Ist das Geschlecht, mit dem man sich identifiziert, ein soziales Konstrukt?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein 71%
Ja 29%

8 Antworten

Ja und nein.

Die meisten Menschen identifizieren sich mit ihrem biologischen Geschlecht, manche aber nicht (z.B. Transgender).

Wie ein Mann oder eine Frau "sein sollte", also die sozialen Rollen und Erwartungen werden von der Gesellschaft gemacht, sind also unter Umständen veränderbare soziale Konstrukte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋

Hängt jetzt davon ab mit welchem Geschlecht du dich identifizierst. Alle Idenitäten die übers Binäre Spektrum rausgehen sind reine Soziale Konstrukte.

Beim Binären Spektrum ist es eine Mischung aus beidem.

Männer und Frauen zeigen Tendenziell verschiedene verhaltensweisen die nicht unbedingt vom Sozialen umfeld geformt sind.

Dennoch Spielt das soziale umfeld damit herein und kann die dinge überlagern.

Die Sozialen Konstrukte Mann / Frau haben quasi einen durchaus Biologischen kern auf dem sie aufbauen. Dennoch sind viele dinge schlichtweg sozial Konstruiert.

Beispiele für Soziale Konstrukte:

Frauen "müssen" sich rasieren.

Männer haben Kurze haare. Frauen lange.

Männer/Frauen mode.

Frauen schminken sich. Männer weniger bzw. kaum.

Verhalten von Männern das als "homosexuell" bezeichnet wird.

Hier im gegensatz noch ein Beispiele welche eher auf Biologischen faktoren beruhen:

Männer sind Größer und Stärker als Frauen. (Generell körperlich fitter)

Frauen sind Sozialer als männer. (Tendenziell)

Daraus folgend: "typische" männer/frauen berufen. (Tendenziell)

Geschlecht an sich, also die jeweiligen gesellschaftlichen Ansprüche daran und die Positionen zueinander sind sozial konstruiert. das Ausbrechen aus den vorgegebenen Mustern stört eher das wohlkonstruierte und weckt damit Verunsicherung und produziert Veränderungsbedarf.

Es gibt verschiedene Fälle.

Wenn sich jemand stark mit femininer Kleidung, also einer weiblichen Geschlechterrolle (was aber mit dem eigentlichen Geschlecht wenig zu tun hat) identifizieren kann, dann ist das eindeutig gesellschaftlich konstruiert, da Kleidung ja nicht in unseren Genen festgeschrieben ist.

Wenn sich jemand nicht mit den weiblichen Anreden und Pronomen (mit denen er aufgrund seines weiblichen Körpers angesprochen/referenziert wird) wohlfühlen kann und sich daher eher dem männlichen Geschlecht zuordnet, ist das auch eine Form des Identifizierens. Die Anreden und Pronomen sind eindeutig gesellschaftlich geschaffen, aber man fühlt sich ja meist nicht einfach so mit diesen Worten unwohl, sondern weil sie mit einem Geschlecht verknüpft sind, und Geschlechter an sich sind ja kein soziales Konstrukt. Daher ist es in diesen Fällen schwer zu sagen, ob das Geschlecht, mit dem man sich identifiziert, sozial konstruiert ist.

Wo es aber höchstwahrscheinlich nicht sozial konstruiert ist, ist bei Leuten, die sich schon im Kindergartenalter nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren können. Viele sind sich einfach sicher, dass sie nicht ihrem biologischen Geschlecht angehören, und das oft nicht weil sie schon so viele Geschlechterrollen des gegenteiligen Geschlechts kennengelernt haben und diese so toll finden, sondern weil sie einfach wissen, dass mit ihren körperlichen Geschlechtsmerkmalen etwas nicht stimmt und sie eigentlich dem gegenteiligen Geschlecht entsprechen sollten. Dass das biologische Geschlecht nicht sozial konstruiert ist, steht wohl außer Frage.

Woher die Gewissheit letzterer kommt, dass sie einem gewissen Geschlecht angehören, wenn nicht aus dem Sozialen, ist meines Wissens nach nicht geklärt, es wird aber ein Zusammenhang zu geschlechtsspezifischen Hirnstrukturen, die laut der Theorie bei diesen Leuten eher dem biologisch gegenteiligen Geschlecht entsprechen, vermutet.

Ich kann also weder sagen, dass das Geschlecht, mit dem sich Menschen identifizieren, immer ein soziales Konstrukt ist, noch dass es immer natürlichen Ursprungs ist.

Nein

Geschlechter sind biologisch. Ob man sich bestimmten Denk- und Verhaltensmustern unterwirft, ist natürlich weitgehend kulturell geprägt.