Institutionalisierung in der Kirche im 1 J. n. Chr. Pro Kontra?

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Es ist stark umstritten, ob man Ende des 1. Jahrhunderts von einer einheitlichen christlichen Gemeinde sprechen kann. Richtig ist aber, dass es einzelne christliche Gemeinden gab (Ephesus, Antiochia, Jerusalem, Rom usw.). Sie waren Einzelgrün- dungen der Apostel. So geht die Gemeinde in Smyrna (Polykarp) wohl auf Johannes, dessen wirkliche Identität heute noch ungeklärt ist, zurück. Gibt es hier Verbindungen zum Jerusalemer Tempel (Priesterklasse)? War dieser der Lieblingsjünger Jesu? Wir wissen es nicht.

In den späteren Jahrhunderten melden sich dann einzelne Kirchenväter (Tertullian, Clemens, Justin, Origenes, Augustinus usw.), die Beiträge zum christlichen Glauben verfassen und durch Streitschriften mit den Juden bekannt werden.

Von einem Christentum als feste Organisation kann man erst mit dem Konzil von Nizäa (325) sprechen. Hier hatte Kaiser Konstntin der Große ein gewaltiges Gewicht. Die Einteilung in Diözesen entsprach der damaligen römischen Verwaltung.

Sektenforscher  05.05.2020, 22:30

Eine gewisse Eigenständigkeit haben die paulinischen Gemeinden. Diese trifft man in Rom, Korinth, Ephesus, Kolossäa und in Thessalonich an. In den Briefen Pauli sticht besonders ein Name heraus: Timotheus. Dieser war offenischtlich ein Presbyter einer christlichen Gemeinde. Bis heute taucht dieser Name außerhalb der Paulus-Briefe nicht auf. Dies beweist, dass es in den christlichen Gemeinden nie eine Kontinuität gab. Schon früher haben Kirchenhistoriker die Papstliste stark angezweifelt. Die katholische Kirche sieht heute hier ihre Legitimation.

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44 bis 110: Urchristentum, begründet von Saul/Paulus in Antiochia/Antakya (tr)

(Paulus ist historisch belegt und der erste Christ.)

111 bis 451: Frühchristentum, bis zum Konzil von Chalkedon in Konstantinopel/Istanbul (tr)

"Im Jahr 451 fand in der Stadt das ökumenische Konzil von Chalkedon statt, das zum Bruch mit den sogenannten Monophysiten und zur Trennung der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien, der armenisch-apostolischen wie der koptischen Kirche führte. (...)." (Wikipedia)

Woher ich das weiß:Recherche

Im ersten Jahrhundert nach Christus entstand die christliche Kirche erst, am Anfang war es eine Abspaltung vom Judentum. Das was wir heute als Kirche verstehen, also ein Gebäude mit Kirchenglocke und sonntäglichen Gottesdienst gab es damals noch gar nicht.

Für die Institutionalisierung spricht, dass mit den wachsenden Christen auch Probleme auftraten die gelöst werden mussten. Dazu kam dass mit der Zeit nicht nur Juden zu Christen wurden, sondern auch andere Menschen. Auch das brachte Probleme und Fragen mit sich, die zu lösen waren. Wären die führenden Christen wie Paulus und Petrus dem nicht nachgegangen, wäre es wohl bachab gegangen.

Ich bin mir nicht sicher ob deine Frage damit beantwortet ist, denn ich finde die Fragestellung etwas seltsam. Aber deine Lehrerin wird sich was dabei gedacht haben.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
xDerFynnx 
Fragesteller
 06.05.2020, 11:50

Ja mir sind durch deine Punkt auch nich ein paar weiter eingefallen aber hast du vlt auch noch ein Negativ bzw. Kontra Punkt?

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annie80  06.05.2020, 11:57
@xDerFynnx

Eigentlich keiner, weil es wurden nur soweit Strukturen eingeführt als diese auch nötig waren (jedenfalls nach meinem Empfinden - ich war ja nicht dabei 😉)

Höchstens, hätte man noch mehr Strukturen eingeführt, dann wäre dies auf Unverständnis gestoßen.

Das ist etwas was man heute bei Gründungen von Kirchengemeinden (Freikirchen) auch beobachten kann: Eine kleine, neue Hausgemeinde funktioniert anders als das ICF München - und das ist voll legitim. Ich kann diese Entwicklung auch gut in meiner Kirchengemeinde beobachten.

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Diese hat sich doch irgendwie entwickelt/gestaltet entsprechend den Erfordernissen in Zeit oder Ort
Argumente pro/contra sind da doch daneben, ziemlich "künstlich" hinterfragt.