In welchen Sprachen gibt es kein Personalpronomen?

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https://de.wikipedia.org/wiki/Personalpronomen#Sprachen_ohne_Personalpronomina

Das Japanische ist ein Beispiel einer Sprache, in der es im engeren Sinne keine Personalpronomen gibt. Zum Ersatz eines Nomens wird dann dessen Kurzform verwendet, bei Personen etwa dessen Dienstgrad („Der Leutnant Meier sagte etwas, dann ging der Leutnant“ statt „dann ging er“). Während in europäischen Sprachen die kleine Zahl von Personalpronomen sehr häufig verwendet wird, tritt es in diesen fernöstlichen Sprachen nicht auf, stattdessen werden viele verschiedene Wortformen pronominal verwendet, dabei stark abhängig von Geschlecht und sozialen Rang der Angesprochenen. Dies trifft auch auf die Ich/Wir Formen zu, ein Polizist würde sich selbst als honkan („dieser Beamte“) bezeichnen, das dem Personalpronomen „Ich“ am nächsten stehende Wort wärewatakushi (私, wörtlich „privat“).

Eine ähnliche Tendenz hatte im 16. bis 19. Jh das Persische. Außer zu nahen Bekannten sprach man von sich als bande ("der Sklave") oder in haqir ("dieser Arme"), und von anderen als ân hazrat (jener Herr) usw. Inzwischen hat sich das wieder umgekehrt, und sogar duzen kommt vor. Im Schriftverkehr hat sich diese Sitte jedoch größtenteils erhalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Personalpronomen#Sprachen_ohne_Sexusunterscheidung

Viele Sprachen kennen (teilweise ursprünglich) beim Pronomen der 3. Person Singular keine Unterscheidung nach dem Geschlecht des Referenten:

Einige Beispiele solcher Sprachen sind:


Indonesisch/Malaiisch, Madagassisch, philippinische Sprachen, Hawaiisch, Maori, Rapanui und andere austronesische Sprachen  Chinesisch, Burmesisch und andere sinotibetische Sprachen Vietnamesisch, Santali und andere Mon-Khmer-Sprachen Swahili, Yoruba und andere Niger-Kongo-Sprachen Türkisch, Tatarisch und andere Turksprachen  Luo und andere nilosaharanische Sprachen  
Ungarisch, Finnisch, Estnisch und andere uralische Sprachen 
Georgisch 
Armenisch 
Mapudungun 
Baskisch 
Persisch