Ich verstehe das nicht. (Trotz hoher Intelligenz schlechte Noten)

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Das liegt daran, dass die Schulnoten nichts mit Deiner Intelligenz zu tun haben. Noten dienen dem Lehrer dazu, ein Urteil über Dich fällen zu können. Sie sind Teil seines Berufsalltages.

Schulnoten sind außerdem sehr subjektiv und fallen von Lehrer zu Lehrer verschieden aus.

In Französisch werden beispielsweise nicht Deine Französischkenntnisse beurteilt, sondern das, was ein Französischlehrer von Dir hören will. Je größer die Diskrepanz zwischen den Erwartungen des Lehrers und dem, was Du gesagt oder geschrieben hast, desto größer ist die Zahl. Genau das sind Noten; eine Zahl - nichts weiter. So ist es in Geschichte und Musik auch.

Mir gefällt, was ich bei K.R.Ä.T.Z.Ä. über die Schulnoten gelesen habe und mir gefällt, was Marco Jonas Jahn über Schulnoten sagt: http://kraetzae.de/schule/schulnoten/

Ich empfehle Dir, den Schulnoten keine all zu große Bedeutung beizumessen. Deine Intelligent und Deiner Fähigkeiten sind viel wichtiger. Je weiter Du Dich von der Schule entfernst, desto unwichtiger werden Noten. Da Du noch mittendrin bist in der Schule, ist das natürlich schwer zu glauben. Das kann ich verstehen.

Gruß Matti

Atzec  23.02.2014, 15:44

Und IQs sind keine "Zahlen"...? Drückt man die jetzt in Buchstaben aus?

Noten sind fraglos nicht gänzlich unproblematisch, erfüllen aber weiterhin eine absolut notwendige gesellschaftliche Funktion als Indikatoren für Leistungsfähigkeit und auch Willigkeit in einzelnen Teilbereichen. Als solche sind sie notwendig, entscheidend und maßgebend für Allokationsprozesse im Übergang zur Eingliederung ins Berufsleben.

Folglich referierst du hier eher eine surreale und als solche bedeutungslose Privatansicht über Noten.

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Kuhlmann26  23.02.2014, 16:19
@Atzec

Noten erfüllen nicht im geringsten eine gesellschaftliche Funktion. Wenn dem so wäre, hätte sie über die Schulzeit hinaus eine Bedeutung. Das haben sie aber nicht. Bis zu Deinem 6. Lebensjahr spielen sie überhaupt keine Rolle. Kein einziger Lernprozess, den Du in dieser Zeit durchläufst, muss mit einer Note bewertet werden, damit er als "gelernt" eingestuft werden kann. Es bedarf keiner Note, um zu dokumentieren, dass ich mir die Schuhe zubinden kann oder die Fähigkeit erlangt habe, mit Messer und Gabel zu essen. Über das Laufen- und Sprechenlernen wollen wir gar nicht erst reden.

Auch innerhalb der Schule nimmt die Bedeutung von Noten immer mehr ab. Als ich vor 40 Jahren die Schule beendet habe, bekam ich von der ersten Klasse an Noten. An vielen Schulen werden heute bis zum Beginn der dritten Klasse keine Noten mehr verteilt. In einigen so gar bis zur 9. Klasse. Die Zahl solcher Schulen steigt.

Meine (schlechten) Schulnoten haben mich nicht daran gehindert zwei Berufe zu erlernen und im dritten ohne Abschluss mein Geld zu verdienen. Je weiter man sich zeitlich von der Schule entfernt, desto unbedeutender werden die Noten für Arbeitgeber. Manche von ihnen verzichten ganz auf die Zahlen, die auf einem Stück Papier namens Zeugnis geschmiert sind. Die interessiert viel mehr welche Fähigkeiten die Menschen haben. Du magst versuchen, einen Zusammenhang zwischen Noten und Fähigkeiten zu konstruieren; für mich gibt es jedoch keinen.

In der Frage ging es aber um den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Schulnoten. Es gibt schlicht und ergreifend keinen. Das mag Dir gefallen oder nicht. Es ist aber so.

Natürlich gebe ich meine persönliche Meinung über die Schulnoten wieder, nur weiß ich mich diesbezüglich in guter Gesellschaft. Jeder, der seine Meinung darüber ab gibt, tut dies. Aber selbst unter Bildungsbürokraten und Lehrern setzten sich die Zweifel über den Sinn von Schulnoten immer mehr durch.

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dawala  23.02.2014, 16:44
@Atzec

Nana, Atzec!!! Finnlands Schulsystem gilt weltweit als vorbildlich. Erst ab der siebenten Klasse gibt es dort Noten. Ihr Stellenwert ist dort nicht besonders hoch.

Wären Schulnoten tatsächlich so wichtig wie Du darzustellen versuchst bräuchten Universitäten und Hochschulen keine Grundkurse in Deutsch, Rechnen als Beispiele anzubieten als Pflichtfach. Ich erinnere den Fall jenes Einser-Abiturienten der sich als asozialer Analphabet heraus stellte und nach vier Wochen des Kampusgeländes verwiesen wurde. Er ging durch die Medien weil seine Eltern sich einbildeten auch weiterhin durch Strippenzieherei Einfluss nehmen zu können.

Grundsätzlich ist eine Leistungsbewertung natürlich sinnvoll. Bei der hohen Korruptionsbereitschaft in unserem Land aber sind sie nicht aussagekräftig. Hinzu kommt die teilweise hundsmiserable Ausbildung unserer Lehrkräfte an den zuständigen Instituten. Da wird für Subjektivität im Unterricht gesorgt, Verweigerung bzw, Bekämpfung der Vielfalt des Lebens und so fort. Gibt es reichlich Literaur zu, Beiträge in verschiedensten Medien.

Um ansonsten Deinen Bildungsstand kurz darzustellen hier ein Zitat zu einem von Dir verwendeten Wort aus Wikipedia

Allokation

Unter Allokation (von lat. locare, mlat. allocare ‚platzieren‘, im weiteren Sinne ‚zuteilen‘) versteht man allgemein die Zuordnung von beschränkten Ressourcen zu potentiellen Verwendern. Insbesondere versteht man darunter:

Reservieren von Hauptspeichern oder anderen Ressourcen, siehe Allokation (Informatik)
Zuordnen knapper Ressourcen auf verschiedene Verwendungsmöglichkeiten in einer Ökonomie, siehe Ressourcenallokation
Zuteilen von Emissions- und Energiebeiträgen zu der eigentlichen Quelle, siehe Allokation (Ökobilanz)
Zuweisen von Organspenden an Bedürftige nach moralischen Gesichtspunkten, siehe Allokationsethik
Zuordnen von Risiken an verschiedene Risikoträger, insbesondere bei komplexen Verträgen (z. B. bei Public-Private-Partnership-Verträgen)
für Verringerung der Risiken einer Vermögensanlage durch Streuung auf verschiedene Anlageklassen (Aktien, Renten, Immobilien, Edelmetalle, Währungen usw.) siehe asset allocation
nach der deutschen Gasnetzzugangsverordnung das Zuordnen von Gasmengen zu einem Bilanzkreis

So lange Du also unsere einzige Ressource, unsere Kinder, mit Aktien, Metallen und anderen toten Sachen gleich stellst disqualifizierst Du Dich zum Thema schon mal grundsätzlich.

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Kuhlmann26  23.02.2014, 16:21

@Ryan1992:

Ich danke Dir für den Stern.

Gruß Matti

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in der schule wird nicht die "klugheit" getestet, sondern das erinnerungsvermögen

Du sagt ja selbst, dass du nur einen Tag vor den Arbeiten gelernt hast. Das könnte eine Grund dafür sein. Wie war es denn früher wann hattest du angefangen zu lernen wo die Noten noch besser waren?

Ryan1992 
Fragesteller
 09.01.2014, 15:57

Meine Lernstrategie ist, dass ich naja immer vor einem Tag gelernt habe. Ist das der Faktor, warum das passieren konnte?

-Vielen Dank

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LivyVi  09.01.2014, 16:05
@Ryan1992

Das kann sehr gut der Fall sein.. spreche aus Erfahrung. Später lernen -> schlechtere Noten.

Viel Glück noch:)

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Ryan1992 
Fragesteller
 09.01.2014, 16:06
@LivyVi

Alles klar, danke für deinen Rat.

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Da kommen viele Faktoren zusammen. Zunächst mal wie schon angedeutet hat Schule mit dem Leben Nichts, Null, Nada zu tun. Das ist politisch nicht gewollt. Mit Intelligenz hat Schule schon mal gar Nichts zu tun. Im Gegenteil.

Ich gebe Dir ein Beispiel:

Vor neulich wollte ich dann endlich das Abitur nachholen. Geschichte gehört zu meinen langjährigen Hobbys. Logisch dass ich da mit einer Menge Wissen hinkam in dem Fach. Mein Lehrer war fest davon überzeugt dass ich auf dem aktuellen Wissensstand bin und so fort. Allerdings erklärte er mir dann in einem Vier-Augen-Gespräch dass das zuständige Ministerium ihm verbiete meine Kenntnisse anzuerkennen. Mal in meinen Worten ausgedrückt.

Universtiäten, Hochschulen und zukünftige Ausbilder kennen den desolaten Zustand in unserem Schulsystem sehr gut, haben ihn vielfach über Jahrzehnte oft auch lautstark kritisiert. Da aber die Mehrheit der Bevölkerung lieber um tote Gegenstände tanzt als sich mit der Zukunft ihrer eigenen Kinder zu beschäftigen verschlechtern Politiker weiter nach Lust und Laune Schule trotz Pisa. Höre regelmäßig den Deutschlandfunk um von Details zu erfahren.

Lernen funktioniert in mehreren Schritten. Zunächst gelangt das Erlernte in das Kurzzeitgedächtnis. Von da aus geht es in das Langzeitgedächtnis nach mancher Schlafphase in der es dahin verbracht wird. Da Du nur kurz vor einer Arbeit lernst ist davon auszugehen dass manche Grundlage nicht in Deinem Langzeitgedächtnis gespeichert sind. Das wird sich mit der Zeit immer deutlicher bemerkbar machen. Was ist also zu tun? Auf youtube findest Du bis weit nach dem Abitur zu jedem Fach und jedem Thema staatlich anerkannten Unterricht. Finde das für Dich beste Video. Abonniere wenn möglich den Kanal. Gebe die Überschrift des Videos in die Suchmaske des Browsers. Finde so manche sehr gute kostenlose Seite. Wähle die für Dich besten aus und speichere sie in einer Linkliste.

Beachte: Du bist jetzt in der Pubertät. Das ist der größte Umbau den wir Menschen nach der Geburt erleben. Dein Gehirn baut sich um, verschaltet sich neu. Das hat natürliche Auswirkungen auf die Merkfähigkeit.

Beachte weiter: Unser Gehirn ist kein Schrank in den nach Belieben abgelegt werden kann. Die verschiedenen Lernmethoden werden auf youtube gut erklärt. Ebenso findest Du dort manche Möglichkeit notwendige Lernpausen zu füllen. Da gibt es so Themen wie "fit im büro", "sport für zuhause" als Beispiele für den körperlichen Ausgleich. Kreative Hobbys zu pflegen macht ebenfalls sehr viel Sinn. Musik fördert nachweislich die Lernfähigkeit und kann auf vielerlei Art genutzt werden. Gruppenlernen ist für alle Teinnehmenden äußerst sinnvoll wie nachgewiesen wurde.

Ich könnte noch weiter ausführen, ziehe es aber vor auf das Thema "Schulpreis" zu verweisen welches noch manchen weiteren Aspekt beleuchtet. Und die richtige Ernährung ist natürlich auch wesentlich. Dazu findest Du in meinen Antworten Informationen.

Ryan1992 
Fragesteller
 23.02.2014, 16:37

Sehr gut erklärt.

-Danke für Deine Tipps.

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Was soll Intelligenz sein? Dazu gibt es haufenweise Definitionsversuche. Intelligenz wird durch Tests ermittelt, die ihrerseits aber niemals Lerneffekte und Bildung als Einflussgrößen ausschließen können.

IQs bedienen daher vor allem die Eitelkeit ihrer Inhaber, qualifizieren aber mitnichten für irgendetwas. Erfahrene Pädagogen wissen daher: Fleiß schlägt Intelligenz mit Leichtigkeit um Längen. Du ahnst das ja auch durchaus selber, wenn du andeutest, du seiest "etwas faul".