In welchem Sinn sagt man: „Ich bin Frau ...“ oder „Ich bin Herr ...“?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke mit "ich bin Herr ..." würde man sich nur vorstellen, wenn ein Autoritätsverhältnis herrscht, wie zwischen Schüler und Lehrer oder Arzt und Patient und es klar ist, dass man sich nicht duzt.

Aber ich bin Müller, würde ich auch nicht sagen, weil es zu Missverständnissen führt, weil manchmal auch ein Name Vor- und Nachname sein kann.

Deshalb würde ich mich beim Kennenlernen mit "ich bin der Klaus Ludwig" vorstellen, also ganzem Namen. Als Familie kann man auch sagen, "wir sind die Müllers".

Kadenz 
Fragesteller
 18.06.2023, 08:24

Vielen Dank!

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andyEFGer  23.09.2023, 18:32

Ich persönlich finde eine Vorstellung mit Vor- und Nachnamen am besten. Das schafft eine "Brücke". Man muss ja deshalb nicht gleich Du sagen. Die Ansprache mit dem Vornamen und dem Sie ( in anderen Ländern eine übliche Sache) finde ich schön.

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Ich gebe hier nur meine Meinung wieder. Ob diese Allgemeingültigkeit besitzt, weiß ich nicht.

  • Ich heiße Petra. = Mein Name ist Petra. = Ich bin Petra.
  • Ich heiße Mayer. = Mein Name ist Mayer. = Ich bin Frau Mayer.
  • Ich heiße Jonas. = Mein Name ist Jonas. = Ich bin Jonas.
  • Ich heiße Müller. = Mein Name ist Müller. = Ich bin Herr Müller.

All drei Formen sind ok. Bei der Vorstellung mit Familiennamen sind „Ich heiße ...“ und „Mein Name ist ...“ die typischeren Formen.

Man hört auch „Ich heiße Mayer, Petra Mayer“ oder „Mein Name ist Mayer, Petra Mayer“ (und entsprechend für den Herrn). Das hängt davon ab, wie wichtig es einem ist, dass das Gegenüber den kompletten Namen erfährt. Vielleicht möchte man Verwechslungen ausschließen, wenn es z. B. in einer Firma mehrere Personen mit dem gleichen Familiennamen gibt.

Bei ausschließlicher Nennung des Vornamens hört man auch: „Ich bin die Petra. / Ich bin der Jonas.“ Früher hörte man das eher in Süddeutschland, inzwischen aber auch in Norddeutschland. Wenn jemand seinen Nachnamen mit „Ich bin die Frau Meyer. / Ich bin der Herr Müller“ nennt, klingt das recht derb, zumindest für norddeutsche Ohren.

Kadenz 
Fragesteller
 29.04.2023, 10:11

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

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"Ich bin Herr Meier" - klingt für mich etwas altertümlich und überholt. Wie jemand anderes hier schon schrieb: hier scheint der Meier sehr viel Wert darauf zu legen, mit "Herr" angesprochen zu werden. Aber das ergibt sich ja automatisch aus der Situation heraus.

Ich stelle mich nur mit Vornamen, bzw. Vor- und Zunamen vor.

Sagt man eher nicht. Man nennt seinen Namen ohne Anrede.

Außer vielleicht, weil der/die Gegenüber besonders darauf hingewiesen werden soll, dass man dich als Herr / Frau ... anzusprechen hat.

Ich würde mich auf keinen Fall vorstellen als "Ich bin Herr Knorrli". Wenn schon, dann würde ich vollständige Angaben machen: "Ich bin Herr Professor Dr. Dr. hc Eusebius Knorrli".

Verofant  29.04.2023, 10:48

Bescheidener Ehrenmann. Top! 👍

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