Ist das Ermächtigungsgesetz eine Selbstauflösung des Reichtages?

5 Antworten

Eindeutig nicht. Allerdings bestand wurden alle Parteifunktionäre außerhalb der NSDAP entweder verhaftet, umgebracht oder eingegliedert. Daher war das Parlament de facto ausgesetzt. De jure bestand es weiter, war aber sehr wenig aktiv.

eine Aufhebung der Gewaltenteilung, um eine Diktatur zu errichten. Das richtete sich nicht nur gegen den Reichstag, sondern gegen die Weimarer Republik als Ganzes.

Hitler wurde am 30. Januar als Reichskanzler eingesetzt und somit kam er eng betrachtet mit legalen Mitteln an die Macht. Die "Bruchstellen" wie Auflösung des Reichstages und Notverordnung ließ die Weimarer Republik bereits zu. Die legale Revolution galt eher als Ausdruck um das Volk inkl. aller Institutionen nicht zu verunsichern. Das Ermächtigungsgesetz war ein wichtiger Bestandteil der "Machtergreifung" und Grundlage für die Errichtung einer nationalsozialistischen Diktatur. Dies war gleichbedeutend mit der Selbstentmachtung des Parlaments, was die Aufhebung der Weimarer Verfassung bedeutete. Das NS-Regime übernahm auch die Legislative und konnte ab sofort Gesetze verabschieden welche die Verfassung entscheidend änderten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus
Meolettalove2  03.12.2022, 15:47

Inzwischen spricht man eher über eine Machtübernahme aber sonnst kann man dem nicht hinzufügen

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Meolettalove2  03.12.2022, 16:50
@Stressika

Hmm das ist eine interessante Frage. Per se kann man alles drei eben doch benutzen, wobei Machtergreifung das am wenigsten passende ist. Bei der Frage Machtübertragung oder Machtübernahme kann man wirklich diskutieren. Der Konsens den ich so mitbekommen hab war das die meisten Machtübernahme bevorzugen aber das zu diskutieren ist natürlich interessant.

Per se würde ich aber sagen ist beides benutzbar.

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Stressika  03.12.2022, 17:18
@Meolettalove2

Ich begründe mal meine Ausarbeitungsergebnisse für dieses Ereignis:

Demokratie und Republik wurde seitens Hindenburg abgelehnt, dennoch führte er die Weimarer Republik und genoss dabei hohes Ansehen aufgrund seiner Kriegstaten. Sein Wunsch war eigentlich ein Obrigkeitsstaat mit autoritären Strukturen, was er mit Unterstützungen von Gruppierungen, die ihm Wohlgestimmt und die ebenfalls kein Freund der Demokratie waren und diese gerne beseitigt hätten, versuchte einzufädeln. Senil war Hindenburg nicht als er Hitler zum Reichskanzler ernannte, er wusste wen er da vor sich hat und das dieser Mann und seine Bewegung antidemokratisch waren. Die Bestrebungen Hitlers die Weimarer Verfassung zu knacken hat er gewähren lassen und sogar unterstützt. Das Ermächtigungsgesetz und die Reichstagsbrandverordnung tragen die Unterschrift Hindenburgs. Paul von Hindenburg hatte Hitler eine enorme Machtfülle übertragen und aus dieser holte die NSDAP in den Folgemonaten das Maximum heraus.

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Meolettalove2  03.12.2022, 17:20
@Stressika

Interessanter Ansatz. Gefällt mir. Ich hab jetzt dazu leider keine Ausarbeitung gemacht und gerade nicht die Zeit dafür. Finde den Punkt von dir aber gut

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Meolettalove2  03.12.2022, 19:24
@Stressika

Ich hab vor Geschichte auf Lehramt zu studieren. Bin gerade im Abschlussjahr . Ich freue mich schon sehr darauf. Im übrigen ich hab deinen Punkt unabhängig dessen betrachtet. Finde das wichtig zu erwähnen.

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Formal natürlich nicht, es war aber eine Selbstentmachtung des Reichstags.

Nicht Selbstauflösung, sondern Selbstentmachtung.