Inwieweit ist es zulässig, dass Chefs oder Abteilungsleiter Besprechungs- oder Schulungstermine über Whatsapp mitteilen und erwarten dass man es liest?

8 Antworten

Erster Grundsatz: Arbeitszeit ist Arbeitszeit und Freizeit ist Freizeit.

Zweiter Grundsatz: Wenn der AG mit Dir kommunizieren möchte über Whatsapp darf er das tun.
Mit einem vom AG zur Verfügung gestellten Smartphone.
Und mit Deinem Einverständnis auf Dein privates Smartphone, am besten im Arbeitsvertrag festhalten.
Ansonsten stehen dem AG Telefon, Brief und Email zur Verfügung.
Bei Email bin ich mir nicht sicher ob die als offizielles Kommunikationsmedium offiziell zugelassen ist.
Bei Behörden geht in der Regel alles über den Postweg.

Außerhalb der AZ ist der AN nicht verpflichtet auf die Kommunikation sofort zu reagieren. Will heißen, der AN muß nicht neben dem Telefon sitzen und warten bis der Chef anruft. Oder das Diensthandy die ganze Zeit anstarrt bis eine Nachricht vom Chef kommt. Ruhezeiten des AN müßen eingehalten werden.

Somit ist eine kurzfristige Änderung der AZ nur mit Einverständnis des AN zulässig.

Beispiel:
Du gehst nach Feierabend zum Kegeln/Bowling. Danach ggf. noch mit dem Partner ins Kino. Sprich Du hast Freizeitaktivitäten. Vielleicht ist auch ein Arztbesuch angesagt. Warum sollst Du 24/7 für Deinen Chef zur Verfügung stehen?
Ausreichend schlafen sollst Du auch noch um am nächsten Tag ausgeruht Deiner Tätigkeit nachzugehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die andere Möglichkeit so wie früher:

Während der Arbeitszeit den Mitarbeitern Bescheid geben über solche Termine.

Nein.. Wenn jmd nicht liest, das Handy kaputt geht, Internet ausfällt oder sich einfach denkt "ab heute möchte ein Tastenhandy nutzen", kann der AG nicht erwarten, dass jeder Mitarbeiter alles weiß. Sowas ist Teil der Arbeitszeit 👍🏻 kann ausgehangen werden auf arbeit oder in einer Versammlung angesprochen werden

Parralelwelt 
Fragesteller
 23.04.2024, 07:13

Schon klar nur für Abteilungsleiter ist es einfach unfassbar praktisch dass die Nachricht in Sekundenbei allen ankommt, egal ob er gerade frei hat o.ä.

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TinaChris123460  23.04.2024, 07:16
@Parralelwelt

Deine Freizeit ist deine Freizeit und wenn du keinen Job mit Rufbereitschaft hast, dann kann keiner VERLANGEN das du in dieser immer alles jobmäßige mitbekommst.

Es kann dir zumindest m.M.n. nichts drohen. Dann muss dir dein AG ein Diensthandy stellen, wenn er will das du 24/7 erreichbar bist.. und selbst dann hast du recht auf Freizeit und Handyfreie Zeit im Leben

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NackterGerd  23.04.2024, 07:15

Ganz so ist das auch nicht.

Email gehört heute auch zur Standard Kommunikation.

Internet Kommunikation ist heute Standard

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TinaChris123460  23.04.2024, 07:18
@NackterGerd

Kommt aber drauf an wie kurzfristig das ganze ist. Wenn der AG abends 17 Uhr schreibt, morgen ne Stunde eher wegen Besprechung, kann es eben passieren dass das nicht mehr alle lesen. Und alles, was vorab absehbar ist an Terminen, kann man dennoch auch auf arbeit bekannt geben oder aushängen.

So läuft es bei meinem Mann auch. Zwar gibt es ne Gruppe, aber trotzdem hängt sowas zusätzlich aus auf arbeit.

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Basstom  23.04.2024, 07:28
@NackterGerd

Aber nicht während der Freizeit über private Kanäle. So etwas kann man lesen und ggf. darauf reagieren, muss es aber nicht.

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Mein Chef und meine Firma haben meinen private Tel.-Nr. nicht, insofern stellt sich mir die Frage gar nicht.

Bei uns läuft die ganze Kommunikation über Outlook 365.
Mails, Einladungen etc. Da hat man alles im Blick und auf einem Gerät.

Mega-unpraktisch, was Euer Chef mit dem Medienbruch bezweckt.

Wenn WhatsApp als Arbeitsmittel auf einem Dienstgerät zur Verfügung gestellt wird, dann sollte man reagieren. Auf einem privaten Gerät aber nicht. Ich selbst hab ein Diensthandy, wir nutzen aber MS Teams. Oder per Mail. Und das natürlich auch nur während der Arbeitszeit.

Soweit es Firmen-/Dienstgeräte sind wäre das m. E. grundsätzlich zulässig.

Obschon die Nutzung von WhatsApp mal besser mit den Datenschutzbeauftragen der Firma besprochen werden sollte.

Nicht umsonst werden bei div. Firmen eigene Messenger-Systeme betrieben.