Islam, wie funktioniert das mit den Heiraten usw?
Habe mal eine Frage an die Muslime. Man soll ja keine Freundin haben und darf sich nicht treffen. Bedeutet es, man muss direkt heiraten? Und was ist, wenn man zusammen sein möchte aber nicht heiraten will? Also man will keine Kinder usw? Halt man findet eine Freundin, man weiß sie ist es will aber trotzdem nicht heiraten. Wie soll das funktionieren? Schwer zu erklären aber einfach gesagt. Muss man unbedingt offiziell heiraten um zusammen zu sein? Haltet euch zurück Islam hasser, verschwendet eure Zeit bitte nicht.
4 Antworten
Kinder generell ablehnen, das widerspricht bei Christen völlig den Regeln. Da solltest du nochmal nachfragen, ob sowas im Islam überhaupt geht, heiraten und keine Kinder wollen. Bei uns geht das gar nicht.
Ich weiß nicht wie das genau im Islam funktioniert, aber im konservativen Christentum gilt Folgendes:
- Wenn man zusammen sein will, muss man heiraten.
- Man darf nur mit dem Ehepartner Sex haben.
- Man darf sich nur scheiden lassen, wenn sich einer nicht an Punkt 2. hält.
- Man darf sich vor der Hochzeit kennenlernen, miteinander reden, gegenseitig mitnehmen zu den Eltern, Briefe schreiben oder telefonieren, an der Hand halten, aber nicht Sex haben.
- Wenn die Eltern gegen die Ehe sind, muss man auf ihre Meinung Rücksicht nehmen. Man kann verhandeln, aber wenn sie eindeutig sind, ist es halt so.
- In einer Ehe sind Kinder von Gott erwünscht. Wenn Kinder kommen, musst du sie mit Liebe behandeln. Du musst dich kümmern.
Da halten sich auch einige daran, ich hab es nicht gemacht, und hätte mir eine Menge Stress und Kummer gespart, wenn ich damals nicht meinen Kopf durchgesetzt hätte.
Mein erster Freund wollte heiraten und Kinder, er hat alle Regeln eingehalten, und ich wollte keine Kinder und Karriere. War ein Fehler. Mein zweiter Freund wollte nicht heiraten, aber Kinder, meine Familie war dagegen, war ein großer Fehler. Nach zwei Bruchlandungen habe ich mich an die Regeln gehalten, und es geht seit 25 Jahren gut.
So funktioniert verbindliche Ehe: Sie macht stärker, und zusammen kann man viel mehr als alleine. Auch, wenn man sich mal streitet. In einer Ehe ist man stark genug, um Kinder aufzuziehen. Sogar, wenn die nicht aus der Ehe selbst sind. Man lernt es, während man es tut.
Ehen, wo die Eltern mit reden halten genauso lang, wie selbst ausgesuchte. Klingt seltsam, aber da gibt es Studien dazu. Die meisten Eltern sind auch bereit, Vorschläge ihrer Kinder anzuhören oder Fragen zu beantworten.
Weil es Menschen gibt, die ganz und gar nicht zusammenpassen (das merkt man schon beim Sprechen miteinander) sollte es schon ein Treffen geben. Normal müsste das doch in Absprache mit den Eltern möglich sein. Frag sie doch mal.
Das ist ziemlich fundamentalistisch. Du glaubst nicht, wie viele es davon gibt. Und die Gemeinden sind echt nett und aktiv. Man kann da schon mit leben. In der Tat ist die Bibel beim Thema Ehe ziemlich eindeutig. Viel eindeutiger jedenfalls als bei anderen Themen über die sich die Köpfe heißgeredet wird.
Beziehungen gelten als haram:
Und kommt der Unzucht nicht nahe. Wahrlich, sie ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg. (17:32)
17:32 - Der Leser wird hier gebeten, die Formulierung des Verbots der Unzucht genau zu verstehen, weil das Verbot als sloches nicht direkt erwähnt, sondern, dass man das "Nahekommen" zu ihr nicht praktiziert, und dies ist eine noch stärkere Form als das Verbot selbst. Mit anderen Worten ist darunter zu verstehen, dass dem Muslim nicht nur die Unzucht, sondern auch alles, was zu ihr führt, wie küssen, streicheln, anwerben in jeder Form usw., verboten ist. Unzucht bzw. Ehebruch entzieht dem Täter den Schutz des Schöpfers, zerstört die Grundlage des Familienlebens und der Gesellschaft und führt zu Schändlichkeit und Übel (vgl. 4:22; 6:151 und die Anmerkung dazu).
Quelle: https://www.islamicbulletin.org/german/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 458)
Siehe auch:
Mann und Frau dürfen sich vor der Ehe nur in Gegenwart eines ihrer nahen Verwandten (Mahram) treffen. Der Mann darf dabei nur das Gesicht und die Hände der Frau betrachten, denn dies reicht für ihn aus, um festzustellen, ob sie seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.
Eine Verlobung ist das gegenseitige Versprechen zu heiraten, das sich ein Mann und eine Frau geben. Die Verlobung ist nur eine Vorstufe der Heirat. Deshalb ist es den beiden Verlobten nicht erlaubt, sich ohne Anwesenheit Dritter in ein und demselben Raum aufzuhalten. Auch dürfen sie erst dann miteinander ausgehen, nachdem sie geheiratet haben. Solange sie nur verlobt sind, sind sie islamrechtlich Fremde und es ist ihnen im Umgang miteinander alles verboten, was fremden Personen im Umgang miteinander auch verboten ist.
Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 100-101
Zudem sagte Mohammed:
»Seid ihr diejenigen, die dies und jenes gesagt haben? Was mich wirklich angeht, � so bin ich bei Allāh unter euch derjenige, der Allāh am meisten fürchtet und Ihm � gegenüber am frömmsten ist. Dennoch faste ich und breche mein Fasten, bete ich � und gehe schlafen und heirate die Frauen. Wer sich von diesem meinem Weg � (Sunna) abwendet, der gehört nicht zu mir!«
Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 356)
In dem Buch Halal und Haram von Hasip Asutay wird auf S. 99 erklärt, dass man heiraten muss (fard: absolute Pflicht), wenn man sich sicher ist, dass man Unzucht begehen würde und auch die finanziellen Mittel hierfür hat. Es ist verpflichtend (wadschib) zu heiraten, wenn man sich nicht sicher ist, sich von der Unzucht fernhalten zu können.
Esselamu alejkum
Es ist völlig in Ordnung seine zukünftige Frau kennen zu lernen. Dies geschieht jedoch neimals so, dass ihr zwei alleine seid. Dies passiert in Anwesenheit des Vaters. Du hast das Recht sie zu fragen was du möchtest. Du darfst sie auch ansehen und dir ein Bild darüber machen, ob sie die Richtige für dich ist. Bist du zur Erkenntnis gelangt, dass sie die Richtige ist, heiratest du sie und ihr könnt zusammen leben.
Du darfst dein/e Zukünftigen/Zukünftige kennenlernen aber eben so das es die Eltern mitbekommen, das anfassen sollte gemieden werden sowie auch das „allein treffen“ es sollte immer einer von der Familie alles Bescheid wissen und im Auge haben, und danach wird entschieden ob sie sich nun verloben wollen oder nicht.
Das ist interessant.