Ist 3600 MHz RAM kompatibel mit meinem PC?

6 Antworten

Hallo

Erst mal, deine Information ist korrekt, es gibt keine Prozessoren, die nativ mehr als DDR4-3200 RAM unterstützen und auch dein Prozessor gehört dazu. Das liegt daran, weil die offizielle JEDEC Spezifikation für DDR4 RAM, bei DDR4-3200 Tempo endet. Daran halten sich auch die Prozessor Hersteller, bei der Auslegung der Speichercontroller, die sie ihren CPU's spendieren. Schließlich müssen die Speichercontroller ja auch zum RAM passen und auf dieser Seite orientieren sich nun wiederum auch die Speicherhersteller ebenfalls an die JEDEC Spezifikation.

Zusätzlich gibt es noch die "Erweiterung" XMP. Das ist aber keine offizielle Speicherspezifikation, das ist eine "inoffizielle Erweiterung" der JEDEC Spezifikationen, durch intel, wenn ich mich nicht ganz irre. Ich glaube intel hatte XMP irgendwann mal für DDR2 oder DDR3 RAM, als Erweiterung, zum einfachen übertakten des Arbeitsspeichers entwickelt. Heute ist daraus ein ziemlicher "Wildwuchs" geworden, der mit diversen Irrtümern behaftet ist.

Über die JEDEC Spezifikation hinaus kann der Speichercontroller auch übertaktet werden, einfach in dem man schnelleren RAM einsetzt, als vom Prozessor nativ unterstützt wird. Das kann funktionieren, muss es aber nicht unbedingt. Den Speichercontroller erfolgreich zu übertakten, ist einzig und allein abhängig, von den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Prozessors und nicht vom Mainboard. Deshalb kann auch nicht vorhergesagt werden, ob und wie hoch sich der Speichercontroller, in einem bestimmten Prozessor, übertakten lässt. Deshalb kann es auch keine Garantie geben, ein bestimmtes MEM overclocking Ziel zu erreichen.

Das scheint erst mal im Widerspruch zu stehen, was die Mainboard Hersteller in ihren Spezifikationen angeben. Dem ist aber nicht so. Die Spezifikationen werden nur falsch interpretiert. Denn die dort aufgelisteten Speichergeschwindigkeiten sind keine garantiert erreichbaren Geschwindigkeiten, sondern nur das, was vom BIOS/UEFI eingestellt werden kann. Die Angaben zur Speicherunterstützung, in den Mainboard Spezifikationen, garantieren keine tatsächlich unterstützten Speichergeschwindigkeiten, sondern diese Angaben garantieren nur, das diese Speichergeschwindigkeiten vom Mainboard eingestellt werden könnten, wenn der Prozessor da mitspielt, weiter nichts. Deshalb steht auch ab einer bestimmten Speichergeschwindigkeit immer der Hinweis (OC) mit dahinter. Das ist ein Hinweis darauf, das ab da etwas übertaktet wird, und zwar der Speichercontroller.

Das Mainboard nimmt die Speichern nur auf und das BIOS/UEFI konfiguriert dazu passend den Speichercontroller. Mehr macht das Mainboard nicht. Verwaltet wird der RAM vom Speichercontroller und der steckt im Prozessor. Und wenn der nicht mitspielt, dann kann das Mainboard einstellen was es will, es wird nicht funktionieren.

Zusätzlich zum übertakten des Speichercontrollers kommt auch noch, das auch der RAM selbst übertaktet werden kann und wird, unabhängig vom Speichercontroller. XMP overclocking RAM ist immer übertakteter RAM. Das heißt, es ist Speicher, der eigentlich für einen niedrigeren Takt ausgelegt ist, dann aber via XMP übertaktet wird. Dies kann innerhalb der Spezifikationen des Speichercontrollers liegen, aber auch außerhalb. Schließlich gibt es ja XMP overclocking RAM auch unterhalb von DDR4-3200. Damit wäre zwar der XMP RAM selbst übertaktet, aber noch nicht der Speichercontroller. Diese Konstellation ist auch möglich. Alle DDR4 RAM Module schneller als DDR4-3200, sind XMP overclocking Speicher, da es oberhalb davon, keinen nativen DDR4 RAM geben kann. Wir erinnern uns, die JEDEC Spezifikation für DDR4 RAM endet bei DDR4-3200. Darüber hinaus kann es also nur XMP overclocking RAM geben.

Zusätzlich beeinflusst auch noch die Anzahl der eingesetzten Speicherbänke, pro Speicherkanal, die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit. Je mehr Speicherbänke pro Speicherkanal eingesetzt werden, um so niedriger ist die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit. Gerade bei MEM overclocking sollte das beachtet werden.

Das heißt, selbst wenn ein Mainboard erfolgreich mit z.B. DDR4-4000 RAM getestet wurde, das es nicht automatisch auch mit jedem anderen Prozessor funktionieren muss. Die Mainboard Hersteller verwenden dafür zum Testen sogenannte Engineering Sample Prozessoren. Deshalb kann weder ich noch sonst irgend wer vorhersagen, wie hoch du den Speichercontroller deines Prozessors übertakten kannst. Ein overclocking Erfolg ist lediglich möglich aber nicht garantiert und das Mainboard hat darauf nur einen untergeordneten Einfluss darauf.

Daraus folgt, dein Rechner ist erst mal mit DDR4 RAM kompatibel. Garantiert wird die erreichbare Speichergeschwindigkeit aber nur bis DDR4-3200 RAM, bei Einsatz von einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal. Schnellere RAM Module können auch eingesetzt werden, was dann aber unter overclocking fällt. Nur gibt es dafür keine Garantie, das diese dann auch mit voller Geschwindigkeit laufen werden. Wenn der Prozessor mit aktivem XMP und einem übertakteten Speichercontroller gar nicht mehr oder nicht stabil laufen sollte, dann musst du den RAM manuell wieder drosseln, um das System wieder stabil zu bekommen, durch ausprobieren, bei welcher Speichergeschwindigkeit das der Fall ist. Wer damit nicht zurecht kommt, also z.B. Laien, für den empfiehlt sich der Einsatz von zum Prozessor passendem RAM, so das man gar nicht erst Probleme mit overclocking bekommt. Ansonsten darfst du natürlich auch schnellere Speichermodule ausprobieren.

mfG computertom

AMD gibt halt offiziell nur 3200mhz an. AMD garantiert praktisch das 3200mhz funktionieren und alles darüber ist mehr oder weniger Glückssache und eine Übertaktung vom Speicherkontroller der CPU.

Aber Grade die "G" Modelle von AMD können Recht hohe Geschwindigkeiten ab. So ca 4000-4400mhz können die. Mit den 3600mhz machst du deshalb nix falsch. Dein Mainboard hat damit auch kein Problem

Die Ryzen schöpfen 3200MHz voll aus und damit erreichen sie auch ihre Höchstleistung

Du kannst auch höher getaktet verbauen, wenn das Board diese unterstützt, mußt Du in den technischen Daten nachlesen, das gilt dann aber als Overclocking

Neroshu  16.05.2022, 09:39
Die Ryzen schöpfen 3200MHz voll aus und damit erreichen sie auch ihre Höchstleistung

Nope, die Höchstleistung bzw. den Leistungs-Sweetspot erreichen die je nach Ryzen Generation erst mit schnelleren RAM, siehe:

"AMD nannte bisher DDR4-3600 bzw. einen Takt des Infinity Fabric von 1.800 MHz als Sweet Spot für die Ryzen-Prozessoren (Matisse), welcher in der Regel auch alle Prozessoren erreichen."

https://www.hardwareluxx.de/index.php/news/hardware/prozessoren/54394-hoeherer-if-takt-ddr4-4000-neuer-sweetspot-fuer-ryzen-5000-cpus.html

https://premiumbuilds.com/ram/best-ram-for-ryzen-3000/

Es ist halt nur so, dass AMD nicht mehr als 3200 MHz garantieren, da bspw. gerade die billigeren A320/A520 Boards (teils auch billigere B450s) eben nicht mehr oder sogar nur weniger unterstützen.

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Du kannst 3600 MHZ verwenden aber wenn das Mainboard offiziell nur 3200 MHZ unterstützt wird es wahrscheinlich auch mit maximal 3200 MHZ laufen.

Falls die 3200 MHZ deutlich günstiger sind wäre das die bessere Wahl.

Von Experten WillEsWissen64 und computertom bestätigt

Das geht trotzdem. Gilt eben als OC.
Sollte es instabil sein, kannst du das Modul trotzdem problemlos niedriger getaktet einsetzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe selber lange im PC gearbeitet