Ist 96% Genauigkeit bei Lichess gut?

Selbstverständlich ist das gut. Das Prädikat „gut“ könnte jedoch durch einige Faktoren modifiziert sein. 

1. Der Gegner spielte so schlecht, dass deine Züge ausnahmslos No-Brainer waren.

2. Der Gegner spielte zwar nicht katastrophal schlecht, geriet jedoch dahingehend ins Hintertreffen, dass er mit der Eröffnung und den Angriffsplänen nicht vertraut war, sodass sich die Partie auch in diesem Fall praktisch von selbst spielte. Genau das war mir auch schon mal passiert. Nach 18 Zügen gab mein Gegner auf; meine Genauigkeit: 98 Prozent. 

Sicher kann man darauf stolz sein. In meinem Fall hieß das aber nicht, dass es die beste Partie war, die ich jemals gespielt hatte oder spielen werden. Ich hatte einfach nur Glück gehabt. Von den Zügen, den Angriffsplänen und der taktischen Umsetzung war alles bekannt. Ich hatte nichts Neues in die Partie eingebracht. 

Wie dies bei deiner Partie ausschaut, musst du selbst beurteilen. Fest steht aber, dass man sich diese Partie ruhig gesondert abspeichern kann; immerhin kommen 96 Prozent Genauigkeit nicht alle Tage vor. Und selbst, wenn etwas Glück dabei war, zeugt die Partie doch immer noch davon, dass du in Sachen Schach schon ein bisschen was verstehst. 

Das ist eine hohe Genauigkeit, ja, aber die Genauigkeit allein sagt nicht enorm viel über die Spielstärke eines Spielers aus.

Wenn dein Gegner sehr schlecht gespielt hat ist es ziemlich einfach sehr gute Züge zu finden und dementsprechend eine hohe Genauigkeit zu erziehlen.

Ebenso wie du eine Partie auch mit einer etwas niedrigeren Genauigkeit sehr erfolgreich beenden kannst, denn oft ist es nicht nur die "beste" Variante die dich zum Ziel führt, es gibt nicht selten auch andere Wege die gut funktionieren, aber vom Computer schlechter bewertet werden (bspw. weil sie langsamer sind)

Am ende ist es einfach nur eine Zahl die dir auskunft darüber gibt wie zufrieden die Schach-Engine die deine Partie ausgewertet hat mit deinen Zügen war.

Verdächtig gut.

Da wären Sie nicht der Erste, der nach einer Kette glücklicher Züge des Betrugs bezichtigt wird.

Zudem sollten Sie sich nicht mit Kennziffern beschäftigen, deren Zustandekommen nicht offengelegt ist.

Mit besten Grüßen

gregor443

Bei einem GM wäre das gut. Bei einem Normalsterblichen hätte ich einen schlimmen Verdacht.

Ja, das ist excellent