Bibelstellen über Homosexualität?

9 Antworten

Die Stellen hast du nun von anderen.

Viele sagen, dass Homosexualität keine Sünde ist und die Textstellen nur falsch interpretiert werden.

Das machen bestimmt welche.

Oder man macht schlicht folgende Überlegungen:

Paulus war von Haus Schriftgelehrter, der das Gesetz gut kannte. Er lebte unter Judenchristen, die alle noch die Gesetze in petto hatten, ja Teil ihrer Identität waren. Derweil war in Rom die Tempelprostitution an jungen Knaben etwas, von dem sich das Chritentum als Praktik einer falschen Anbetung differenzieren sollte, weswegen ich gut nachvollziehen kann weswegen man bei diesen Teil des Gesetzes bleiben wollte.

Eine Lehre also, zu der Jesus nie etwas perönlich sagte, während Paulu erkannte das er Kompromisse eingehen musste, wie zum Beispiel auch das mit dem "Frauen sollten in der Gemeinde schweigen"...

Jesus dagegen lehrte Nächstenliebe, erfüllte das moaische Gesetz, so das derjenige der ihm nachfolgt gerettet werden würde, was ebenso homosexuelle Menschen mit einschließt - Jesus war gekommenen um zu retten - nicht um zu richten. Von daher darf man, auch aus der Sicht das ein homosexueller Akt an sich nicht gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt, es durchaus anders sehen, als wie einst Paulus, der eben noch stark vom Judentum beeinflusst war.

Für viele Christen ist diese Meinung nicht ok, und das vertehe ich. Man muss es auch nicht so sehen wie ich.

Aber beim Bibellesen darf man auch einen Paulus hinterfragen, wieso er bestimmte Aussagen machte - und komme zu dem Schluss, das er Juden und Heiden irgendwie unter einem Hut im Glauben an Jesus Christus bringen wollte, was er für seine damaligen Möglichkeiten relativ gut hinbekommen hat, wenn man nur mal an die Beschneidungsthematik denkt.

Derweil finde ich den link von xxScarface1990 auch lesenswert.

LG-B.

Safi2 
Fragesteller
 02.04.2023, 06:33

Danke.

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Die Bibel verbietet tatsächlich keine Homosexualität wie wir sie heute kennen, also eine liebevolle Partnerschaft zwischen zwei gleichberechtigten Männern.

Man muss aber den Kontext der Bibel kennen und die Zeit in der sie geschrieben wurde. Dort gab es sehr viel sexuellen Missbrauch von jugendlichen Knaben durch ältere einflussreiche Männer. In anderen Textstellen geht es eigentlich um den Ehebruch, also verheiratete Männer die mit männlichen Tempelprostituierten Sex haben. Bei anderen geht es eigentlich um heidnische Rituale, von denen man sich abgrenzen wollte. Dazu zählte auch Gruppensex als Anbetung der Götter.

Die evangelische Kirche sieht Homosexualität in Paarbeziehungen auch nicht als Sünde:

https://www.evangelisch.de/blogs/kreuz-queer/148145/28-03-2018

Ich habe einen sehr gläubigen evangelischen Freund, der auch schwul ist. Er hat keinen Sex außerhalb von Partnerschaften und ist seit fast 25 Jahren mit demselben Mann zusammen. Er denkt so geht man damit richtig um. Für ihn ist die Bibel nur gegen den Lustakt an sich und nicht gegen Liebe. Er hat Theologie studiert, ist also nicht ganz unwissend.

Ich denke die meisten machen sich aber nicht die Mühe, den historischen Hintergrund zu erforschen.

Woher ich das weiß:Hobby – Interesse
Safi2 
Fragesteller
 02.04.2023, 09:11

Interessante Antwort! Erstmal danke dafür.

Ja, du hast grundsätzlich Recht. Es gibt nämlich mehrere Stellen in der Bibel, die falsch interpretiert werden können. Deshalb sollte man sich auch intensiv damit beschäftigen und sich informieren. Ich bin auch der Meinung bzw. interpretiere es so, dass Homosexualität keine Sünde ist.

Aber es gibt Stellen, die eigentlich nicht wirklich falsch interpretiert werden können.

Bei Röm 1,26-32 spricht die Bibel eigentlich ganz offensichtlich über homosexuelle Handlungen. Die gleichgeschlechtliche Beziehung wird an der Stelle negativ angesehen. Daraus kann man also schon leiten, dass Homosexualität nicht akzeptiert wird.

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Gentlef  02.04.2023, 09:31
@Safi2

Ja natürlich. Das Thema ist definitiv nicht einfach. Aber diese Bibelstelle von dir würde auch nur den Analsex unter Männern kritisieren. Heißt ja nicht unbedingt, dass dann Küsse und gegenseitige Masturbation verboten wären usw. Darauf folgen ja die Aufzählungen in Römer 31 "..., Treulose, Lieblose...". Da könnte man wieder entgegenen, dass dies nicht auf ein monogames schwules Liebespaar zutrifft. Komplexes Thema.

Aber selbst wenn es eine Sünde ist: Im Christentum ist auch Lügen und Neid eine Sünde und wie viele Christen tun dies täglich?

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FelixSH  02.04.2023, 12:59
@Garlond

Danke für diesen Link, hab ich mir gespeichert. Sehr schön argumentiert, generell zum Thema wie man die Bibel im Kontext von Homosexualität auslegt.

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Safi2 
Fragesteller
 02.04.2023, 16:37
@Garlond

Will nicht so viel lesen. Kannst du eine kurz Fassung machen?

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Ich hoffe du orientierst dich an Gentlefs Antwort, er hat da schlicht Recht. Und offenbar mehr Ahnung, als Leute die nur Bibelstellen rumzitieren.

Ich würde die Leute, die mit diesen Stellen rumwedeln auch nicht ernst nehmen, denn niemand berücksichtigt alles was in der Bibel steht. Wieso also sollte man so drauf Gewicht legen, dass gerade diese Stellen zu befolgen sind? Entweder befolgt man wirklich alles, oder man akzeptiert dass die Bibel halt nicht komplett befolgt werden muss. Rosinen picken, nur um die eigene Homophobie zu rechtfertigen, ist jedenfalls das Letzte. Meine Lieblingsstelle zu dem Thema ist die, laut der man an "diesem Tag" (gemeint ist wohl Sabbath, der 7. Tag, enweder Samstag oder Sonntag, weiß nicht genau) nicht arbeiten soll, und dass jener der es tut mit dem Tod bestraft werden soll.

Vergiss auch nicht, dass die Bibel übersetzt wurde, und daher sehr wahrscheinlich eh Übersetzunfsfehler hat.

Und gerade wenn man alles in der Bibel befolgt, sollte man nicht so großspurig daherreden. Die Bibel sagt auch klar, dass man Nächstenliebe üben soll, viel wichtiger als über andere zu urteilen. Und man soll erstmal vor der eigenen Haustür kehren, bevor man andere kritisiert (das ist die Stelle mit dem Splitter in Auge).

Man kann zu Homosexualität denken was man will, aber andere zu kritisieren (dafür ist Gott zuständig) ist sehr unchristlich.

Safi2 
Fragesteller
 02.04.2023, 10:56

Ich verstehe zwar was du meinst und ich gebe dir eigentlich auch Recht, aber in meiner Frage geht es darum, ob die Bibel an sich es verbietet. Und nicht, ob sich Christen daran halten.

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FelixSH  02.04.2023, 12:54
@Safi2

Deswegen der Verweis auf Gentlef, den du wohl zu Details fragen kannst. Ich wollte nur zusätzlichen Kontext geben.

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Einfach mal Männer, die bei Männern liegen googlen.

Bei den Israeliten war HS durch die Mosegesetze verboten.

Im NT wird das entsprechend nicht groß thematisiert, da Jesus in dem Kulturraum diente, in dem diese Gesetze galten. Die römische Besatzung war da auch irrelevant, da die Römer HS ebenfalls ablehnten.

Paulus hingegen, der aus der griechischen Diaspora stammte und Gemeinden diente, deren Mitglieder in der hellenischen Kultur verwurzelt waren, spricht das Thema an.

Heutige Christen, die HS befürworten, interpretieren das gerne um und postulieren ein Missverständnis.

Sehe ich anders. Auch in Griechenland war HS zwischen Erwachsenen verpönt. Deshalb musste das auch nicht bei den neugewonnen Christen thematisiert werden. Was aber thematisiert werden musste, war die gesellschaftlich anerkannte und damals in dieser Kultur nicht als Missbrauch gesehene Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem Jugendlichen, der noch keinen Bartwuchs hatte.

Deshalb geht Paulus darauf ein.

Das heißt nicht, dass HS zwischen Erwachsenen okay war. War es nicht, aber das war sowieso Konsens.

Die Idee, dass es früher keine Liebe zwischen Männern gegeben hätte und das deshalb was anderes als heute gewesen wäre, ist absurd. Die Leute hatten genau so Gefühle wie heute.

Da versuchen sich Leute die Bibel so zurecht zu biegen, dass sie zu ihrem Leben passt.

Safi2 
Fragesteller
 02.04.2023, 10:50

Also kurz gesagt: Homosexualität ist verboten.

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Pausenraum  02.04.2023, 10:51
@Safi2

Ja, aber da du die Interpretation von Bibelstellen angesprochen hast, wollte ich den damaligen Kontext erklären.

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Safi2 
Fragesteller
 02.04.2023, 10:52
@Pausenraum

Danke für deine Mühe und Antwort!

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Bibelstellen wurden ja schon zur Genüge genannt.

Eine "moderne Interpretation" ist, dass hier Pädophilie verboten sei und nicht Homosexualität (wegen dem Wort "Knabenschänder", welches bis 1912 hier übersetzt wurde)

Jedoch darf man nicht vergessen, dass laut diesem Vers weder die Knabenschänder NOCH DIE KNABEN das Himmelreich erben würden.

Wäre hier also Pädophilie gemeint, würde Gott auch die missbrauchten Kinder bestrafen.

Heutige Bibeln übersetzen diese Textstelle ja auch mit Männer, Schwule, aktiv und passiv Homosexualität praktizierende, usw. Knaben und Knabenschänder benutzt heute glaube ich keine Bibel mehr, da Knaben heutzutage Kinder nahelegt.