interpretation von lateintext!

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hier der rest (die nummerierung ist durch übertragen "hin", entschuldigung, ich weiss nicht, wie man so lange texte eingibt

  1. Litotes (doppelte Verneinung): Umschreibung eines positiven Begriffes durch die Negation des Gegenteils; Hervorhebung durch Untertreibung.

a. non ignoro = ich weiß nicht nicht = ich weiß sehr wohl b. de mortuis nil (=nihil) nisi bene = über die Verstorbenen (soll man) nichts, wenn nicht (außer) Gutes (reden) = nur Gutes 9. Metapher und Vergleich (vom griechischen μεταφορά, metaphorá, wörtlich „Übertragung“/ Bildlicher Ausdruck) bei der M. wird ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht. a. zuerst deutsche Beispiele: der Zahn der Zeit (Metapher) nagt an mir = ich werde alt / er kämpfte wie ein Löwe (Vergleich); aber: Achilles war ein Löwe in der Schlacht (Metapher) Wüstenschiff = Kamel (durch das Sandmeer transportiert es wie ein Schiff die Menschen) / Schnee von gestern = eine Sache, die schon der Vergangenheit angehört und keine Bedeutung mehr für die Gegenwart hat / fulmina fortunae - Schicksalsschläge fulmen,-inis,n.= Blitz

b. Sin tu ... exieris, exhaurietur ex urbe tuorum comitum magna et perniciosa sentina rei publicae.“ - „Verschwindest du, ... dann wird der ganze staatsgefährdende Auswurf deiner Komplizen aus der Stadt geräumt.“ (Cic. Cat. I,5,12) sentina,ae,f.= schmutziges Wasser, Kloake Hier auch eine vokalische Alliteration.

  1. Metonymie("Begriffstausch"):Zwei in enger gedanklicher Verbindung stehende Begriffe werden untereinander ausgetauscht, wobei sachlich dasselbe gemeint ist, z.B. Vertauschung von Ursache und Wirkung, Autor und Werk, Stoff und Produkt etc. (Zweck: Abwechlsung in der Wortwahl, Weckung von Assoziationen):

a. Deutsche Beispiele: Wir lesen gerade Cicero (statt "ein Werk Ciceros"); Ganz Griechenland ergriff der Schmerz (statt "alle Griechen"); Deutschland schlägt Argentinien 1:0 (statt "die deutsche Mannschaft");

b. Cicero über Catilina (I 1,1): audacia sese iactabit - Die Frechheit wird sich brüsten (statt Catilina wird sich frech brüsten). Ovid, Met.VII: Vulcanum naribus efflant tauri. - Die Stiere schnauben Vulkan = Feuer (Vulkanus, den Gott des Feuers) aus der Nase. Cicero, de officiis: Cedant arma togae, concedat laurea laudi. - Die Waffen sollen der Toga weichen, der (Kriegs-)lorbeer dem (Friedens-)ruhm.

c. Sine Cerere et Baccho friget Venus (Terenz) -Ohne Ceres und Bacchus friert Venus (d.h. ohne Essen und Wein 'friert' die Liebe)

  1. Parallelismus (Parallele Anordnung einander entsprechender Wörter): Einander entsprechende Satzteile erscheinen in derselben Reihenfolge (ABAB, ABCABC o.ä.) Wiederholung eines syntaktischen (grammatikalischen) Ablaufs

a. Inde illa maximi medicorum exclamatio est: vitam (A) brevem (B) esse, artem (A) longam (B) – Daher kommt jener Ausspruch des größten aller Mediziner: dass das Leben kurz sei, aber die (ärztliche) Kunst lang (umfassend). (Der Philosoph Seneca über Hippokrates); daher der Spruch: ars longa,vita brevis.
sh.auch Antithese

b. Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur Durch Eintracht wachsen auch kleine Dinge, durch Zwietracht werden die größten (Dinge) zerstört. (Sallust,Bellum Iugh.X.) sh.auch Antithese

12.Pars pro toto („ein Teil fürs Ganze“):

a. z.B. os,oris,n. = 1. Mund 2. Gesicht (der Mund ist ein Teil des Gesichtes) / tectum,-i.n.= 1. Dach 2. Haus („kein dach über dem Kopf haben“)

b. Romani hostem superaverunt – die Römer besiegten den Feind (gemeint: die Feinde, nicht einen)

  1. Pleonasmus (Tautologie): "Überflüssige Verstärkung": Man macht zu einem Begriff einen Zusatz, der eigentlich überflüssig ist, weil er kein neues Merkmal beisteuert. Gerade dadurch aber wird der gewollte Sinn noch verstärkt. Pleonasmus gibt es in fast formelhaften Wendungen: a. (Caes.Gall. I 23,)1: Postridie eius diei“. - Am folgenden Tage dieses Tages =Am folgenden Tag. b. "Ich hab's mit meinen eigenen Augen gesehen." "Ich wiederhole nochmals." "weißer Schimmel", "schwarzer Rappe", "nackt und bloß", "voll und ganz"

  2. Polysyndeton (Vielverbundenes) Aufzählung, bei der zwischen allen Aufzählungsgliedern eine Konjunktion steht (z.B. 'und')

a. Proximus ille Procas, Troianae gloria gentis, et Capys et Numitor et, qui te nomine reddet, Silvius Aeneas Der nächste ist Procas, der Ruhm des trojanischen Stammes, und Capys und Numitor und Silvius Aeneas, der wieder deinen Namen tragen wird. (Vergil, Aeneis 6, 767-69; aus der Heldenschau in der Unterwelt)

b. VW – Käfer - Werbung: er läuft und läuft und läuft…..

  1. Rhetorische Frage: Frage, auf die keine Antwort erwartet wird, da diese ohnehin klar ist. Verwendung eines Fragesatzes statt eines Aussagesatzes. Die Antwort gilt als selbstverständlich, und zwar nach positiver Frage eine negative, nach negativer eine positive. "Ist

Große Tipps gibt es da nicht. Du musst die Stilmittel kennen und mit etwas Glück findest du davon ein paar im Lateinischen Text wieder.

Achte dabei besonders auf Wiederholungen von bestimmten Worten oder Sätzen oder Satzteilen oder Wortarten. Dann liegt eigentlich immer ein Stilmittel vor. Du musst nur noch schauen, welches. Meistens sind es sogar mehrere.

LG

MCX

vielleicht kannst du meine liste gebrauchen: (nicht vollständig, aber die wichtigsten)

Rhetorische Stilmittel und Kurzformen LATEIN

Alliteration, Anapher, Antithese, Asyndeton, Chiasmus, Hyperbaton, Klimax, Litotes, Metapher und Vergleich, Metonymie, Parallelismus, Pars pro toto, Pleonasmus, Polysyndeton, rhetorische Frage, Trikolon

  1. Alliteration (Stabreim): mindestens zwei aufeinanderfolgende Wörter beginnen mit demselben Buchstaben bzw. Konsonanten bzw.Anlaut. Wird gerne in Werbesprache verwendet: „Mars macht mobil!“, „Geiz ist geil“(alliterierend).

a. Ceterum censeo Carthaginem esse delendam - Im übrigen meine ich, dass Karthago
zerstört werden muss. (Cato Maior zum Senat) (sh.auch Hyperbaton“)

b. Veni,vidi,vici – Ich kam, sah und siegte (Kurznachricht Cäsars nach Rom nach einem schnellen Sieg) (sh.auch „Trikolon“ und „Asyndeton“)

  1. Anapher (Wortwiederholung am Anfang aufeinanderfolgender Satzteile oder Sätze); sie dient der Betonung und soll Eindringlichkeit hervorrufen oder einen längeren Satz übersichtlicher machen:

    Nihilne te nocturnum praesidium Palati, nihil urbis vigiliae, nihil timor populi, nihil concursus bonorum omnium, nihil hic munitissimus habendi senatus locus, nihil horum ora
    vultusque moverunt? Haben dich denn gar nicht die Nachtwachen am Palatin, gar nicht die Stadtwachen, gar nicht die Furcht des Volkes, gar nicht der Zusammenlauf aller guten Bürger, gar nicht dieser äußerst bewachte Ort hier, um die Senatssitzung abzuhalten, gar nicht die Gesichter und Mienen dieser Menschen hier bewegt? (Cicero in seiner 1.Rede gegen Catilina zu demselben)

  2. Antithese (betonter Gegensatz)

a. Mors certa, hora incerta (est) – Der Tod ist gewiss, die Stuinde (in der man stirbt) ungewiss. (Quelle unbekannt, oft Inschrift auf alten Uhren)

b. Defendi rem publicam adulescens, non deseram senex – Ich habe den Staat als junger Mann verteidigt, (auch) als Greis werde ich ihn nicht im Stich lassen.(Cicero, Philippika )

  1. Asyndeton (A= „un“ syndeton= „verbunden“ – unverbundene, d.h. nicht durch Bindewörter (et,aut,vel,-que,atque…) verbundene Aneinanderreihung von Wörtern oder Sätzen) a. Motto der Olympischen Spiele: Citius, altius, fortius – Schneller,höher (und) stärker. (sh.auch „Trikolon“)

b. Haec eadem,Aenea, terram,mare,sidera iuro – Dieses selbe schwöre ich, Aeneas, bei Erde, Meer (und) Gestirnen. (Vergil,Aeneis,XII,197, Treueschwur für Aeneas)

  1. Chiasmus (Kreuzstellung) spiegelbildliche Anordnung einander entsprechender Wörter in der Abfolge ABBA: A = z.B. Substantiv im 1.Fall / B = z.B. Verb in 3. Person -
    • Der Nebel (A) steigt (B), es fällt (B) das Laub(A)

a. …hinc Thisbe, Pyramus illinc… auf der einen Seite Thisbe, auf der anderen Pyramus… (Ovid.Metamorphosen) A = Adverb B = Name B = Name A = Adverb

b. tibi nomina (A) mille (B), mille (B) nocendi artes (A) sunt - Du hast der Namen tausend, tausend Künste,zu schaden. (Sh.auch „Anapher“)

  1. Hyperbaton (Sperrstellung,Sperrung,Traiectio)

Zusammengehörige Wörter (z.B. Substantiv und Adjektiv (Pronomen,Partizip) stehen sehr häufig nicht nebeneinander, sondern werden von einander „gesperrt“, oft durch eine Präposition, aber auch durch das Verb oder andere Wörter.

a. magno cum gaudio – mit großer Freude

b. Eurydicen vocant:umbras erat illa recentes Sie (Pluto und Proserpina) rufen Eurydice. inter et incessit passu de vulnere tardo. Jene war zwischen den frisch verstorbenen Schatten und ging mit von der Wunde
langsamen Schritt einher. (Ovid,Met.10)

„Umbras“ und „recentes“ sind kongruent, aber getrennt durch „erat illa“; ebenso „passu“ durch „de vulnere“ gesperrt von „tardo“. Bemerkenswert ist auch „inter“ zu „umbras“ nachgestellt.

  1. Klimax (stufenweise Steigerung, steigernde Aufzählung) Das zuerst Gesagte wird stets durch das Folgende überboten.

a. Abiit, excessit, evasit, erupit. Fort ist er, draußen ist er, er ist entwichen, er ist ausgebrochen. (Cicero,2. Rede gegen Catilina: der Staatsfeind Cicero ist endlich außerhalb von Rom) sh. auch „Asyndeton“. Hier auch eine vokalische Alliteration.

b. Quid proxima, quid superiore nocte egeris, ubi fueris, quos convocaveris, quid consili ceperis, quem nostrum ignorare arbitraris? - Wem von uns, meinst du, sei es unbekannt, was du in der letzten, der vorletzten Nacht getrieben, wo du gewesen, welche Leute du um dich versammelt, welche Pläne du gefasst hast? (Cicero in seiner 1.Rede zum Putschisten Catilina, der nach „res novae“, nach Umsturz strebt) sh.auch „Rhetorisc