir etwas Stoff zusammen hatten. Heute - siehe Deine Frage - tippt man es kurz im Netz in einem Forum oder googelt es.

Das ist aber auch gleichzeitig ein Nachteil für heute, denn man muss aus der Fülle der Informationen das Wesentliche rausholen. Dazu gibt es noch jede Menge Fake-Angaben, die es bei uns so nicht gab - bzw. jeder "Depp" gibt seinen Senf zu etwas und Du hast keine Ahnung, ob das auch so ist.

Und nun kommt wieder ein negativer Beigeschmack: Durch die Einfachheit Infos über den PC zu erhalten wird man bequem, aber die Flut an Infos in Verbindung mit der Bequemlichkeit macht das Ganze sehr oberflächlich. Noch besser sieht man das an Apps wie Twitter: nur 280 Zeichen (anfangs sogar nur 140) und das wars.

Weniger Freizeit? Ich war noch Samstags in der Schule, auch im Gymnasium.

Mehr Stoff? Naja, die Fächer von heute gab es zu meiner Zeit auch schon (auch Informatik) und wir hatten zudem noch "AGs" wie Astrophysik als Zusatzfach. Und 1+2 war auch schon bei uns 2, so wie heute.

Und wir haben seinerzeit relativ viel im "Kollektiv" gelernt, also haben uns einfach in kleinen Gruppen (2-3 Leutchen) zusammengesetzt. Somit hatten wir einen direkten Austausch von Meinungen beim Lernen.

… da gäbe es noch Einiges mehr.

Die Antwort kommt sicherlich zu spät für deinen Text, jedoch möchte ich dir trotzdem noch einige Punkte nennen, falls es dich noch interessieren sollte:

Ablenkung: heutzutage ist so gut wie jeder Mensch ein Junkie ohne es zu merken, vorallem eben Jugendliche, da sie es nicht anders kennen. Sie wachsen mit Handys und weiteren Bildschirmen auf, die gezielt dafür entwickelt sind einen Menschen süchtig zu machen, sprich heutzutage ist es viel schwieriger sich auf die wirklich wichtigen Sachen zu konzentrieren, da man sich sehr schnell den nächsten Dopaminkick holen kann (Social Media/ zocken)

Stress: während man früher mal einfach abschalten konnte und mit seinen Gedanken alleine war, hat die Menschheit dies heute verlernt. Wir setzen uns wenn wir mal eine Pause haben vor einen Bildschirm und vermeinen abschalten zu können. Falsch gedacht! Unser Gehirn wird heute durchgängig mit Informationen gefüttert, dies führt zu selbst gemachten Stress und kann auf Dauer, wie es meist der Fall ist zu Krankheiten, wie z.B. Depressionen führen. Zudem kommt das ständige Abruf bereit sein. Während früher alles klar geregelt war und as Leben allgemein ruhiger war, versetzen wir uns heute in unnötige Flexibilität, die die Klarheit des Lebens stark beeinflussen kann.

Komplexität/Überforderung: eigentlich ein Traum nachdem sich die Menschheit immer sehnte wurde uns zum Verhängnis, in unserer heutigen Zeit haben wir einen Überschuss an allem! Menschen werden dadurch Orientierungslos. Während man früher (etwas länger her als 20 Jahre) zur Zeche ging, Handwerker oder Gelehrter wurde oder wie die meisten ein einfaches Farmleben führte, gibt es heutzutage so viele Berufe, dass man sich nicht mehr entscheiden kann, was auf den Nachteil an zu viel Freiheit schließen lässt. Außerdem kannst du heute alles machen, dadurch fühlen sich auch viele überfordert, das Leben wird nicht mehr vorgeschrieben. Möchtest du in ein anderes Land? Amerika ist doch toll! Nur merkt man nachher wieder das man das nächste will, was mich zum nächsten Punkt führt

Gier: früher hatte man eine Hose, ein paar Socken Unterhosen, Hemden und einen Sonntagsanzug, heute wollen wir immer mehr, was nicht dem Individuum sondern dem System geschuldet ist (wir sehen andere Leute besser Leben und wollen dies auch, obwohl wir doch schon soviel haben. Diese Gier führt zu dem Denken, dass heute alles schwieriger und schlechter sei, dabei kann glücklich sein so einfach sein

und zwar: mit Dankbarkeit! Anstatt nur hinauf zu schauen zu anderen, sollten wir lieber auf die herabschauen denen es schlechter geht und schon wird man merken „quasi lebt ja heute jeder wie ein König!“ und auch akzeptieren, dass ihr genug haben und vielleicht minimalistisch Leben sollten.

zudem gibt es noch etliche weitere Faktoren um ehrlich zu sein, wie z.B. Bürokratie und dem damit verbundenen Druck des Systems und der Gesellschaft, wie auch das die Liebe heutzutage durch die massige Zahl an verfügbaren Partnern, vorallem unter Jugendlichen, durch das Internet, aber auch bei Erwachsenen, die Heute wie niemals zuvor soviel reisen und viel von der Welt sehen, viel viel wählerischer geworden sind und dementsprechend häufig ihre Partner wechseln.

Hoffe ich konnte einigen eine neue Sichtweise auf das Leben geben :D

santozz  14.01.2021, 08:29

Dankeschön, hab dasselbe Thema haha

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Denkt ihr es ist schwerer als früher?

Bin zwar selbst erst 18, aber unser Eltern vor 20 Jahren hatten einfach mehr Freiheiten. Ihnen war es noch erlaubt einfach rauszugehen, sich mal daneben zu benehmen ohne dass es direkt auf Insta oder Snapchat ist. Das Leben an sich war auch einfacher. Du musst sehen wie viel Technik in den letzten Jahren dazu gekommen ist, wie sich die Gesellschaft verändert hat:

Political Correctness

Pädagogische Haltung in Sachen Erziehung usw.

Kinder bzw. Jugendliche haben damals "einfacher" und "stressfreier" gelebt, sie hatten Spaß daran. Schau dir die Trends von damals an: Schau allein mal an wie Sie rumgelaufen sind, was sie tagtäglich gemacht haben. Tanzen, spaß haben.

Selbst der "politische Feind" war damals viel "einfacher definiert". Du hattest Westen und Osten, heute hast du soviele Gefahren, so viel Leid, alles wird gesehen und irgendwie erreicht es dich selbst als Teen, obwohl man garnicht so viel machen kann.. Oder etwa doch?

Natürlich hast du heute auch sehr viel mehr Freiheiten allein durch bspw. das Internet. Du bist immer erreichbar, du kannst die Leute sehen die 1000e Kilometer entfernt ist.

Aber um es Zusammenzufassen: Das Leben früher war einfacher. Heute ist es komplizierter.

Und auch wenn es wahrscheinlich toller ist ein kompliziertes Rätsel, ein kompliziertes Game , ja selbst ein komplizierten Konflikt zu lösen, gelingt das viel seltener als ein einfaches zu meistern..

Meine Meinung Bro haha

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
mondfaenger  07.01.2020, 23:23
Das Leben früher war einfacher. Heute ist es komplizierter.

Es ist auch heute nicht komplizierter. Die Jugendlichen machen es sich kompliziert.

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mondfaenger  07.01.2020, 23:29
@NikoKnecht

Stimmt! Von Verantwortung will heutzutage auch keiner mehr was wissen! Sie wollen nur noch Rechte, von Pflichten will keiner was wissen.

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verreisterNutzer  12.01.2021, 01:06
@mondfaenger

Das ist die knifflige Frage: Machen es sich die Jugendlichen kompliziert oder kennen sie es bloß nicht anders, da sie so in die Welt hineinwachsen. Wie sollen sie erkennen, dass die Technologie eigentlich nicht so gut ist wie es angepriesen wird?

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