In welchem Alter entwickeln Kinder ein Verständnis über den Tod?

7 Antworten

Also ich bin keine Psychologin oder irgendetwas in der Richtung, aber ich habe meinen Sohn, natürlich immer dem Alter entsprechend und dem Verständnis des Kindes entsprechend, nie im Unklaren darüber gelassen, das Geburt auch irgendwann den Tod bedeutet und das von klein auf an.

Also wenn er z.B. mit drei oder vier Jahren versucht hat, einfach so auf eine Schnecke zu treten, dann habe ich ihm erklärt, dass ich das nicht möchte, weil auch dieses Tier nur ein Leben hat und das Tier nicht möchte, dass er darüber entscheidet, das es jetzt nicht mehr weiterleben darf, so in der Art.

Dann werden Fragen gestellt und dann erklärt man halt weiter. Wann ein Kind es so dann genau erfasst, weiß ich nicht, aber meinem Sohn war das früh klar, er hat es verstanden und sich auch damit abgefunden. Ich habe aber niemals irgendwas von " in den Himmel kommen" oder so erzählt, als Trost, sondern bin bei der Wahrheit geblieben.

Ich würde sagen, mein Sohn hat im Grundschulalter gewusst, was der Tod bedeutet. Ich wollte es nie beschönigen und in dem Alter denken Kinder eh, sie hätten für alles noch ewig Zeit und messen dem nicht unbedingt soviel Bedeutung bei. Geschadet hat es ihm in unserem Fall absolut nicht, im Gegenteil. Wenn ich eine Spinne töten wollte, weil ich mich nunmal so ekele vor denen - dann hat er schon mit ca. 8 oder 9 Jahren ein Glas geholt, die Spinne eingefangen und rausgesetzt und mir gesagt, dass ich daran denke solle, dass die Spinne sicher nicht möchte, dass ich darüber entscheide, dass sie jetzt sterben soll - kein Witz. Ja und so entwickelt sich ja das Verständnis automatisch weiter und es hat ihm nicht geschadet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Verständinis für die Endgültigkeit des Todes ist etwas anderes als das Bewußtsein, dass dies auch auf einen selbst zutrifft.

Die Kenntnis des eigenen Todes setzt in dem Moment ein in dem man mit der realistischen Möglichkeit des nahen eigenen Todes konfrontiert wird. Dem wachen Sterbenden ist meist bewußt, dass er sterben wird. Das scheint sogar für Kinder zu gelten. Der junge gesunde Mensch weiß zwar, dass er irgendwann einmal sterben wird,, es ist für ihn aber weit weg und deshalb abstrakt, d.h. er hat kein inneres Verhältnis dazu.

Das ist denke ich individuell. Ich habe es mit 5 Jahren schon verstanden, allerdings nicht von alleine, sondern als Folge eines schrecklichen Unfalls. Auf einem Kindergartenausflug wurde ein Mädchen aus meiner Gruppe von einem großen, schweren Baumstamm überrollt und starb noch vor Ort. Nach dem schlimmen Unfall haben wir viel im Kindergarten und zu Hause darüber geredet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mama seit 2023 + viele jüngere Geschwister

Meine Tochter ist nun dreieinhalb. Sie weiß ganz genau, das ihr Opa, welcher Anfang des Jahres verstarb, nun im Himmel ist, weil er krank war und auch nicht mehr zurück kommt. Vor ca 2 Monaten, während wir Auto fuhren und sie hinten am Türöffner rum spielte und wir mit ihr schimpften und ihr aufzeigten, was alles passieren kann, platzte es aus ihr raus, das sie zu Opa fliegen würde. Mussten erstmal schlucken.

Mit 4 Jahren ca.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter mit Erfahrung