Ich verstehe das mit den Transgender nicht?
Ich möchte es aber verstehen, weil ich nicht gemein sein will zu dieser Gruppe und ich glaube, dass das mit viel Leid verbunden ist.
Wenn mir jemand (als Mann) sagen würde, er fühlt sich als Frau, würde ich ihm antworten, dass es gar kein Mann- oder Frau-sein gibt, jenseits der Geschlechtsmerkmale und gesellschaftlicher Klischees.
Deshalb verstehe ich das nicht. Ich verstehe nicht, wie man sich als Mann oder Frau fühlen soll.
Ich bin ein Mann oder eine Frau. Aber sich als Frau oder Mann fühlen?
Die gesellschaftlichen Klischees kann man doch leicht als völlig vage erkennen und sich davon lösen. Somit wo bleibt dann noch ein Frau oder Mann sein jenseits halt der Geschlechtsmerkmale.
Ich begreife das echt nicht. Ich will es aber begreifen, weil ich zu diesen Menschen nicht gemein sein will und es mit viel Leid verbunden ist, dass diese Menschen keine gesellschaftliche Akzeptanz erfahren.
3 Antworten
Also, das ganze hängt mit der Geschlechtsidentität und der Ursache von Transsexualität zusammen. Die Geschlechtsidentität ist Teil unserer Identität und Persönlichkeit und bezeichnet, als was wir uns identifizieren, Mann, Frau, keines von beidem, beides, usw.
Die Geschlechtsidentität jedoch ist eng mit dem Gehirn verknüpft.
Wenn es jetzt während der Schwangerschaft zu Hormonschwankungen kommt und in der Phase in der sich das Gehirn entwickelt, beispielsweise weniger Testosteron ausgeschüttet wird als in der vom Körper, entsteht so ein Junge mit einem eher weiblichen Gehirn, da das Testosteron ja nicht den vollen Einfluss auf das Gehirn nehmen konnte.
Und da die Geschlechtsidentität eng mit dem Gehirn verknüpft ist und dieses eher weiblich ist, kann es dann eben vorkommen, dass die Geschlechtsidentität auch weiblich ist.
So in etwa würde ich es beschreiben.
Wir Transsexuelle fühlen innerlich einfach, dass wir eigentlich ein anderes Geschlecht haben als unser Körper biologisch hat.
Du bist eben freier in deinem Kopf als 99% der anderen. Aber für die meisten gibt es ein sich als Mann oder Frau fühlen. Wie auch immer man das auslegt. Muss ja nicht nach klassischen RollenbiIdeen sein.
Und was man auch nicht leugnen kann ist, dass Männer und Frauen unterschiedlich behandelt, betrachtet und beurteilt werden. Selbst die offeneren Menschen machen das unbewusst. Das belegen Versuche und Studien echt häufig. Wer aber immer in die "falsche" Schublade gesteckt wird, selbst wenn er diese Schubladen für sich nicht anerkennt, der fühlt sich unwohl.
Wir sprechen dabei ja nicht davon hin und wieder falsch gegendert zu werden. Sondern von einem ständigen nagenden nicht als die Person sein können, die man ist. Das zermürbt und triggert eben.
So erkläre ich mir das als Außenstehender zumindest. Natürlich hängt da noch viel viel mehr dran. Und nicht alle haben die gleichen Gründe. Diese Erklärung (wenn sie überhaupt zutrifft) ist also auf keinen Fall universal gültig.
Ich hoffe einfach mal, dass jemand betroffenes, wer da kein Problem hat es anderen begreiflich zumachen, von sich erzählen will, wie diese Person es empfindet. Mit jemandem kommunizieren ist immer besser als über jemanden.
"Sondern von einem ständigen nagenden nicht als die Person sein können, die man ist. Das zermürbt und triggert eben"
Man ist immer die Person die man ist. In jedem Moment.
Es wirkt halt, als wäre man damit überfordert, was die Gesellschaft von einem als Frau oder Mann verlangt. Und hier geht es ja eher darum das aufzubrechen.
Vielleicht könnte man sich ja eher von der Vorstellung des Geschlechts lösen und in der Kategorie Menschen denken. Das würde wohl eher zu Gleichberechtigung führen, als die Vorstellung eines Geschlechts auszubauen und zu glauben, es gibt jenseits der Geschlechtsmerkmale ein Geschlecht.
Ich kann die Probleme die Betroffene haben verstehen. Trotzdem sollte man lernen damit zu leben was die Natur einem migegeben hat. Ganz besonders sollte man, wenn man damit nicht klar kommt, sich nicht ständig in den Vordergrund schieben und es Leuten die das nicht interessiert immer wieder ins Gesicht schreien. Das ändert nichts wird auf Dauer langweilig und schafft dann Hass. Das Gleiche gilt für Homosexuelle und andere bzw. ähnliche Naturirrtümer.