Ist man wenn man eine Lernschwäche hat, weniger Intelligent?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Intelligenz setzt sich aus vielerlei Talenten zusammen - manche Regionen im Hirn sind bei verschiedenen Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Ob deine Matheschwäche damit zusammenhängt oder evtl. psychische Ursachen hat, kann hier niemand wissen.

Der IQ ist ein Mittelwert aller Intelligenz-Arten - eine Schwachstelle verringert ihn, eine Stärke erhöht ihn.

Obendrein kann man geistige Schwächen durch Übung verbessern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Danke an die die eine Antwort geschrieben haben/schreiben.

Wie gesagt hab ich erkannt das ich meine Stärken und Schwächen habe.


Allerdings hab ich eine Zeit lang wirklich sogar öfters geweint weil ich mir selber eingeredet habe, das ich nichts kann und total dumm bin. Deshalb freu ich mich über die Bestätigung anderer das dies nicht so ist.

Jetzt habe ich aber eines erkannt: JA ich habe eine Lernschwäche. JA ich bin vielleicht nicht so gut in Mathe wie andere. ABER Ich habe andere Stärken und darauf kann ich stolz sein !

Und ich möchte trotzdem einen guten Abschluss erreichen und bin bereit dafür alles zu geben.

Liebe Grüße :)


ErisMorn  17.07.2020, 01:08

hi (:

ich weiß, du hast schon viele gute Antworten bekommen. Aber jz wollte ich auch noch kurz was dazu sagen. Ich habe, genauso wie du, eine Matheschwäche. Mir ging es damals genauso wie Dir. Ich habe gedacht ich wäre dumm und mir das jahrelang eingeredet, obwohl mein Sprachen Verständnis überdurchschnittlich gut war. Es war nicht einfach durch die Schule zu kommen, da man nunmal in vielen Fächern Mathematik braucht, aber ich habe mich irgendwie durchgekämpft. Und das schaffst du auch (:

Ich wünsche dir viel Glück.

Lg Em

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Rosawilkens123 
Fragesteller
 17.07.2020, 09:23
@ErisMorn

Hi ☺️
Erstmal danke für deine lieben Worte !!

Ich finde es immer schön zu wissen das man nicht alleine ist, und das es auch andere Menschen gibt den es genau so geht/ging.

Du kannst stolz auf dich sein so gekämpft zu haben !
Liebe Grüße

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Du bist eben in einem Teilbereich der Intelligenz schlechter als viele andere. Dafür bist du in anderen Bereichen anscheinend überdurchschnittlich begabt. Du wirst eben sehr viel in Mathe und wahrscheinlich auch in Physik und Chemie lernen müssen. Wenn du dann das Abi schaffst kannst du ja z.B. Englisch studieren. Weniger intelligent musst du dich nicht fühlen, du hast eben deine Stärken und Schwächen.

Du hast eine Dyskalkulie, mathematische Intelligenz ist nur ein, wenn auch wichtiger Aspekt der Intelligenz. Dafür kannst du in anderen Bereichen , bespielsweise sparchlich oder Künstlerisch, durchaus überdurchschnittlich begabt sein.

Deine Matheschwäche kann auch ganz andere Ursachen haben, ein großes Problem stellt hier der Stress dar. Ich war auch in der Schule ein Matheversager, ich konnte mit diesem abstrakten Stoff einfach nichts anfangen. Mir ging es wie dir. In der Nachhilfe hatte ich kaum Probleme, weil ich durch den guten Lehrer sehr entspannt war.

Ich habe es in der Schule nicht geschafft und war auch sonst ein sehr schlechter Schüler. Mein Umfeld machte es nicht besser. Zuhause wurde Spitzenleistungen erwartet, die ich nicht erbringen konnte.

Später, in meiner eher mathelastigen Berufsausbildung, in der auch die Mathematik fassbar wurde, weil man sie zur Arbeit brauchte und täglich anwandte, glänzte ich mit Einser-Zeugnissen. Im Beruf wurde es fast schon unheimlich, da konnte ich rechnen wie ein Computer und schrieb bei Computerausfällen die Maschinenprogramme oft von Hand.

Es hat sich später gezeigt, dass der Schulversager in Entspannung direkt genial sein konnte.

Versuche doch einmal, dich nicht auf deine Schwäche, sondern auf deine Stärken zu konzentrieren, das entspannt und macht das Leben einfacher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Intelligenz ist ein Modell, das das kognitive Potential eines Menschen zusammenfasst. Dabei kann man dieses Potential in Teilbereiche auflösen. Mathematische Begabung ist ein Teilbereich davon.

Exkurs zur Legasthenie. Diese liegt vor, wenn das Ergebnis eines Schriftsprachtests mindestens 1,5 Standardabweichungen unter dem Ergebnis eines Intelligenztests liegt. Das heißt also, wenn man nur im Schriftsprachlichen Teil einen Teilbereichs-IQ von 77 hat, hat ein diagnostizierter Legastheniker einen Gesamt-IQ von mindestens 100 +/- ein paar Punkte Messunschärfe und liegt damit intellektuell im Durchschnitt. Je nachdem, welchen Einfluss der Teilbereich "Sprache" auf das Gesamtergebnis hat, kann es also sein, dass andere Teilbereiche deutlich überdurchschnittlich sind, um auf den erzielten Gesamt-IQ zu kommen. So hätte der Legastheniker ohne Legasthenie vielleicht einen IQ von 110. Stellst du ihm jetzt also jemanden mit einem IQ von 110 gegenüber, ist der Legastheniker in der Tat wegen einer Teilleistungsschwäche weniger intelligent. Andererseits könnte der Legastheniker im Vergleich zu jemandem mit einem IQ von 100 in den meisten Bereichen außerhalb des sprachlichen Bereichs intelligenter sein. Ich weiß nun nicht, ob sich das auch bei einer Matheschwäche so verhält. Eine Dyskalkulie wird in der Literatur eher als psychisches Problem betrachtet, während bei der Legasthenie physiologische Ursachen angenommen werden. Es kann also auch sein, dass die Begabung für die Mathematik grundsätzlich da ist, aber das Umfeld nicht förderlich für ihre Entfaltung ist und überhaupt kein Teilbereich der Intelligenz eingeschränkt ist

Es ist folglich sauschwer, hier eine Aussage darüber zu treffen, ob jemand mit geringer mathematischer Begabung weniger intelligent ist als andere Menschen. Es gibt so viele Leute, die intelligenter sind als man selbst. Die meisten Leute, die bei sowas wegen ein paar IQ-Punkten zu vergleichen anfangen, haben sowieso keine blasse Ahnung davon, was "Intelligenz" überhaupt heißt. Wirklich von "intelligenter" oder "weniger intelligent" kann man beim IQ eigentlich erst in 15-Punkte-Schritten reden.

Woher ich das weiß:Recherche