Glaubt jemand von euch an reinkarnation / eine spirituelle welt?

14 Antworten

Logisch gibt es Reinkarnation, oder?

Ja, zugegeben, die Reinkarnationslehre klingt auf den ersten Blick logisch. Wären da nicht einige Stolpersteine, die bei näherer Betrachtung Zweifel an der Logik der Reinkarnationslehre aufkommen lassen:

- Karma lastet sich an, wer böse Dinge tut. Aber wer definiert, was böse ist und wie viel Karma es für welche Untat gibt? Wer entscheidet, wann durch welche Handlung wie viel Karma abgebaut wird? Das Prinzip des Karma kann nur funktionieren, wenn es einen absoluten moralischen Standard gibt, nach dem jedes Leben beurteilt wird. Wenn etwas nicht falsch ist, dann kann ich auch nicht dafür bestraft werden. Aber im Pantheismus gibt es letztlich keinen Unterschied zwischen Gut und Böse. Allan Watts, Zen-Buddhist, drückt es in seinem Buch The Way of Zen so aus: “Der Buddhismus teilt nicht die westliche Sichtweise eines durch Gott oder von der Natur gegebenen Moralgesetzes, dem der Mensch zum Gehorsam verpflichtet ist.”
So sind z.B. die Regeln des Buddhismus nichts weiter als freiwillig angenommene, nützliche Regeln. Sie sind keine Moralgesetze!
Dieser Relativismus, der ein wenig offen lässt, was Recht und Unrecht ist, stellt für die Reinkarnation ein fast unüberwindliches
Problem dar.

- Und selbst wenn wir oben genannte Fragestellung einmal außen vor lassen: 
Jeder Mensch tut böse Dinge; sei es, dass er vorsätzlich lügt, stiehlt, durch  seine Worte verletzt oder einfach nur stoffelig, undankbar durchs Leben zieht.  Die Geschichte als Ganzes und jeder Blick in eine Tageszeitung beweist: Der Mensch ist ein Sünder. Zugegeben, es gibt Unterschiede, aber um die geht es mir hier nicht.
Ein Beispiel: Wenn ich heute Abend meine Tochter, weil ich wütend bin, anbrülle, dann verlangt das Gesetz des Karma, dass ich in einem zukünftigen Leben erfahren muss, wie es ist, als kleines Mädchen von einem brüllenden Vater gequält zu werden. Das klingt noch in Ordnung. Aber hier hört die Geschichte nicht auf! Der Vater in
meinen zukünftigen Leben muss nämlich selber in einem seiner
weiteren Leben erfahren, wie es ist, einen brüllenden Vater
zu haben. Und der Vater der dann brüllt, muss wieder ein Leben
später dieselbe Erfahrung machen und so weiter. Was ich sagen
will, ist dies: Am Anfang stand mein Entschluss als Vater,
etwas Böses zu tun und meine Tochter anzubrüllen. Das war
falsch. Nur, dieses Böse, das ich durch meine Entscheidung in
das System eingeführt habe, lässt sich nicht mehr entfernen. In
alle Ewigkeit muss nun ein anderer dafür büßen. Es gibt keine
Möglichkeit, das Böse wieder los zu werden!
Aber wenn ich das Böse nicht mehr los werde, dann ist das
Prinzip Reinkarnation ohne Hoffnung. Das Böse wird in diesem System geradezu gefördert.

- Wenn das Leiden in diesem Leben immer aus dem Bösen eines
Vorlebens heraus resultiert, dann muss es eine unendliche Menge von
Vorleben gegeben haben. Aber wir können nicht unendlich in die Vergangenheit zurückgehen. Denn wenn wir davon ausgehen, dass es eine unendliche Menge von Momenten vor dem Jetzt gegeben hat, dann wäre das Jetzt nie gekommen. Es gibt nur dann ein Jetzt, wenn die Zeit davor begrenzt ist. Also kann es keine unendliche Anzahl von
Vorleben gegeben haben. Wenn es aber keine unendlichen Leben vor
diesem gegeben hat, dann muss es ein erstes Leben gegeben haben,
dessen Leid nicht die Folge seines Vorlebens war. Und genau diesen
Ansatz verfolgt die Bibel, wenn sie den Ursprung der Sünde und des
Leides auf die Entscheidungsfreiheit eines ersten Individuums zurückführt (Luzifer für die Engel und Adam für die Menschen).

Aber selbst wenn die Vorstellung von der unendlichen Menge an Vorleben richtig wäre, ergäbe sich sofort ein neues ernstes Problem: Wenn es eine unendliche Anzahl von Vorleben gab, wieso hat die Reinkarnation dann nicht ihr eigentliches Ziel erreicht?
Wenn es immer noch Leid gibt - und nicht als Ausnahme, sondern als Regel! - dann ist das doch ein guter Beweis dafür, dass Reinkarnation als Prinzip versagt hat!


- Wenn das Leiden in diesem Leben die Folge meiner Sünden in einem vorangegangenen Leben ist, wie fing dann mein Leiden an? Woher kam das Karma, das das Leiden meines ersten Lebens erklärt?
Ist das Böse womöglich ein ewiges Prinzip, das neben Gott
existiert? Haben wir womöglich in einem früheren Stadium
der Vollkommenheit Böses getan? Aber wenn es uns möglich
war, in diesem reinen Zustand himmlischer Geistlichkeit
zu sündigen, dann ist dieser Zustand nicht wirklich sicher und
nicht das Paradies. Aber genau in diesen Zustand will uns alles Wiedergeboren- Werden zurückbringen!
Mehr gibt es nicht!

- Reinkarnation setzt voraus, dass jeder Mensch schon vor seiner
Geburt ein hoch entwickeltes Bewusstsein hat, in dem er
Informationen aus seinen früheren Leben speichert. Nur ist es
wissenschaftlich erwiesen, dass sich die Fähigkeit, Informationen
zu speichern, nicht vor dem 18. Lebensmonat entwickelt.
Deshalb erinnern wir uns nicht an die Zeit im Kinderwagen.
Warum “vergisst” jeder Mensch auf geheimnisvolle Weise sein
Früheres Wissen? Warum erinnert sich fast niemand später daran,
es sei denn er wird besonders “erleuchtet”? Dabei wäre es
doch gerade von höchster Bedeutung, wenigstens die Fehler
unserer früheren Leben zu kennen! Ist Reinkarnation als Prinzip
nicht sinnlos, wenn ich mich nicht an meine früheren Fehler
erinnern kann? Wie soll ich sie bitteschön vermeiden? Wie soll
ich ein “richtigeres” Leben führen, wenn ich nicht einmal aus
meinen eigenen Fehlern lernen darf?

Ja, auf jeden Fall. Ich habe sowohl eine Rückführung in ein früheres Leben machen lassen als auch durch ein Medium die geistige Welt befragt (Stichwort: Akasha-Chronik) - das Ergebnis war beides Mal gleich.

Ich sage deswegen: Wir haben alle schon etliche Male gelebt und werden das auch weiter tun.

Der Tod ist nur ein Übergang in eine andere Form des Lebens - vom Diesseits ins Jenseits.

Ja, diese wird es in ca.1000 Jahren geben, aber anders als viele glauben (Offb.21.1-5).

Der "Gott dieser Welt" (2.Kor.4,4; Offb.17,1-14) wird dann nämlich im Feuer "kohlen" (Offb.20,10).

Ich glaube nicht an die Reinkarnation, ich weiß definitiv, daß es sie gibt.

Übrigens war die Reinkarnationslehre integraler Bestandteil des christlichen Glaubens bis zum Konzil von Konstantinopel 553. Dort wurde die Lehre von 165 Kirchenleuten verdammt. Frühe Kirchenleute wie Origines, Basilides oder auch der Heilige Gregor lehrten die Wiederverkörperung der Seele ganz selbstverständlich. Schließlich stand sie ja auch in den Schriften, bis Theodora, die liebreizende und ehrgeizige Lieblingskonkubine und spätere Ehefrau des Justinans kam...

Mit dem Hintergrund der Reinkarnationslehre erhalten viele Bibelstellen wieder einen Sinn oder lassen sich zumindest besser erklären.

Hätte die Reinkarnationslehre weiterhin Bestand gehabt, hätte die Kirche niemals soviel Macht und Geld anhäufen können. Man stelle sich nur mal vor, es hätte nie einen Ablaßhandel gegeben...

Vor allem hätte man die Menschen niemals derart knechten können und bei ihrem armseligen Leben erpressen können. Wenn ich weiß, daß ich wiederkomme und für den Mist, den ich verbockt habe, Wiedergutmachung leisten muß, dann verhalte ich mich ganz anders und lasse mich nicht zu Dingen zwingen, die meinem Gewissen zuwiderlaufen. Sagte nicht ein Jesus: Besser ist, daß der Leib zugrunde geht, als daß die Seele Schaden leidet (oder so ähnlich)?

TroIIinger  27.09.2017, 23:23

ich weiß definitiv, daß es sie gibt.

Wo ist dann der Nachweis? Den zu liefern, könnte deinen leeren Worten etwas Glaubwürdigkeit verleihen.

1
Sveniboy1990  27.09.2017, 23:51
@TroIIinger

Von dem Konzil stammen auch solche Lehren wie "die Unsterblichkeit der Seele, das alle Menschen in den Himmel kommen, die Trinitätslehre etc".
Die sich allesamt mit der Bibel kaum bis gar nicht beweisen lassen...

0
tachyonbaby  27.09.2017, 23:55
@TroIIinger

@ Trollinger: Ich habe einige sehr klare Erinnerungen, von denen einige von mir unverrückbar nachprüfbar waren.

Es ist so ähnlich wie mit anden Nachweisen bezüglich geistiger Dnge, die letztlich jemand nur selbst erfahren kann.

Du weißt, daß es die Liebe gibt - oder? Woher weißt Du das? Vielleicht weil Du schon selber geliebt hast?

Anders sieht es da dann schon wieder mit dem Wissen aus, daß es eine schöpferisch waltende Kraft gibt. Jeder, der diese Kraft selber erfahren hat, weiß, daß es keine Spinnerei ist.

Ergo: Ich muß bei geistigen Dingen immer selber Erfahrungen gemacht haben, damit ich etwas für wahr halte.

@Sveniboy: Ich wollte mit der Bibel gar nichts beweisen. Habe das nur mal anmerken wollen.

1
TroIIinger  29.09.2017, 10:03
@tachyonbaby

@ Trollinger: Ich habe einige sehr klare Erinnerungen, von denen einige von mir unverrückbar nachprüfbar waren.

Wie wäre es wenn du verraten würdest woran du dich erinnerst und wie du überprüft hast, dass es sich bei deinen Erinnerungen um etwas handelt, das real ist?

Im Moment bleibt es bei einer Behauptung, wie sie jeder raus hauen kann.

Anders sieht es da dann schon wieder mit dem Wissen aus, daß es eine schöpferisch waltende Kraft gibt. Jeder, der diese Kraft selber erfahren hat, weiß, daß es keine Spinnerei ist.

Wieder fehlt der Nachweis, dass die Erfahrungen real sind.

Ergo: Ich muß bei geistigen Dingen immer selber Erfahrungen gemacht haben, damit ich etwas für wahr halte.

Erfahrungen reichen dir da schon? Wie gehst du sicher, dass die real sind und nicht nur deiner Fantasie entstammen? Ohne den Nachweis, dass es sich um die Realität handelt, könnte es sich ja auch um Wahnvorstellungen handeln.

Menschen können vieles erleben, was nicht real ist. Die menschliche Wahrnehmung ist sehr leicht zu beeinflussen, deswegen kann man ihr nicht uneingeschränkt trauen.

In einem Experiment wurde Menschen ein kurzes Video von einem Autounfall gezeigt. Im Anschluss wurden sie gefragt, welche Rolle der blaue Kleintransporter spielte. Einige der Versuchspersonen machten Angaben zu der rolle des Transporters beim Unfallgeschehen, dabei war im Video gar keiner zu sehen.

0
tachyonbaby  29.09.2017, 13:42
@TroIIinger

Du hast recht, lieber @Trollinger (trinkst Du den Wein auch so gern?). Mit Sicherheit gibt es Einbildungen, die der Phantasie entspringen. Wenn Du Dich jedoch mehr als 40 Jahre lang mit geistigen Dingen beschäftigst, dann lernst Du die Streiche der Phantasie von denen der wahrhaftigen Rückerinnerungen zu unterscheiden. Mir sind auch schon etliche Maria Theresias und Maria Stuarts untergekommen. Ich weiß also, was Du meinst.

Über meine Erinnerungen möchte ich hier nicht sprechen, aber als nachprüfbare Rückerinnerungen konnte ich Soldatenuniformen auf  Heer und Jahre festlegen, die ich vorher nie gesehen hatte, von denen ich nicht mal wußte, daß sie existierten; konnte  Knotentechniken eines bestimmten Pueblo-Indianerstamms erst nach mehrmonatigen Recherchen einwandfrei belegen usw. Bestimmte Dinge lassen sich also schon definitv nachprüfen, damit man sich selbst überzeugen kann, denn ich hielt meine Rückerinnerungen auch zunächst für Einbildung und Spinnerei; ich traute mir selber nicht.

Womit ich nach wie vor massive Probleme habe, ist die von der Esoterik breit getretene Karma-Lehre. Da sind Unstimmigkeiten, die ich bisher nicht klären konnte und ich der Meinung bin, daß ganz gezielt Desinformationen in Umlauf gebracht wurden. Genauso wie Bibel und Koran gefälscht wurden, wurden auch die Veden und gewisse Totenbücher gefälscht und auch viele wissenschaftliche Behauptungen entbehren der Wahrheit. Wahrhaftigkeit ist nur durch eigene Erfahrungen, Rückbindung an den eigenen Urgrund und geistige Klarheit zu gewinnen.

Materialisten wie Du, werden erst überzeugt sein, wenn sie selber die Unterschiede kennenlernen. Materialisten glauben ja auch, daß Liebe nur eine chemische Reaktion ist oder verwechseln oft sexuelle Anziehung mit Liebe. Traurige Welt!

Goethe drückte das Problem sehr eloquent aus: "Nur weil du die Augen offen hast, glaubst du, du siehst."

Es besteht ein großer Unterschied zwischen Sehen und Wahrnehmung. Unser Hirn nimmt Mio. von kb Informationen auf, kann aber nur einen Bruchteil davon verarbeiten und zwar genau nur das, was im Bewußtsein präsent ist. Was nicht im Bewußtsein vorhanden ist, kann der Mensch auch nicht wahrnehmen. Er ist also trotz sehender Augen partiell blind (damit arbeitet u.a. sehr erfolgreich die Werbung!).

Wer sagte noch: "Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf - es kommt nur auf die Entfernung an"?

Wir sind alle auf dem Weg, ein jeder auf seine eigene Weise...

1
Rudolf36  05.11.2020, 16:56
@tachyonbaby

Ein schöner Bericht.

Ich glaube nicht an die Reinkarnation. Was ich weiß, muss ich nicht glauben.

Ja, die Karma"lehre". Ich halte sie für einen Deutungsversuch auf einer weniger hohen Stufe.

0

Reinkarnationen sind durch seriöse Hypnosen schon seit vielen Jahren eindeutig bewiesen. Es ist also gar keine Sache des Glaubens (mehr), sondern des klaren, nachvollziehbaren Wissens dazu !

Die spirituelle Welt ist anders als diese sog. "Welt der Materie", welche im Grunde nur eine Raum-Zeit-Illusion darstellt. Letzteres ist im Grunde auch stichhaltig erkennbar.

Man muss die Beweise dafür nur verstehen (wollen). Daran hapert es besonders bei den "Beweise-Hechelern", wozu auch diese überholten, sturen "Materialisten" gehören.

Du bist weder Dein materieller Körper, Du bist auch nicht der Dir bewusste (EGO)-Verstand und Du bist erst Recht nicht das, was Du hier im Weltlichen (alles) tust.

Auch wenn Du Dir als spirituelles SEELEN-Selbst hier im Weltlichen nicht direkt bewusst sein kannst, nur absolut tiefstes Vertrauen in seinES Selbst bildet die "Brücke" dorthin !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung