Ist ADS ein Subtyp der ADHS oder eigenständig?

2 Antworten

Ich bin keine Fachperson, nur Betroffene und rein vom Gefühl würde ich es eher als Subtyp bezeichnen. Bei mir ist es zB so, dass die Hyperaktivität nicht soo extrem ausgeprägt ist, wie das Aufmerksamkeitsdefizit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erkrankung, Therapieerfahrung, Kontakt mit Betroffenen

Hallo Lola0185!

In der

Kurzfassung der interdisziplinären evidenz- und konsensbasierten (S3) Leitlinie „Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes-, Jugend- und Envachsenenalter“

AWRIF-Registernummer 028-045

(Download https://www.ag-adhs.de/assets/Uploads/awmf-Leitlinie-ADHS-2018.pdf )

wird in der Präambel (S.8) das Klientel so benannt:

"... betrifft alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ((gemäß DSM-5: ADHD (314); bzw. gemäß ICD-10: Hyperkinetische Störungen (F90) oder Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität (F98.8)) jeglichen Schweregrads, sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die einen klinisch relevanten Schweregrad der Symptomatik aufweisen, aber die vollen diagnostischen Kriterien nicht erfüllen, unabhängig von Art und Ausmaß möglicher komorbider Erkrankungen."

Ich verstehe das so, dass ein Teil der Symptomatik auf Menschen mit einer Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität (F98.8) zutrifft, ADS also als eine mögliche Variante angesehen wird.

Veranschaulicht wird das in dieser Leitlinie zusätzlich durch einen diagnostischen Entscheidungsbaum für HKS nach ICD-10 und ADHS nach DSM-5 als Anhang (S.52)

Entscheidend ist letztlich doch, wo und wie die Behandlung ansetzt, und ob das sinnvoll ist, auch wenn es bei der Klassifikation Unklarheiten oder Uneinigkeiten geben sollte.

Daher würde ich den behandelnden Berufen und ihrer Einschätzung zunächst den Vorzug bei der Klassifikation geben.

LG

gufrastella