Intelligent aber einfache Dinge zu schwer?

4 Antworten

Hallo Noemi !

Es gibt intelligente Menschen die keine besonders schöne Schleife binden können und geistig beeinträchtige Menschen, die 1. einen Selbstverteidigungskursus machen ohne im geringsten sportlich zu sein und auch nicht mehr ganz jung

2. den Kurs super meistern.

Jemand dem man die Schule verweigerte was früher möglich war, war lebenstauglicher als viele mit dem für mich fraglich hohen IQ.

Ich würde mich nie je in eine Schublade schieben lassen.

Heutzutage gibt es für fast alles Erklärungen und Diagnosen, ob es einem damit besser geht wenn es nicht Lebens - notwendig ist, eine rettende gewinnbringende Lebenssituation erlaubt, sind diese fraglich für mich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo, mir geht es genau so. Ich bekomme oft einfachste Dinge nicht hin und das löst bei mir mega den Stress aus, weil es teilweise auch echt peinlich ist. Schön, da nicht alleine zu sein. LG

So Sachen wie "Türen aufmachen" oder "Spiele verstehen" müsstest du nochmal spezifizieren. Ich habe den Eindruck, es handelt sich da teilweise um Unaufmerksamkeiten, die dir übermäßig auffallen, im Alltag jedoch ganz normal sind (jeder drückt mal an einer Tür, auf der "ziehen" drauf steht).

Wie ist das mit den Spielanleitungen? Verstehst du die Spiele dann nicht, wenn dir jemand die Regeln erklärt oder wenn du die Anleitung liest? Ich habe letztens einen kurzen Online-Artikel gelesen, bei dem es um einen Erklärungsansatz eben solcher Phänomene bei "begabten Underachievern" geht. Das Stichwort heißt "Metakognition", die Fähigkeit, in einem unmittelbaren kognitiven Prozess (Vortrag hören, Text lesen,...) beurteilen zu können, wie man diesen Prozess im Moment verarbeitet ("über das eigene Denken denken"). Aber mal ehrlich: Ich bin bei so Gesellschaftsspielen auch immer eher ungeduldig und schlage relativ schnell eine "Proberunde" vor, um das Spiel praktisch zu verstehen, weil sich die Leute beim Erklären gern im Kreis drehen.

Unter sehr intelligenten jungen Leuten habe ich jetzt schon öfters vom sogenannten "Hochstaplersyndrom" gehört. Das ist ein Denkmuster, welches die eigene Leistung unter den Scheffel stellt, weil man z.B. glaubt, die Leistungen, für die man gewürdigt wird, wären nur das Ergebnis von Glück oder sowieso nicht so anstrengend gewesen. Ich bin selbst damit aufgewachsen, dass Aufgaben, die ich als (unerkannt hochbegabtes) Kind schneller erledigt habe als erwartet, besonders kritisch von den Autoritäten in meinem Umfeld begutachtet wurden, à la "so schnell kannst du das nicht geschafft haben, du hast bestimmt geschlampert." Sowas prägt sich ein und ich für meinen Teil fühle mich inzwischen sehr gehemmt, Aufgaben wirklich zeitnah anzupacken, von denen ich weiß, dass sie eh schnell erledigt wären.

Letztendlich sind das oft Dinge, mit denen man leben kann. Ich leide selbst teilweise darunter, aber andere Leute haben ja auch ihre Leiden. Wenn der Leidensdruck zu groß wird, kann man sich wahrscheinlich auch Hilfe holen bei Psychologen, bzw. "Begabungs-Coaches" (bei denen es sich hoffentlich auch um Psychologen mit Zusatzqualifikationen handelt)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mir gehts ähnlich. Gibt nix schwereres als die Uhr zu lesen oder Links/Rechts zu unterscheiden. Ich weiß nicht was es ist, vielleicht ein Defekt im Hirn. Aber so mies es auch ist. Es sind nur Kleinigkeiten.

Zudem ist bei mir Interesse allerdings ein maßgeblicher Faktor. Interessiert mich ein Thema, kann ich es. Wenns das nicht tut, bringt mich nichts und niemand dazu es zu lösen, zu lernen oder es wenigstens zu versuchen.

Den Stress kenne ich nur zugut. Wenn mich jemand fragt wie spät es ist, und grad keine digitale Uhr (eine mit digitaler Anzeige) in der Nähe ist, kommt innerlich ganz schön viel Stress zusammen, da ich auf etwas plötzlich keine Antwort geben kann, bzw sehr lang brauche um die Antwort zu finden.

Woher ich das weiß:Hobby – Menschenkenntnis ist mein zweiter Vorname.