In welcher Religion herrscht die höchste Akzeptanz bei Homosexualität?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Andere Religion (Welche?) 44%
Christentum 38%
Budedhismus 13%
Islam 6%
Hinduismus 0%
Judentum 0%
Paganismus 0%

5 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern, um die Haltung des Buddhismus in traditioneller und gegenwärtiger Form zu verdeutlichen.

Der Buddha hielt sich aus den Schlafzimmern seiner Anhängerschaft heraus.

Für buddhistische Laien gilt, dass lediglich sexuelles Fehlverhalten, also ein Umgang mit Sexualität der zu Leiden führt, vermieden werden soll.

Auch wenn sich eine traditionelle Definition gibt, bedeutet es heute, dass man darauf achten sollte, ob das eigene Sexualverhalten körperlich oder emotional schadet.

Das ist nach meiner Ansicht durch Homosexualität nicht gegeben. Bei einvernehmlichem und bewussten Sexualleben ist das Geschlecht egal.

Gegenwart

Manche asiatische Lehrer und einige ihrer westlichen Schüler, die kulturelle Prägungen mit der Lehre Buddhas verwechseln, lehnen Homosexualität ab.

Andererseits gibt es "Gay-Sanghas" (buddhistische Gemeinschaften, deren Angebot sich explizit an diese sexuelle Minderheiten richtet) und LGBTQIA*+ Aktivisten

Grundsätzliches

Allgemein ist es so, dass der Buddha selbst lehrte, dass man jede Lehre, auch seine eigene, kritisch prüfen und hinterfragen sollte, ohne Scheu vor Traditionen.

Entsprechend äußern sich auch heutige buddhistische Lehrer, wie etwa Fumon Shoju Nakagawa - gerade Westler sollten nicht unkritisch auf asiatische Exotik hereinfallen.

Selbst wenn der Buddha zur Diskriminierung von Homosexuellen aufgerufen hätte, ist kein Buddhist verpflichtet, diese Lehren zu befolgen, wenn er sie als falsch ansieht.

Somit mag es zwar buddhistische Lehrer geben, die homophob sind - genau so solche die ausländerfeindlich sind - aber niemand muss ihrem Beispiel folgen.

Andere Religion (Welche?)

In gar keiner Religion. Alle sind Homophob und die meisten auch fremdenfeindlich.


SeemannsgarnPD  07.08.2022, 16:16

Das stimmt nicht.

Die meisten Naturreligionen akzeptieren LGBT* Menschen

Auch einige wenige Strömungen der Weltreligionen akzeptieren diese Menschen.

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Andere Religion (Welche?)

Bei den Pastafari.

Andere Religion (Welche?)

Der Satanismus hat mit LGBT generell kein Problem.

Im Neopaganismus ist das oft auch kein Problem:

LGBT individuals comprise a much larger percentage of the population in neopagan circles than larger, mainstream religious populations.

https://en.wikipedia.org/wiki/Modern_Pagan_views_on_LGBT_people

Teile des Judentums haben mit LGBT kein Problem:

Reform Judaism and Reconstructionist Judaism in North America and Liberal Judaism in the United Kingdom view homosexuality to be acceptable on the same basis as heterosexuality.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Homosexuality_and_religion#Judaism

Diese christliche Denominationen bieten eine gleichgeschlechtliche Segnung und/oder Trauung an:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Segnung_und_Trauung_gleichgeschlechtlicher_Paare

Im Buddhismus ist der westliche Buddhismus für gewöhnlich LGBT-freundlich:

western Buddhism is often relatively gay-friendly, especially since the 1990s.

https://en.wikipedia.org/wiki/Buddhism_and_sexual_orientation#LGBTQ+_people_in_later_traditions

Die vedischen Sanskrit-Schriften (Hinduismus) haben auch kein Problem:

... vedischen Sanskrit-Schriften. Die dort gezeichnete reine vedische Gesellschaft akzeptiert das Vorhandensein von Nicht-Heterosexualität ausdrücklich und weist diesem Teil der Bevölkerung besondere Aufgaben und Funktionen innerhalb der Gesellschaft zu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und_Religion#Hinduismus_und_Vedismus

Im Islam gibt es vereinzelt kleine liberale Strömungen, zB:

Eine homosexuelle Orientierung ist nach unserer Auffassung weder sündhaft noch krankhaft, sondern ein Teil der Vielfalt der Schöpfung, mit der Gott uns Menschen zum gegenseitigen Kennenlernen auffordert.

https://lib-ev.jimdo.com/positionspapiere/

Homosexualität/en und Religion/en

Anja Finger 24.11.2010 

Es gibt in den Ländern der EU und besonders in der Türkei noch immer erhebliche Vorbehalte gegen Homosexuelle. Ein Grund für diese diskriminierenden Vorurteile kann Religiosität sein. Menschen mit einer Religionszugehörigkeit bringen weniger Toleranz für Homosexualität auf als Menschen, die keiner Religion angehören (Gerhards 2010: 19). Zudem stehen orthodoxe Christen, Katholiken und Muslime der Homosexualität tendenziell ablehnender gegenüber als Protestanten. Und je enger gläubige Menschen an ihre religiöse Institution gebunden sind, desto entschiedener lehnen sie Homosexualität ab.

Mit den abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam hat sich historisch ein Ideal durchgesetzt, in dem Sex der Fortpflanzung dient. Diese Entwicklung, aber auch die anderer religiöser Traditionen, die der gleich-geschlechtlichen Liebe gegenüber uneindeutiger bis gewogener eingestellt waren, wird spannend erzählt von William Naphy (2006) in seinem Buch Born to Be Gay: A History of Homosexuality. Demzufolge bildet die christlich-westliche Form der moralischen Abwertung von Homosexualität die Ausnahme.

In vielen religiösen Traditionen finden wir Gottheiten, die genau solches Verhalten an den Tag legen; Hindu-Gottheiten zum Beispiel, die nicht nur gleichgeschlechtliche Liebe praktizieren, sondern auch ihr Geschlecht wechseln. Und wie die Gottheiten, so die Menschen: Die indischen Hijras, die als in der Regel biologische Männer eine weibliche oder Geschlechtergrenzen überschreitende Identität annehmen, sind prominentestes Beispiel hierfür. Neben der Darstellung gleichgeschlechtlicher Praktiken als Aspekt des Lebens gibt es in Übersetzungen und Deutungen von Rechtstexten wie dem Gesetzbuch des Manu verhaltenere Töne. Der Buddha selbst hat sich nicht explizit zu gleichgeschlechtlichen Handlungen geäußert, für buddhistische Mönche und Nonnen gelten strengere Regeln als für Laien, und der Dalai Lama sieht in der Homosexualität eine Form sexuellen Fehlverhaltens.

https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/homosexualitaet/38892/homosexualitaet-en-und-religion-en/

Also ich würde sagen im Hinduismus und im moderat gelebten Christentum werden Homosexuelle am ehesten akzeptiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋