Ist das Leben auf der Erde schlimmer oder das Fegefeuer?

8 Antworten

Das Fegefeuer ist eine Erfindung der katholischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert. Genauer formuliert wurde diese Lehre 593 von Papst Gregor I. aufgestellt.

Im biblischen Kontext findet sich diese Lehre nicht. Die hauptsächliche Passage in der Schrift, auf die katholische Kirche im Bezug auf das Fegefeuer hinweisen, ist in 1. Korinther 3,15, wo es heißt, „wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch“. Diese Passage (1. Korinther 3,12-15) ist eine Illustration von Dingen, die durchs Feuer gehen als eine Beschreibung der Werke der Gläubigen, wenn sie gerichtet werden. Wenn unsere Werke/Taten von guter Qualität sind „Gold, Silber, kostbare Steine“, dann werden sie unbeschädigt durch das Feuer hindurch gehen, und wir werden dafür belohnt werden. Wenn unsere Werke jedoch von schlechter Qualität sind „Holz, Heu und Stroh“, so werden sie im Feuer verbrennen und es gibt keine Belohnung. Diese Verse sprechen nicht davon, das die Gläubigen durchs Feuer gehen, sondern das die Taten/Werke der Gläubigen durchs Feuer gehen. 1. Korinther 3,15 bezieht sich auf den Gläubigen, wie er „den Flammen entkommt“, nicht „von den Flammen geläutert“ zu werden.

Der bloße Gedanke des Fegefeuers und die Lehren, die oft damit verhaftet sind (für die Toten zu beten, Ablass, verdienstvolle Werke für die Toten, usw.), mangeln alle am Verständnis, das der Tod Jesu ausreichend war, um für ALLE unsere Sünden zu bezahlen. Jesus, der die Verkörperung Gottes war (Johannes 1-1, 14), hat einen unendlichen Preis für unsere Sünden bezahlt. Jesus ist für unsere Sünden gestorben (1. Korinther 15,3). Jesus ist das Sühneopfer für unsere Sünden (1. Johannes 2,2). Das Opfer Jesu als Sühne der ursprünglichen Sünde oder für Sünden, die vor der Erlösung begangen wurden zu begrenzen ist ein Angriff auf die Person und das Werk Jesu Christi. Falls wir auf irgendeine Art für unsere Sünden bezahlen, büßen oder leiden müßten – würde das darauf hinweisen, das der Tod Jesu nicht ein perfektes, komplettes und ausreichendes Opfer war.

Für die Gläubigen bedeutet es, nach dem Tod „weg vom Leib und daheim beim Herrn“ zu sein (2. Korinther 5,6-8; Philipper 1,23). Beachte, dass es nicht heißt „weg vom Leib und in das läuternde Fegefeuer“. Alle, die an Gott glauben und Vergebung ihrer Sünden durch das stellvertretende Opfer von Jesus am Kreuz, der für unsere Schuld gestorben ist, erhalten haben, kommen in den Himmel.

Dort wird es sehr unvorstellbar schön werden, wenn wir Gott ins Angesicht sehen können und er unser Licht sein wird. Hier leben wir in einer gefallenen Schöpfung; die Welt ist schön, es gibt aber auch Leid, Kriege, Terrorismus, Krankheiten, Tod usw. Im Himmel bei Gott in Herrlichkeit wird das alles nicht mehr sein - dann wird das eigentliche Leben, für das wir bestimmt sind, anfangen. Darauf freue ich mich schon sehr. 

Irgendwann wird diese Erde nicht mehr sein und Gott wird eine neue Welt erschaffen. Alle Gläubigen, die nach ihrem Tod im Himmel sind und auch die zu dieser Zeit lebenden Gläubigen werden in dieser neuen Welt - in der es auch kein Leid und keine Sünde mehr gibt - leben dürfen.

In der Bibel steht: "Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird" (Jesaja 65,17).

Über Gottes Neue Welt finden sich einige Aussagen in der Offenbarung (Kapitel 21 und 22).

Vollkornkeks  25.09.2017, 21:30

Teils richtig. Gottes Vorsatz war ursprünglich, dass die Menschen ewig auf der Erde leben sollten in Vollkommenheit. Nur weil Adam und Eva gesündigt hatten, hat sich am Vorsatz Gottes jedoch nichts geändert. Warum sollten also alle guten Menschen in den Himmel kommen, wenn sie sterben? Heißt es nicht in den Psalmen, dass die "Sanftmütigen die Erde besitzen werden.....ohne Übeltäter"? (Ps. 37:9-11,29).

Welchen Sinn hat es, wenn Gott die guten Menschen zu sich in den Himmel holt, wenn er doch die Erde für den Menschen geschaffen hat? (Jes. 45:18, 55:10,11)

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Hallo anonymos987654,

wie Dir der User "chrisbyrd" bereits geschrieben hat, ist die Lehre von einem Fegefeuer nicht biblisch. Es gibt also keine Grundlage für den Glauben daran. Die Frage ist vielmehr, ob Gott je dafür sorgen wird, dass wir hier auf der Erde ein Leben frei von Kummer und Sorgen führen können. Die Antwort lautet erfreulicherweise: Ja! Wie aber soll das geschehen?

Ich möchte einmal nur kurz zwei Problembereiche herausgreifen, die zu viel Leid geführt haben: die Umweltverschmutzung und die Kriege.

Dass Gott dafür sorgen wird, dass bald niemand mehr die Erde zerstört, geht aus dem letzten Bibelbuch, der "Offenbarung", hervor, wo es u.a. heißt, dass "Gott die verderben wird, die die Erde verderben" (Offenbarung 11:18). Auch in den Psalmen wurde schon vorhergesagt: "Und nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein; Und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht dasein. Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, Und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens". (Psalm 37:10,11).

Stell Dir einmal vor: eine Welt, die frei ist von irgendwelchen Menschen mit bösen Absichten! Niemand wird mehr dasein, der das zerstörerische Werk auf der Erde fortsetzen wird. Die Menschen werden es unter dem  Einfluss göttlicher Weisheit gelernt haben, im Einklang mit der Natur zu leben, ohne ihr dauerhaft zu schaden. Die Erde wird nach und nach in einen edenähnlichen Zustand versetzt werden, wie das zahlreiche Prophezeiungen der Bibel erkennen lassen.

Kriege und zerstörerische Waffenarsenale, mit denen man alle Menschen sogar mehrfach auslöschen könnte, gehören immer noch zu den größten Bedrohungen für den Fortbestand der Menschheit. Gott sagt voraus, dass diese Bedrohung bald ein Ende haben wird. Ebenfalls in den Psalmen wurde vorausgesagt: "Kriege läßt er aufhören bis an das äußerste Ende der Erde. Den Bogen zerbricht er, und den Speer zersplittert er; Die Wagen verbrennt er im Feuer" (Psalm 46:9).

Keine Waffen und keine Kriegsgeräte mehr! Der friedliche Zustand, der dann hier auf der Erde eintreten wird, wird mit folgenden, zu Herzen gehenden Worten so beschrieben: "Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen" (Jesaja 14:7). Gott ist tatsächlich dazu in der Lage, für einen dauerhaften friedlichen Zustand auf Erden zu sorgen, der in jedem Bereich des Lebens spürbar sein wird. Sind das nicht herrliche Aussichten?

Wie wird das Gott zustande bringen, mag man nun fragen? Die Antwort lautet: durch seine Regierung, in der Bibel "Gottes Königreich" genannt. Bereits Jesus Christus lehrte uns im Vater-unser um diese Regierung zu beten, als er sagte: "Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.   Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde" (Matthäus 6:9,10).

Ja, Gottes Königreich wird bald dafür sorgen, dass Gottes Wille auch hier auf Erden geschieht. Dann wird sich auch eine sehr zu Herzen gehende Prophezeiung erfüllen, die da lautet: "Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Bis es so weit ist, wird es natürlich weiterhin schlimme Nachrichten und schreckliche Schlagzeilen geben. Die Bibel lässt jedoch auch erkennen, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Gott in das Weltgeschehen eingreifen wird. Das Beste, was man in dieser Zeit tun kann, ist, Gott kennenzulernen und zu ihm ein enges persönliches Verhältnis aufzubauen. Dann werden wir all das Schöne erleben, was die gerade zitierten Prophezeiungen über die herrliche Zukunft sagen, die die Erde erwartet.

LG Philipp

anonymos987654 
Fragesteller
 26.09.2017, 08:15

Und wie wird nach Meinung der ZJ das Eingreifen Gottes vor sich gehen? Wird dies Paradies ohne alles Zutun von Menschen entstehen? Nutzt unser Einsatz für Umweltschutz was auf dem Weg dahin? Können die Politiker (wenn man denn zur Wahl geht, was du wohl nicht tun wirst) da mitwirken? Oder wird all das jenseits von menschlichen Bemühungen stattfinden?

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Philipp59  27.09.2017, 06:29
@anonymos987654

Hallo anonymos987654,

zunächst einmal: Nicht unsere "Meinung" ist maßgeblich, sondern das, was die Bibel sagt! Daher geht es auch nicht um Spekulationen, was evtl. sein wird und was nicht. Gern möchte ich nachfolgend Deine Fragen beantworten.

"Wird dies Paradies ohne alles Zutun von Menschen entstehen?"

Das kann man sicher so nicht sagen. Ein Paradies kann nur entstehen, wenn alle, die dort leben, Gottes Gesetze beachten. Alles wird dann unter der Regie einer Weltregierung, in der Bibel "Gottes Königreich" genannt, ablaufen. Dieses wird vom Himmel aus über die Erde regieren und dafür sorgen, dass nach und nach das in der Bibel verheißene Paradies entsteht, in dem es weder Kriege, noch irgendwelches sonstiges Leid geben wird. Die Menschen werden es gelernt haben, im Einklang mit dem in der Bibel geoffenbarten Willen Gottes zu leben. Insofern muss also schon jeder Einzelne etwas dafür tun, dass es ein künftiges Paradies geben wird.

"Nutzt unser Einsatz für Umweltschutz was auf dem Weg dahin?"
Gott möchte auf jeden Fall, dass wir auch heute schon mit der Umwelt und ihren Ressourcen vernünftig umgehen. Allerdings wurde bereits vieles unwiederbringlich zerstört oder so sehr verschmutzt, dass menschliches Bemühen allein einfach nicht ausreicht. Gott ist jedoch dazu in der Lage, alles wiederherzustellen und er wird die Menschen künftig lehren, in völligem Einklang mit seiner Schöpfung zu leben. Dann wird es nie mehr Probleme in Verbindung mit der Umwelt geben.

"Können die Politiker (wenn man denn zur Wahl geht, was du wohl nicht tun wirst) da mitwirken?"

Nein, die Politiker haben ganz andere Zielsetzungen, als es Gottes Königreich verfolgt. Sie erdenken sich ihre eigenen Wege und fragen nicht nach Gott. Sie werden die göttliche Regierung auch niemals anerkennen, eher im Gegenteil. Daher wird mit den menschlichen Regierungen das geschehen, was in dem Bibelbuch Daniel vorausgesagt wurde: "Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und [ihnen] ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen (Daniel 2:44).

"Oder wird all das jenseits von menschlichen Bemühungen stattfinden?"

Wie gesagt, es braucht auf jeden Fall Menschen, die Gottes Gesetze und Richtlinien umsetzen. Menschen, die eng mit Gottes Reich zusammenwirken, werden mit dazu beitragen, dass ein irdisches Paradies entstehen kann.

Ich hoffe, Deine Frage hiermit beantwortet zu haben, wenngleich ich meine Antworten nur auf das Wesentliche beschränkt habe. Sollte etwas unklar geblieben sein, so lass es mich wissen.

LG Philipp

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Hallo,

Himmel, Fegefeuer und Hölle sind Zustände des Bewusstseins. Es sind keine Orte und sie finden auch nicht nach dem Tod, sondern jetzt und immer statt.

Etwa 75 % der Menschen erleben dieses Erdenleben als Fegefeuer, das aber mit Feuer nichts zu tun hat. Es ist eine Phase der Bewusstwerdung und der hoffentlich einsetzenden Läuterung.

Insofern ist deine Frage etwas missverständlich, denn Fegefeuer und Erdenleben ist für die meisten das Gleiche.

Hebräer 9,27

Nach dem Tod das Gericht!

Ich persönlich kenne keine Bibelstelle, aus der man das Fegefeuer ableiten könnte.

Ich kenne aber Johannes 3,16 (und Kontext)!

Das „Fegefeuer“ ist eine unbiblische Lehre.

Das Leben auf der Erde sollte ursprünglich ein paradiesisches ewiges Leben sein in Frieden und Glück. Und das wird es auch wieder werden. So hat es uns Gott versprochen:

„Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offb. 21:4)

„Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen.“ (Psalm 37:29)